Kontaktallergie: Ursache, Auslöser und Behandlung

Abbildung von einer Kontaktallergie auf der Hand

Heuschnupfen, Nahrungsmittelallergie, Tierhaarallergie ­– es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Allergien, an denen Menschen leiden. Gemein haben alle, dass sie eine überempfindliche Reaktion des Körpers auf bestimmte Substanzen sind. Bei der Kontaktallergie stellt sich eine allergische Hautreaktion nach direktem Kontakt mit dem auslösenden Stoff ein. Hier finden Sie Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten einer Kontaktallergie im Überblick!

Was ist eine Kontaktallergie?

Nicht alle Substanzen mag unser Körper, bei einigen führt der Kontakt mit der Haut zu allergischen Reaktionen. Eine solche durch Kontakt hervorgerufene Hautkrankheit wird auch Kontaktekzem oder Kontaktdermatitis bezeichnet. Zu den typischen Symptomen zählen:

  • Hautrötung
  • Jucken
  • Schwellung des betroffenen Bereichs
  • Bildung von Knötchen und Bläschen
  • Schuppenbildung
  • nässende Stellen

Allerdings muss man bei dem Kontaktekzem zwei Formen unterscheiden:

  • Das toxische Kontaktekzem entsteht durch eine direkte Schädigung der Haut durch giftige Substanzen wie Chemikalien oder Pflanzengiftstoffe. Die Hautreaktion macht sich vor allem durch eine Rötung und Brennen bemerkbar und tritt bei allen Menschen auf, unabhängig ob Allergiker oder nicht. Die Hautreaktion ist meist nur auf die Kontaktstelle begrenzt.
  • Das allergische Kontaktekzem entsteht hingegen nur nach vorangegangener Sensibilisierung. Das bedeutet, dass das Immunsystem bei Erstkontakt das Allergen (also den Stoff, der die Allergie auslöst) als „Gefahr“ einstuft und eine natürliche Abwehrreaktion entwickelt. Beim nächsten Kontakt mit der Substanz wird die Kontaktallergie ausgelöst. Die Symptome erscheinen meist erst nach 24 bis 72 Stunden. Der Ausschlag kann sich auch auf weitere Körperstellen ausbreiten (Streuphänomen).
Wichtig:
Die toxische und allergische Form des Kontaktekzems schließen sich nicht gegenseitig aus. Eine Mischform ist möglich.

Was sind die Auslöser der Kontaktallergie?

Die Anzahl an möglichen Kontaktauslösern ist unüberschaubar groß. Sowohl künstliche als auch natürliche Stoffe können allergische Hautreaktionen bewirken. Häufig begegnen uns im Alltag Allergene wie:

  • Metalle (vor allem Nickel)
  • Latex
  • Gummi-Inhaltsstoffe (zum Beispiel in Gummistiefeln, Spielzeug)
  • Duftstoffe und Inhaltsstoffe (Farbstoffe und Konservierungsstoffe) in Kosmetika
  • Wiesen- und Gartenpflanzen

Vor allem im Beruf kommen viele Menschen mit diesen Stoffen in Berührung, weshalb allergische Kontaktekzeme die häufigste berufsbedingte Hautkrankheit überhaupt sind. Einige Berufsgruppen sind besonders stark gefährdet. Zu diesen zählen beispielsweise Floristen, die permanent mit Pflanzen und deren Duftstoffen in Berührung kommen, oder Friseure, die häufig mit Chemikalien für Blondierungen oder speziellen Shampoos zu tun haben. Aber auch Metallarbeiter, Maler und Lackierer gehören zu den Risikogruppen, die besonders oft eine Kontaktallergie entwickeln.

Was tun bei allergischen Hautreaktionen?

Das wichtigste bei einer Kontaktallergie ist, die allergieauslösende Substanz zu meiden. Dazu muss man jedoch erst einmal wissen, auf was man allergisch reagiert. Aufgrund der Vielzahl an möglichen Auslösern ist dies aber gar nicht so einfach. Kommt der Ausschlag immer wieder oder geht über mehrere Tage nicht weg, ist deshalb ein Besuch beim Hautarzt notwendig. Da die Symptome denen anderer Hauterkrankungen wie Neurodermitis ähneln können, ist eine ärztliche Diagnose durchaus hilfreich. Bei entsprechendem Hautbild wird der Arzt nach einer gründlichen Befragung des Patienten ein Epikutantest durchführen. Bei diesem Allergietest klebt der Arzt dem Betroffenen ein Pflaster mit den häufigsten Kontaktallergenen auf den Rücken. Nach ein bis zwei Tagen entfernt der Arzt das Pflaster wieder. Nun heißt es abwarten: Einen Tag später betrachtet der Arzt die Stelle. Zeigt sich nichts, erfolgt unter Umständen nach weiteren 24 Stunden erneut eine Ablesung. Anhand dieser kann der Arzt schlussfolgern, ob und welche Substanzen die allergischen Hautreaktionen hervorrufen.

Interessant:

Bei einem Allergietest können sich die Symptome eines allergischen Kontaktekzems nach Entfernen des Allergens noch verstärken, da die Immunantwort verzögert eintritt. Bei einem toxischen Kontaktekzem nehmen die Hautveränderungen hingegen ab, weil das Immunsystem unbeteiligt ist.

Therapie bei Kontaktekzemen

Bei akuten Hautreaktionen kann das Kühlen der betroffenen Stelle, zum Beispiel durch feuchte Umschläge, zu einer Linderung führen. Des Weiteren können entzündungshemmende Salben und Cremes oder homöopathische Mittel verwendet werden.

Bei chronischen Kontaktekzemen empfiehlt der Arzt oft eine Lichttherapie. Bei dieser Behandlung wird der Patient mit UV-Licht bestrahlt. Dieses hemmt die Immunantwort der Zellen und lindert dadurch Entzündungen. Alternativ kann eine PUVA-Therapie erfolgen. Hierbei kommen UV-A-Strahlen (umgangssprachlich auch Schwarzlicht genannt) zum Einsatz. Das „P“ am steht für „Psoralen“, ein Medikament, dass die Haut lichtempfindlicher macht. Dadurch haben die Strahlen eine stärkere Wirkung.

Wenn die genannten Therapieformen die allergische Hautreaktion nicht bessern, sind Medikamente eine weitere Option, um die Beschwerden zu lindern.

Wichtig:

Bei einigen Allergieformen ist eine Hyposensibilisierung möglich, also eine ursächliche Behandlung der Allergie durch eine langsame Gewöhnung an die Allergene. Eine solche Immuntherapie wird jedoch nur bei Soforttyp-Allergien (Typ I), bei denen sich die allergische Reaktion in Sekunden beziehungsweise Minuten zeigt, angewandt.  Die meisten Allergien sind Soforttyp-Allergien. Dazu gehört beispielsweise auch Heuschnupfen.

Bei einer Kontaktallergie, die zu den Spättyp-Allergien (Typ IV) gehört, ist eine solche Therapie bisher nicht möglich.