Hühnerauge: Selbst behandeln oder vom Arzt entfernen lassen?

Fußbehandlung: Ein Hühnerauge lässt sich oft selbst behandeln
Ein Hühnerauge lässt sich oft selbst behandeln

Hühneraugen können sehr schmerzhaft sein. Sie entstehen zumeist an den Füßen durch zu viel Druck oder Reibung. In vielen Fällen kann ein Hühnerauge zuhause behandelt werden, unter anderem mit bewährten Hausmitteln. Bei einigen Exemplaren ist es allerdings nötig, dass ein Arzt das Hühnerauge professionell entfernt. Lesen Sie, wann welche Behandlungsmethode nötig ist.

Hühnerauge – richtig behandeln

Eines vorweg: Um ein Hühnerauge erfolgreich zu behandeln, muss die Ursache, zum Beispiel dauerhafter Druck oder Reibung auf der Haut, beseitigt werden – sonst kehrt das Hühnerauge schnell wieder zurück. Wenn ein vorher entferntes Hühnerauge erneut entsteht, handelt es sich um ein rezidives (rückfälliges) Hühnerauge.

Ein größeres Hühnerauge wird in der Regel ein Arzt entfernen. Bei kleineren, flachen Hühneraugen können Sie dagegen auch selbst aktiv werden: In der Apotheke und in Drogeriemärkten gibt es freiverkäufliche Mittel, mit denen Sie die Verhornung entfernen können.

Das Hühneraugenpflaster – der Klassiker 

Statt das Hühnerauge von einem Arzt entfernen zu lassen, kann zunächst der Versuch unternommen werden, es mit einem Hühneraugenpflaster aufzulösen. Sie sind in jeder Apotheke oder Drogerie erhältlich und haben sich dabei bewährt, Hühneraugen selbst zu behandeln.

Ein Hühnerauge entsteht durch chronischen Druck: Dadurch kommt es zu einer Hornschwielenbildung mit einem zentralen Sporn. Hühneraugenpflaster setzen genau da an: Sie lösen die Hornhaut nach und nach auf. Darum enthält die Mitte des Hühneraugenpflasters eine hornauflösende Substanz, zum Beispiel Salicylsäure oder Milchsäure (sogenannte Keratolytika).

Hühneraugenpflaster richtig anwenden

Machen Sie ein warmes Fußbad mit Kamille, um die Haut zu erweichen, und trocknen Sie Ihren Fuß gut ab, bevor Sie das Hühneraugenpflaster aufkleben.

Belassen Sie das Pflaster anschließend zwei Tage lang am Fuß. Achten Sie bei einem Hühnerauge darauf, dass das Pflaster nicht verrutscht, sonst kann der Inhaltsstoff die gesunde Fußhaut schädigen.

Das Hühnerauge sollte nach zwei Tagen weiß gefärbt sein. Die aufgeweichten Hornhautschichten lassen sich dann gut abschälen. Dazu eignen sich

  • Schere,
  • Bimsstein oder
  • Hornhauthobel.

Ziel ist es, so viel von der Hornhaut wie möglich zu entfernen. Aber Vorsicht: Setzen Sie nur oberflächlich an, um keine Hautverletzungen zu riskieren.

Abschließend sollten Sie die Stelle mit einem zweiten Pflaster für zwei Tage schützen. Danach ist es empfehlenswert, den Rest des Hühnerauges erneut abzuschälen, bis dieses vollständig verschwunden ist.

Tropfen und Tinkturen zum Behandeln von Hühneraugen

Auch Tropfen oder Tinkturen mit Salicylsäure eignen sich, um Hühneraugen zuhause zu behandeln. Bringen Sie diese mehrere Tage lang auf die betroffene Hautstelle auf und kleben Sie anschließend ein Pflaster darüber. Die Haut weicht auf und das Hühnerauge lässt sich, wie beim Hühneraugenpflaster beschrieben, entfernen (abschaben).

Tipp: Salben, Tinkturen oder Pflaster gegen Hühneraugen tragen Sie am besten nach einem Fußbad auf.

Hühneraugen mit Hausmitteln behandeln

Statt mit Pflastern oder Tinkturen können Betroffene ein kleines Hühnerauge auch mit folgenden Hausmitteln behandeln:

Wickel

Legen Sie gehackte Rosinen, mit einer Mullbinde befestigt, über Nacht auf das Hühnerauge. Bewährt hat sich auch ein Brei aus pürierter Zwiebel, Salz und Zitronensaft. Die Behandlung sollte mehrmals wiederholt werden. Nach einigen Tagen löst sich das Hühnerauge für gewöhnlich ab.

Zudem kann eine Mullbinde in Essigwasser (Verhältnis: 3:1) getaucht und mittels Verband über dem Hühnerauge befestigt werden. Den Wickel mehrmals am Tag wechseln, beziehungsweise über Nacht einwirken lassen. Nach einigen Tagen kann die aufgeweichte Haut abtragen werden.

Fußbäder

Warme Fußbäder weichen die Hornhaut auf, sodass kleine und flache Hühneraugen danach leicht entfernt werden können. Als Zusatz für ein Fußbad eignet sich beispielsweise Kamille. Sie wirkt zusätzlich beruhigend und entzündungshemmend. Lassen Sie den betroffenen Fuß etwa eine Viertelstunde in frischem Kamillentee baden, bevor Sie die Hornhaut abtragen.

Auch Kernseife oder Teebaumöl haben sich als Zusatz für ein Fußbad gegen Hühneraugen bewährt. Auch hier können Sie nach circa 15 Minuten die aufgeweichte Haut entfernen.

Hühnerauge beim Arzt entfernen lassen

Bei tiefen, großen Hühneraugen ist es besser, keine Experimente zu wagen, sondern gleich einen Fachmann aufzusuchen. Medizinische Fußpfleger und Orthopäden sind Experten, um ein Hühnerauge zu behandeln.

Vor allem Diabetiker sollten dem Hühnerauge nicht selbst zu Leibe rücken. Aber auch Rheumatiker oder Personen mit dünner, rissiger Haut lassen ein Hühnerauge am besten von einem erfahrenen medizinischen Fußpfleger (Podologen) therapieren.

Hühnerauge: Was passiert beim Arzt?

Auch wenn es nicht danach klingt: Ein Hühnerauge von einem Arzt behandeln zu lassen, ist in der Regel schmerzfrei. Meist beginnt die Behandlung mit einem Fußbad; das weicht die Hornhaut auf. Danach entfernt der Arzt die Hautschichten mechanisch mit einem speziellen Instrument, beispielsweise einem Skalpell oder einer Fräse. Den festen Hornkegel weicht er mit Wasserstoffperoxid auf. Manchmal muss die Prozedur auch mehrfach wiederholt werden. Dann entfernt er den Hornkegel mit Skalpell, Hohlmeißel oder Zange.

Ein besonders tiefsitzendes Hühnerauge wird operativ entfernt. Schaumstoffringe oder Einlagen schützen die betroffene Stelle nach der Entfernung des Hühnerauges vor weiterem Druck.

Achtung! Versuchen Sie auf keinen Fall, ein Hühnerauge mit Messer, Rasierklinge und ähnlichem selbst herauszuschneiden. Verletzungen, Entzündungen und Infektionen können die Folgen sein.