Die innere Uhr tickt im eigenen Takt

Die physiologischen Schwankungen Ihres Körpers sind genetisch festgelegt - sie bestehen selbst dann weiter, wenn Sie hell und dunkel nicht unterscheiden können. Dafür verantwortlich ist unsere innere Uhr.

In einem aufsehenerregenden Experiment ließ der deutsche Psychologe Jürgen Aschoff in den sechziger Jahren Testpersonen vier Wochen in einem Bunker ohne Tageslicht verbringen. Obwohl es keinerlei Hinweis auf die Tageszeit gab, stellte sich bei den Probanden ein fast normaler Tagesrhythmus ein - das heißt, die gewohnten Wach- und Schlafphasen, aber auch die biologischen Rhythmen der Organe blieben praktisch erhalten. Für die Forscher war das ein klarer Hinweis auf einen inneren Chronometer. Die innere Uhr läuft weiter, auch wenn keine oder nur verwirrende Informationen über die Tageszeit zur Verfügung stehen. Verwirrend für unsere innere Uhr ist es zum Beispiel, wenn die Nacht zum Tag gemacht wird, aber auch wenn im hohen Norden die Sonne während des Sommers überhaupt nicht untergeht.