Betaxolol Gegenanzeigen

Betaxolol darf nicht eingenommen werden bei:

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Betablocker
  • nicht therapierter Herzmuskelschwäche
  • Herz-Kreislauf-Schock
  • schweren allergischen Reaktionen in der Vorgeschichte
  • AV-Block II. und III. Grades, der nicht durch einen Herzschrittmacher korrigiert wird sowie bei anderen schweren Erkrankungen des Reizleitungssystems des Herzens
  • Erkrankungen der Taktgeber-Zellen im Herzen (wie Sinusknoten-Syndrom und sinuatrialer Block)
  • verlangsamtem Herzschlag (Ruhepuls vor Behandlungsbeginn unter 50 Schlägen pro Minute)
  • niedrigem Blutdruck (Hypotonie)
  • Brustenge aufgrund von Gefäßkrämpfen der Herzkranzgefäße (Prinzmetal-Angina)
  • Stoffwechselübersäuerung (metabolische Azidose)
  • schweren  Durchblutungsstörungen der Arme und Beine (bei Raynaud-Syndrom)
  • Spätschäden nach arteriellen Durchblutungsstörungen (pAVK)
  • unbehandeltem Nebennierenmarktumor (Phäochromozytom)
  • Asthma und chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD)
  • gleichzeitiger Anwendung von über die Venen verabreichten Kalziumkanalblockern (wie Verapamil oder Diltiazem)
  • gleichzeitiger Anwendung von Floctafenin (schmerzlindernd) und Sultoprid (zur Behandlung seelischer Störungen)
  • gleichzeitiger Anwendung von über die Venen verabreichten herzschlagregulierenden Medikamenten (Antiarrhythmika wie Disopyramid oder Amiodaron), außer bei intensivmedizinischer Überwachung
  • gleichzeitiger Anwendung von MAO-Hemmern gegen Depressionen (mit Ausnahme von MAO-B-Hemmstoffen)
  • gleichzeitiger Anwendung mit den blutdrucksenkenden Wirkstoffen Reserpin, Alpha-Methyldopa, Clonidin und Guanfacin sowie herzmuskelstärkenden Wirkstoffen (Herzglykoside).
Nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko und bei strenger ärztlicher Kontrolle darf Betaxolol eingesetzt werden bei:
  • milden und mittelschweren Formen von Asthma und chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (vor Therapiebeginn werden Lungenfunktionstests empfohlen)
  • medikamentös gut eingestellter Herzmuskelschwäche
  • Herzschlagverlangsamung (bei einem Ruhe-Puls von 50 bis 55 Schlägen sollte der Arzt die Dosis verringern)
  • beginnender Erregungsleitungsstörung zwischen Herzvorhof und Herzkammer (AV-Block I. Grades)
  • arteriellen Durchblutungsstörungen
  • Nebennierenmarktumor (Phäochromozytom) mit gut eingestellten Blutdruckwerten  (nur bei genauer Blutdruckkontrolle während der Therapie)
  • Nierenfunktionsschwäche
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 1 und Diabetes mellitus Typ 2). Während der Behandlung muss regelmäßig die Blutzuckerkonzentration überprüft werden, da Anzeichen einer Unterzuckerung verschleiert sein können
  • Schuppenflechte (Psoriasis), auch bei Krankheitsfällen in der eigenen Familie
  • allgemeinen Allergien. Betaxolol kann die Empfindlichkeit für Allergene und die Schwere allergischer Reaktionen verstärken
  • Therapie zur Schwächung beziehungsweise Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft (sogenannte Desensibilisierungstherapie; Vorsicht, überschießende anaphylaktische Reaktionen sind möglich)
  • krisenhafter lebensbedrohlicher Schilddrüsenüberfunktion (Thyreotoxikose). Betaxolol verschleiert möglicherweise die Anzeichen dafür.
Betaxolol vermindert den Augeninnendruck und kann entsprechende Messungen zur Diagnostik des Grünen Stars (Glaukoms) beeinflussen. Darum sollte der Augenarzt über die Behandlung mit Betaxolol informiert werden.

Die Therapie sollte bei Brustenge (Angina Pectoris) nicht plötzlich abgesetzt werden, da der Therapieabbruch zu schweren Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt oder plötzlichem Tod führen könnte. 

