Verstopfung Symptome

auch bezeichnet als: Obstipation

Verstopfung (Obstipation) zählt zu den Verdauungsstörungen und tritt bei circa 20 bis 30 Prozent aller Menschen, insbesondere nach dem 60. Lebensjahr, immer wieder mal auf. Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen.

Im Allgemeinen spricht man von Verstopfung bei weniger als drei Stuhlentleerungen pro Woche. Allerdings hängen Art und Häufigkeit der Stuhlentleerung entscheidend von den Ess- und Trinkgewohnheiten jedes Einzelnen ab und können daher sehr unterschiedlich sein.

Ärzte sprechen von Verstopfung, wenn während einer Zeit von mindestens zwölf Wochen innerhalb eines Jahres beständig oder wiederholt (bei mindestens 25 Prozent aller Stuhlentleerungen) folgende Beschwerden auftreten:

  • Pressen zur Stuhlentleerung
  • harter Stuhlgang
  • Gefühl der unvollständigen Entleerung
  • Gefühl der Blockierung im Analbereich
  • manuelle Unterstützung der Stuhlentleerungen
  • weniger als drei Stuhlentleerungen pro Woche.
Abhängig vom Verlauf werden die chronische Form der Verstopfung und die akute Form unterschieden.

Eine akut einsetzende Verstopfung kommt relativ selten vor. Die Beschwerden gleichen denen der chronischen Verstopfung, welche nachfolgend näher erläutert wird. Wenn sich normale Stuhlgewohnheiten plötzlich verändern, sollte immer eine ärztliche Abklärung erfolgen. Auch die Reiseobstipation, also eine zeitlich begrenzte Stuhlverstopfung beispielsweise im Urlaub, zählt zu der akuten Verstopfung.

Es kann sich um einen Darmverschluss (Ileus) handeln, wenn zusätzlich noch folgende Symptome auftreten:
  • heftige Schmerzen
  • angeschwollener Bauch
  • Erbrechen von Kot (so genannte Miserere)
  • Schock
Patienten mit Darmverschluss müssen sofort medizinisch betreut werden. In vielen Fällen ist eine zeitnahe Operation notwendig.

Von chronischer Obstipation spricht man, wenn:
  • über mehr als drei Monate der Stuhlgang regelmäßig vier Tage ausbleibt
  • starkes Pressen erforderlich ist
  • ein Gefühl der unvollständigen Darmentleerung bestehen bleibt

Entsprechend ihrer Ursache wird eine chronische Verstopfung in drei Gruppen eingeteilt:
  1. Kologene Obstipation (entsteht durch mangelnde Darmbewegung)
  2. anorektale Obstipation (durch Veränderungen an Enddarm und After)
  3. idiopathische Obstipation (keine eindeutige körperliche Ursache feststellbar).
Eine weitere Form der Verstopfung ist das Reizdarmsyndrom mit vordergründiger Verstopfungssymptomatik. Bei totalem Erliegen des Stuhltransports spricht man von einem Stuhlstau oder der so genannten Koprostase.

Wann zum Arzt bei Verstopfung

Leichte Verstopfungen sind im Allgemeinen ungefährlich. Meist genügt schon die Umstellung der Ernährungsgewohnheiten, erhöhte Flüssigkeitsaufnahme sowie mehr körperliche Bewegung, um eine Verstopfung zu beseitigen.

Greifen diese Maßnahmen nicht, ist ärztlicher Rat nötig. Das gilt ebenso, wenn die Stuhlentleerungsstörungen länger als eine Woche andauern und zusätzliche Symptome wie starke Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, Blut im Stuhl oder Schwäche- und Erschöpfungserscheinungen auftreten.

Jede plötzliche Verstopfung bei sonst normalen Stuhlgewohnheiten sollte vom Arzt abgeklärt werden. Akut auftretende Verstopfungen mit Begleiterscheinungen wie Schmerz und Erbrechen (vor allem Koterbrechen) können Anzeichen eines Darmverschlusses sein. Sollten diese Symptome auftreten, ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich. Das gleiche gilt für Säuglinge und Kinder mit einer schmerzhaften Stuhlverstopfung.

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