Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme) Symptome

auch bezeichnet als: Ödeme, Wasseransammlungen im Gewebe, Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme)

Was sind Ödeme?

Bei Wassereinlagerungen im Körpergewebe (Ödeme) ist das Gewebe durch Flüssigkeit angeschwollen. Diese Schwellungen sind nicht gerötet und in der Regel schmerzlos. Nach dem Eindrücken, beispielsweise durch enge Söckchen, bleiben längere Zeit sichtbare Dellen zurück.

Ödeme können kurzfristig und örtlich begrenzt im Rahmen einer Hautreaktion beispielsweise bei Allergie oder nach Insektenstichen oberflächlich auftreten. Wasseransammlungen können allerdings auch deutlich größere Ausmaße haben und den gesamten Körper betreffen. Bei Ödemen, die durch eine Herzmuskelschwäche verursacht werden, kommt es häufig zu Wassereinlagerungen im Bereich der Unterschenkel und Knöchel. Diese Ödeme schädigen auf Dauer das Gewebe. Daher ist es notwendig, Wassereinlagerungen zu verringern beziehungsweise zu beseitigen. Das gilt ebenso für Wassereinlagerungen in großen Körperhöhlen, die Druck auf die Umgebung ausüben. Besonders kritisch sind Wasseransammlungen in der Lunge (Lungenödem) und im Gehirn (Hirnödem).

Wassereinlagerungen können das Symptom für verschiedene Krankheiten sein. Ödeme stehen oft im Zusammenhang mit folgenden Grunderkrankungen:

Ödeme bei Herzmuskelschwäche

Bei einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) kann sich je nach betroffener Herzseite Wasser in der Lunge oder im Körperkreislauf stauen. Bei einer Rechtsherzschwäche treten die gestauten Venen häufig am Hals hervor. An den Knöcheln und Unterschenkeln schwillt das Gewebe an. Häufig müssen die Patienten nachts Wasser lassen, da die tagsüber in den Beine versackte Flüssigkeit im Liegen zum Herzen zurückfließt und über die Nieren ausgeschieden wird. Eine Linksherzinsuffizienz kann in manchen Fällen zum Lungenödem führen. Betroffene leiden dann an Atemnot mit Hustenreiz, verminderter Belastbarkeit und körperlicher Schwäche. Bei einem sehr schweren Lungenödem kann es zu brodelnden Atemgeräuschen und sogar Schaumaustritt aus dem Mund kommen.

Ödeme bei Nierenerkrankungen

Bei einer Nierenentzündung oder einer Nierenfunktionsschwäche kann der Betroffene ausgeschwemmt aussehen, vor allem im Gesichts - es kommt zu stark geschwollenen Augenlidern. Dazu kommt eine schnelle Gewichtszunahme infolge der verstärkten Wassereinlagerung ins Gewebe.

Ödeme bei Leberentzündung und sonstigen Lebererkrankungen

Bei einer Leberschrumpfung (Leberzirrhose) sind die Leberzellen geschädigt und es werden weniger Eiweißstoffe gebildet. Es kommt besonders im Bauchraum zu Wasseransammlungen (Aszites).

Ödeme bei Venenerkrankungen

Tritt eine Erweiterung oder ein Blutstau in größeren Venen an den Beinen auf, wird Flüssigkeit aus den Gefäßen in das umliegende Gewebe gepresst. Aufgrund einer chronischen Druckbelastung des Gewebes durch das angestaute Wasser können Hautveränderungen und "offene Beine" entstehen. Ödeme in den Beinen entstehen auch als Spätfolgen einer tiefen Bein- und Beckenvenenthrombose.

Ödeme als Nebenwirkung von Medikamenten

Ödeme können auch eine Nebenwirkung bestimmter Arzneimittel sein. Beispiele sind blutdrucksenkende Arzneien wie Kalziumkanalblockern, aber auch nach Einnahme von Abführmitteln oder Glukokortikoiden können Ödeme auftreten.