Besonders bei Herzkranzgefäßerkrankungen (koronarer Herzkrankheit) darf das Medikament nicht plötzlich abgesetzt werden. Die Erkrankung verschlechtert sich dadurch möglicherweise.

Gegenanzeigen bei der Anwendung von Betaxolol in Form von Augentropfen

Augentropfen mit Betaxolol dürfen nicht angewendet werden bei:

  • Überempfindlichkeit gegen Betaxolol
  • Ernährungsstörungen der Augen-Hornhaut
  • Herzmuskelschwäche, die medikamentös behandelt wird
  • behinderter Erregungsleitung zwischen Herzvorhof und Herzkammer
  • herzbedingter Schock
  • langsamer Herzschlagfolge (Sinusbradykardie).

Besondere ärztliche Vorsicht ist geboten bei:

  • zuckerkranken Patienten, die zu spontaner Unterzuckerung neigen (Betaloxol kann Anzeichen einer Unterzuckerung verschleiern)
  • Zuckerkrankheit, die mit Insulin oder blutzuckersenkenden Medikamenten zum Einnehmen behandelt werden muss
  • schwerer lebensbedrohlicher Schilddrüsenüberfunktion (Betaxolol kann Anzeichen einer Schilddrüsenüberfunktion maskieren.)
  • Operationsvorbereitung (Vor einer Vollnarkose muss Betaloxol ausschleichend abgesetzt werden. Ein Absetzen der Behandlung 48 Stunden vor Einleitung der Narkose ist in der Regel ausreichend. Falls erforderlich, kann eine Augeninnendruck-senkende Therapie mit Pilocarpin-Augentropfen erfolgen.)
  • stark eingeschränkter Lungenfunktion (obstruktive Lungenerkrankungen). Möglicherweise können Asthmaanfälle und Atemnot auftreten. Das Nutzen-Risikoverhältnis sollte vom Arzt im Einzelfall individuell abgewogen werden. Ein erhöhter Atemwegswiderstand kann durch Inhalation von Beta-2-Sympathomimetika gemindert werden. 
  • Engwinkelglaukom. Bei Engwinkelglaukom muss der Augen-Kammerwinkel mittels Engstellung der Pupille geöffnet werden. Betaxolol hat kaum oder überhaupt keinen Einfluss auf die Pupille. Wenn Betaxolol-haltige Augentropfen zur Augeninnendrucksenkung bei Engwinkelglaukom eingesetzt werden, dann nur in Kombination mit einem pupillenengstellenden Wirkstoff (Miotikum) und nicht allein.
  • Trockenen Augen.

Bei den ersten Anzeichen einer Herzmuskelschwäche (zum Beispiel verminderter Belastbarkeit) sollten die Augentropfen nicht mehr verabreicht werden. Gehen Sie bei Verdacht auf Herzmuskelschwäche zum Arzt.

Betaxolol bei Schwangerschaft & Stillzeit

Hinweise für Betaxolol zum Einnehmen

Die Anwendung während der Schwangerschaft ist nur nach strenger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung zu empfehlen. Betarezeptorenblocker, wie Betaxolol, vermindern die Durchblutung des Mutterkuchens, was möglicherweise zu Fruchttod, Fehl- oder Frühgeburten führt. Des Weiteren sind Nebenwirkungen (vor allem Blutzuckererniedrigung und verlangsamter Herzschlag) beim Fötus möglich.

Betaxolol geht in die Muttermilch über. Darum wird von der Einnahme während der Stillzeit abgeraten.

Hinweise für Betaxolol zur Anwendung am Auge

Schwangere Frauen sollten Betaxolol nur bei positivem Nutzen-Risiko-Verhältnis anwenden. Darüber entscheidet der Arzt individuell.

Es ist nicht bekannt, ob Betaxolol in die Muttermilch übergeht. Darum sollte stillende Frauen nicht mit diesem Wirkstoff behandelt werden.

Betaxolol und Kinder

Die Anwendung von Betaxolol in Tablettenform wird bei Kindern nicht empfohlen.

Über die Anwendung von Betaxolol-haltigen Augentropfen bei Kindern gibt es keine Erfahrungen. Kinder sollten diese Augentropfen deshalb nur erhalten, wenn der Arzt den Nutzen für höher hält als das Risiko.

Bei Säuglingen und Kleinkindern bis zu drei Jahren ist die vorgeschriebene Dosierung unbedingt einzuhalten.