Motilitätsstörung: Wenn die Verdauung aus dem Takt gerät

Motilitätsstörung äußert sich durch eine schlechte Verdauung mit Durchfall oder Verstopfung.
Bei einer Motilitätsstörung entleert sich der Magen bzw. Darm zu schnell oder zu langsam mit unangenehmen Symptomen.

Der Begriff „Motilität” stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie Beweglichkeit. Ist die normale Bewegung im Magen-Darm-Trakt gestört, sprechen Ärzte deshalb von Motilitätsstörungen. Sie haben meist eine schlechtere Verdauung verbunden mit Beschwerden wie Verstopfung oder Durchfall zur Folge.

Welche Symptome gehören zur Motilitätsstörung?

Unter einer Motilitätsstörung ist eine Einschränkung in der Beweglichkeit der Verdauungsorgane zu verstehen, die dazu führt, dass sich der Magen oder der Darm entweder zu langsam oder zu schnell entleert. Entsprechend lassen sich zwei Arten einer Motilitätsstörungen unterscheiden:

  • Zum einen kann es eine zu starke Bewegung geben, wenn sich Muskeln krampfartig bewegen.
  • Zum anderen können Muskeln zu wenig beweglich sein, weil sie zu schlaf sind.

Die Verdauungsstörung kann dann zu den folgenden Symptomen führen:

  • Magenkrämpfe und Bauchschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Völlegefühl
  • Blähungen (Flatulenzen)
  • Sodbrennen (tritt besonders häufig auf, wenn sich die Magenmuskulatur zu wenig bewegt, sodass der Mageninhalt zurück in die Speiseröhre fließen kann)
  • Durchfälle (wenn der Verdauungsprozess beschleunigt ist)
  • Verstopfungen (Muskeln in den betroffenen Organen bewegen sich zu wenig)

Je nach Ursache der schlechten Verdauung kann es zu weiteren Beschwerden wie Magendruck oder unregelmäßigem Stuhlgang kommen. Sollten Sie mehrere Tage lang an Beschwerden leiden, gehen Sie zur Klärung der Ursache besser zu Ihrem Hausarzt – er wird Sie genau untersuchen und gegebenenfalls an einen Facharzt überweisen.

Welche Ursache haben Motilitätsstörungen?

Der Ursprung einer Motilitätsstörung kann in verschiedenen Abschnitten des Verdauungstrakts liegen. Dementsprechend vielfältig sind die Ursachen einer Motilitätsstörung. Häufig lässt sich die schlechte Verdauung zum Beispiel auf eine Umstellung der Ernährung oder eine ungesunde Lebensweise zurückführen, die den empfindlichen Magen-Darm-Trakt beeinträchtigt. In diesem Fall sollten die Beschwerden nach einiger Zeit von selbst wieder verschwinden.

Es gibt aber auch eine Reihe von Erkrankungen, die mit der Verdauungsstörung in Verbindung stehen können:

Auch hier kann der Arzt mit verschiedenen Mitteln eine Diagnose stellen. Falls nötig wird eine Magen- oder Darmspiegelung gemacht, bei der er das Innere der Verdauungsorgane durchleuchtet.

Tipps, um Motilitätsstörungen vorzubeugen:

  • Stress meiden (Stressbotenstoffe verzögern die Magenentleerung)
  • ausreichend Bewegung
  • auf übermäßigen Alkoholkonsum sowie Nikotin verzichten
  • nicht zu fettig, zu viel und/oder zu scharf essen
  • nicht zu heiß oder zu kalt trinken
  • Nebenwirkungen von Medikamenten auf die Verdauung beachten

Verdauungsstörungen – was hilft?

Abhängig von der Ursache der Motilitätsstörung wird der Arzt eine Behandlung wählen, die die individuelle Situation des Patienten berücksichtigt. Dies umfasst in der Regel mehrere Maßnahmen wie zum Beispiel:

  • Diätplan aufstellen, der bestehende Lebensmittelunverträglichkeiten berücksichtigt
  • Einnahme von Medikamenten oder homöopathischen Mitteln, welche die Beweglichkeit der Muskeln wieder normalisieren, zum Beispiel Prokinetika (zur schnelleren Entleerung des Darms bei Verstopfung)
  • Absetzen oder Ersetzen eines Medikaments, wenn dieses für die Motilitätsstörung verantwortlich ist (nur unter Absprache mit dem behandelnden Arzt)

Verschlimmert sich eine Motilitätsstörung, kann dies in schlimmen Fällen zu einer Magenlähmung oder zu einem Darmverschluss führen. Diese Entwicklung kann eine Operation notwendig machen, wenngleich dies eher selten ist. In den meisten Fällen haben Verdauungsstörungen eine harmlose Ursache und lassen sich mit einfachen Mitteln wieder beheben.