Johanniskraut – Wechselwirkungen
Zubereitungen aus Johanniskraut wie Extrakte oder Öle, die äußerlich verwendet werden, können Lichtüberempfindlichkeit der Haut hervorrufen. Diese Reaktion verstärkt sich im Zusammenwirken mit äußerlich oder innerlich anzuwendenden Wirkstoffen, die ebenfalls eine Lichtempfindlichkeit (Photosensibilisierung) hervorrufen.
Bei innerlichen Johanniskraut-Präparaten kommt es vor allem ab einer täglich eingenommenen Dosis von 200 Milligramm und darüber zu Wechselwirkungen.
Bei innerlichen Johanniskraut-Präparaten kommt es vor allem ab einer täglich eingenommenen Dosis von 200 Milligramm und darüber zu Wechselwirkungen.
- Eine gleichzeitige Einnahme anderer Antidepressiva, insbesondere aus der Wirkstoffgruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer wie Paroxetin, Sertralin und Trazodon, ist bei höherer Dosierung verboten. Die Kombination kann ein lebensbedrohliches Serotonin-Syndrom mit Verwirrtheit, Zittern, Schwitzen, Fieber und Blutdruckabfall bis hin zum Koma auslösen.
- Innerlich wie äußerlich angewendet kann Johanniskraut Lichtüberempfindlichkeit verursachen. Dieser Effekt wird durch äußerlich oder innerlich anzuwendende Wirkstoffe verstärkt, die ebenfalls die Lichtsensibilität erhöhen.
- Johanniskraut verringert die Wirkung von zahlreichen Wirkstoffen. Gegebenenfalls ist deshalb eine Dosisanpassung der beteiligten Wirkstoffe durch den Arzt nötig. Davon betroffenen sind:
- Immunmodulatoren wie Ciclosporin oder Immunsuppressiva wie Tacrolimus zur innerlichen Anwendung und Sirolimus (Immunsuppressiva zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr)
- AIDS-Mittel wie HIV-1-Proteasehemmer (beispielsweise Indinavir) oder reverse Transkriptasehemmer (beispielsweise Nevirapin)
- der herzmuskelstärkende Wirkstoff Digitoxin
- das Asthma-Mittel Theophyllin
- der Blutdrucksenker Verapamil
- das Beruhigungsmittel Midazolam
- die Antidepressiva Amitriptylin und Nortriptylin
- Zytostatika wie Imatinib und Irinotecan. Monoklonale Antikörper sind davon ausgenommen.
- Antikoagulanzien (Blutgerinnungshemmer) wie Phenprocoumon und Warfarin
- Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Verhütung (umgangssprachlich die "Pille"). Hier kann die Wirkungsabschwächung zu Zwischenblutungen und möglicherweise nicht mehr ausreichendem Empfängnisschutz führen.