Arteriosklerose - das steckt dahinter

Blutgefäß: Bei Arteriosklerose verkalken die Blutgefäße
Bei Arteriosklerose verkalken die Blutgefäße
Bei einer Arteriosklerose bilden sich Ablagerungen an den Gefäßen. Alles über Ursachen, Symptome und Therapien bei Arterienverkalkung.

Inhaltsverzeichnis
Was ist Arteriosklerose?
Wen betrifft die Arteriosklerose?
Bildergalerie: Arteriosklerose - 10 Risikofaktoren
Was sind die Arteriosklerose -Symptome?
Wie wird die Arteriosklerose behandelt?

Was ist Arteriosklerose?

Bei einer Arteriosklerose (auch Atherosklerose) verengen sich die Blutgefäße, weil sich Ablagerungen (sogenannte Plaques) an den Wänden der Arterien bilden. Die Gefäße verlieren ihre Elastizität, verengen sich und es fließt weniger Blut durch die Arterien. Umgangssprachlich wird die Arteriosklerose auch als Arterienverkalkung bezeichnet. Diese Plaques können aus Stoffen entstehen, die im Blut zirkulieren, zum Beispiel Fetten, Bindegewebe oder Kalk.

Die Ablagerungen bilden sich oft an Gefäßen des Herzens, im Gehirn, Becken, Hals oder den Beinen. Entwickelt sich ein Klumpen aus Blutplättchen, kann der Blutfluss auch ganz zum Erliegen kommen. Ist ein Herzkranzgefäß betroffen, entsteht ein Herzinfarkt. Beim Verschluss eines Gefäßes im Gehirn entsteht ein Schlaganfall (ischämischer Hirninfarkt)

Wen betrifft die Arteriosklerose?

Die Deutsche Gefäßliga geht davon aus, dass allein in Deutschland rund vier Millionen an Arteriosklerose erkrankt sind. Doch nicht bei allen Patienten wird die Gefäßerkrankung auch tatsächlich diagnostiziert. Deshalb dürften weitaus mehr Menschen unter Arterienverkalkung leiden.

Schon im Alter von 15 bis 19 Jahren beginnen sich die Arterien zu verändern. Das gilt verstärkt, wenn bestimmte Risikofaktoren für die Arteriosklerose hinzukommen, beispielsweise Übergewicht oder zu hohe Blutfettwerte. Im Alter von 30 bis 40 Jahren können ausgeprägte Arteriosklerose-Symptome auftreten. Die Folgen der Arterienverkalkung sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die weltweit zu den häufigsten Todesursachen zählen.

Was sind die Arteriosklerose-Symptome?

Eine Arteriosklerose entwickelt sich nicht von heute auf morgen, sondern langsam mit den Jahren. Die ersten Arteriosklerose-Symptome treten erst in höherem Lebensalter auf. Die Gefäßverkalkung kann alle Gefäße des Körpers betreffen – große Gefäße (Makroangiopathie) und kleine Gefäße (Mikroangiopathie). Die Symptome hängen davon ab, an welcher Stelle des Körpers die Arterien verengt sind.

  • Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK, Raucherbein, Schaufensterkrankheit) sind die Arterien in den Beinen oder im Becken betroffen. Beim Gehen oder bei Belastung kommt es zu Schmerzen aufgrund der nicht ausreichenden Durchblutung
  • Bei einer Koronaren Herzkrankheit, kurz KHK, sind die Herzkranzgefäße von der Arteriosklerose betroffen. Typische Symptome sind ein Engegefühl im Brustkorb oder Brustschmerzen auf der linken Seite (Angina pectoris); beim Verschluss der Gefäßes droht ein Herzinfarkt;
  • Bei einer Arteriosklerose und dem Verschluss der Halsschlagader und der hirnversorgenden Arterien kann ein Schlaganfall die Folge sein. Symptome sind Schwindel, Verwirrtheit, Lähmungen oder Gedächtnis- und Sprachstörungen.
  • Bei der Arteriosklerose der Nierenarterien arbeiten die Nieren nicht mehr richtig. Es kommt zum nierenbedingten Bluthochdruck, der zum Nierenversagen führen kann.

Wie wird die Arteriosklerose behandelt?

Das Alter ist einer der wichtigsten Risikoaktoren für die Arteriosklerose. Und gegen dieses gibt es keine Therapie. Auch ein Medikament, das die Plaques einfach beseitigt, gibt es nicht. Aber mit einem gesunden Lebensstil aus körperlicher Aktivität und einer gesunden Ernährung können Sie die Arteriosklerose in Schach halten. Je nach individuellen Risikofaktoren werden Medikamente gegen die Gefäßverkalkung eingesetzt.

  • Blutverdünnende Arzneimittel verhindern die Bildung von Blutgerinnseln in den Gefäßen und beugen Herzinfarkt, Schlaganfall und der pAVK vor. Ein Beispiel für einen Blutverdünner ist Acetylsalicylsäure (ASS).
  • Lipidsenker wirken gegen Fettstoffwechselstörungen und werden bei erhöhtem Cholesterinspiegel (Hypercholesterinämie) eingesetzt.
  • Blutdrucksenkende Mittel: Gängige Medikamente gegen Bluthochdruck sind  ACE-Hemmer, AT1-Antagonisten, Betablocker, Diuretika (Entwässerungsmittel) und Kalzium-Antagonisten.
  • Blutzuckersenkende Medikamente (Antidiabetika) regulieren den Blutzuckerspiegel bei Diabetes: Hier gilt es, den Blutzuckerspiegel gut einzustellen.

Bei Patienten mit genetisch bedingtem Arteriosklerose-Risiko werden das böse LDL-Cholesterin und Lipoprotein a aus dem Blut gewaschen (Lipid-Apherese). Eine Operation hilft, wenn zum Beispiel ein Herzinfarkt oder Geschwüre durch die pAVK drohen. Die Plaques werden abgetragen, die Gefäße mit einem kleinen Ballon aufgedehnt und ein Stent eingesetzt. Auch ein Bypass kann das verengte Gefäß überbrücken.

Tipp! Je früher und besser die Risikofaktoren der Arteriosklerose ausgeschaltet werden, desto besser sind die Aussichten bei Arterienverkalkung.