Piretanid + Ramipril Gegenanzeigen

Die Wirkstoffkombination darf nicht angewendet werden bei:
  • Überempfindlichkeit gegen ACE-Hemmer, Sulfonamide (aufgrund möglicher Kreuzreaktionen) sowie gegen Piretanid,
  • einer beidseitigen Verengung der Nierenarterien (oder einseitig bei Einzelniere),
  • nach einer Nierenverpflanzung,
  • bei schweren Störungen der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance unter 30 Milliliter/Minute) mit stark eingeschränkter Urinproduktion,
  • Blutwäsche, besonders wenn sie mit mit so genannten High-flux-Membranen erfolgt,
  • Entfernung von Blutfetten mittels LDL-Apherese mit dem Hilfsstoff Dextransulfat,
  • schweren Leberfunktionsstörungen,
  • einer gestörten Hormonproduktion der Nebennierenrinde (primärer Hyperaldosteronismus),
  • einer Verengung im Bereich der Herzklappen oder der Körperschlagader (Mitralklappenstenose oder Aortenstenose),
  • einer Verdickung des Herzmuskelgewebes (hypertrophe Kardiomyopathie),
  • einer schweren Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz - Stadium IV der NYHA-Einteilung),
  • Angina-Pectoris-Anfällen, die unabhängig von körperlicher Belastung auftreten (instabile Angina
    Pectoris),
  • schweren Herzrhythmusstörungen,
  • Störungen des Mineralstoff- und Wasserhaushalts (insbesondere bei erniedrigten Blutspiegeln der Mineralien Natrium oder Kalium),
  • Harnabflussstörungen, beispielsweise aufgrund einer gutartiger Prostatavergrößerung,
  • erniedrigtem Blutdruck oder Blutdruckabfall beim Aufstehen aus der liegenden Position.
Schwangere und stillende Frauen sowie Kinder dürfen nicht mit Piretanid und Ramipril behandelt werden.

Nur nach einer sorgfältigen Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt ist der Wirkstoff anzuwenden bei:
Während der Therapie mit der Wirkstoffkombination darf keine Dialyse (Blutwäsche) durch LDL-Apherese mit Dextransulfat beziehungsweise mit Poly-(acrylonitril, natrium-2-methylallyl-sulfonat)-high-flux-Membranen durchgeführt werden, da der Kontakt von Blut mit negativ geladenen Oberflächen zu schweren Schockreaktionen (starker Blutdruckabfall, Kreislaufversagen, Atemnot) führen kann.

Piretanid + Ramipril bei Schwangerschaft & Stillzeit

Im ersten Schwangerschaftsdrittel wird die Einnahme der Wirkstoffkombination Piretanid + Ramipril nicht empfohlen, im zweiten und dritten Drittel der Schwangerschaft ist die Anwendung verboten. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Therapie eine zuverlässige Methode der Empfängnisverhütung anwenden.

Für den Wirkstoffpartner Ramipril gelten zudem folgende Warnhinweise:

Eine Behandlung mit Ramipril sollte keinesfalls während der Schwangerschaft begonnen werden. Bei Schwangerschaftswunsch sind alternative blutdrucksenkende Wirkstoffe mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere zu wählen; es sei denn, der Arzt hält eine Fortführung der Behandlung mit Ramipril für zwingend erforderlich.

Wird eine Schwangerschaft festgestellt, muss Ramipril unverzüglich abgesetzt und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie begonnen werden. Nach derzeitigem Kenntnisstand (Januar 1013) geht man davon aus, dass Ramipril die Entwicklung des Ungeborenen gefährden kann, eine fruchtschädigende Wirkung konnte jedoch nicht belegt werden. Mögliche Effekte durch Ramipril sind zu wenig Fruchtwasser der Mutter sowie eine verminderte Nierenfunktion und eine verzögerte Schädelverknöcherung beim Säugling. Daraus können Nierenversagen, niedriger Blutdruck oder eine erhöhte Kalium-Konzentration im Blut entstehen. Deshalb sollten im Falle einer Ramipril-Gabe ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel die Nierenfunktion und der Schädels des Ungeborenen per Ultraschall untersucht werden.

Zur Anwendung in der Stillzeit liegen bislang keine hinreichenden Erkenntnisse vor. Es wird jedoch dazu geraten, Ramipril gegen einen sichereren Wirkstoff auszutauschen. Das gilt insbesondere dann, wenn Früh- oder Neugeborene gestillt werden.

Piretanid + Ramipril und Kinder

Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren dürfen mit der Wirkstoffkombination nicht behandelt werden.