Ödeme durch falsche Ernährung

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Menschen, die zu wenig Eiweiße über die Ernährung aufnehmen, können Ödeme entwickeln. Das ist beispielsweise bei bestimmten Diäten oder Unterernährung der Fall.

Ödeme durch Hormonstörungen

Ödeme können im Rahmen der Hormonumstellung in den Wechseljahren oder beim Hyperaldosteronismus (übermäßige Ausscheidung von Aldosteron aus der Nebennierenrinde) auftreten. Manche Frauen leiden auch vor der Menstruation an Ödemen. Dabei kommt es insbesondere zu Schwellungen im Gesicht, an Händen und Brüsten.

Ödeme bei Entzündungen

Bei Entzündungen kommt es zu einer vermehrten Durchblutung und einer erhöhten Gefäßdurchlässigkeit. Dabei können örtlich begrenzte (lokale) Ödeme entstehen.

Allergische Ödeme

Allergische Entzündungsreaktionen (Allergien) an Haut, Bindehaut des Auges, Nasen-, Rachen- und Bronchialschleimhaut oder auch im gesamten Gefäßsystem können Ödeme hervorrufen.

Hirnödem

Als Hirnödem bezeichnet man eine vermehrte Einlagerung von Wasser in das Gehirn. Diese Wasseransammlung entsteht aufgrund einer Schädigung der Blut-Hirn-Schranke oder der Blut-Liquor-Schranke. Durch die Volumenzunahme des Gehirnwassers steigt der Hirndruck.

Lymphödem und Myxödem

Neben den Ödemen, die durch Wassereinlagerungen entstehen, gibt es noch zwei weitere Arten von Ödemen - das Lymphödem und das Myxödem.

Lymphödem

Lymphödeme sind spezielle Ödeme. Sie entstehen, weil der Lympfabfluss behinder wird. Dabei sammelt sich die Lymphe im Gewebe und verursacht Schwellungen. Im Gegensatz zu wasserbedingten Ödemen sind diese Schwellungen aber von eher teigiger Konsistenz und schwer bis kaum eindrückbar. EIn Lymphödem kann sich beispielsweise bei Frauen mit Brustkrebs entwickeln, bei denen ein oder mehrere Lymphknoten entfernt wurden.

Myxödem

Bei einem Myxödem handelt es sich um eine hormonell bedingte, krankhafte Ablagerung von so genannten Glykosaminoglykanen (bestimmte Zuckereiweißverbindung des Bindegewebes) in Haut-, Unterhaut- und Muskelgewebe. Myxödeme hinterlassen im Gegensatz zu wasserbedingten Ödemen nach dem Eindrücken keine sichtbaren Dellen. Zusätzlich zur teigigen Schwellung erscheint die Haut oft kühl, trocken oder rau.

Patienten mit einer Schilddrüsenunterfunktion entwickeln häufig ein aufgedunsenes Gesicht sowie einer teigige Schwellung, die vor allem auf dem Handrücken sichtbar wird.

Das so genannte prätibiale Myxödem (vor dem Schienbein) findet man häufig in Verbindung mit der Basedow-Krankheit (eine autoimmune Schilddrüsenentzündung). Das Ödem liegt meistens an den Streckseiten der Unterschenkel, selten am Fußrücken und nie oberhalb des Knies.

Wann zum Arzt bei Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme)

Sehr kleine, lokal begrenzte Ödeme, zum Beispiel Schwellungen nach einem Insektenstich, können selbst behandelt werden.

Eine anhaltende oder größere Wassereinlagerung im Gewebe ist fast immer ein Symptom einer Erkrankung. Deshalb ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um eine richtige Behandlung zu gewährleisten. Das gilt ebenso bei schneller Zunahme des Bauchumfangs oder des Körpergewichts.

Ein Arztbesuch ist ebenfalls anzuraten bei geschwollenen und schweren Beinen, geschwollenen Augenlidern oder Schwellungen von Unterschenkeln und Händen. Wenn Sie nachts vermehrt Wasser lassen müssen, sollten Sie ebenfalls einen Arzt aufsuchen.

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