Wie entsteht Schnupfen? Die Ursachen
Bei einem Schnupfen liegt eine Entzündung der Nasenschleimhaut vor. In der Folge schwillt sie an und produziert vermehrt zähflüssiges Nasensekret – dann läuft die Nase und die Nasenatmung fällt meist schwer. Ein Schnupfen kann vielfältige Ursachen haben, allen voran tritt er im Zuge einer Erkältung (grippaler Infekt) auf. Lesen Sie, wie Schnupfen entsteht und welche anderen Auslöser infrage kommen.
Schnupfen als Begleiterscheinung – Ursachen einer Erkältung
Im Allgemeinen bezeichnet man die akute oder chronische Entzündung der Nasenschleimhaut als Schnupfen (Rhinitis). Am häufigsten tritt der akute Schnupfen im Rahmen einer Erkältung auf. Die Ursache besteht dann in einer Infektion bedingt durch Viren, vor allem
- Corona-,
- Rhino-,
- Adeno- und
- RS-Viren (Respiratorisches Syncytial-Virus).
Insgesamt gibt es über 200 bekannte Virenarten, die zu den typischen Erkältungssymptomen Schnupfen, Husten, Heiserkeit und Co. führen können.
Wie entsteht Schnupfen aufgrund einer Allergie?
Als Ursache für einen Schnupfen kann neben einer Infektion auch eine Allergie infrage kommen, die entweder saisonal bedingt sein oder ganzjährig auftreten kann.
- Der Heuschnupfen zählt zur saisonalen Allergie und ist die häufigste Allergieform. Während der Blütezeit (Hauptsaison von April bis August) machen den Betroffenen unterschiedlichste Pollen zu schaffen: von Baum- über Gräser- bis hin zu Kräuterpollen.
- Als weitere Ursache für einen ganzjährigen, allergischen Schnupfen und andere Beschwerden (zum Beispiel brennende Augen oder Juckreiz) sind Stoffe wie Hausstaubmilben, Tierhaare oder Schimmelpilzsporen verantwortlich.
Bei einem gesunden Menschen ist der Kontakt mit den genannten Stoffen kein Problem: Das Immunsystem prüft, ob es sich um einen schädlichen oder unproblematischen Stoff handelt – bei einem Nichtallergiker werden Pollen, Tierhaare und Co. als harmlos eingestuft.
Wie der Schnupfen dabei entsteht, ist recht einfach erklärt: Ähnlich wie bei einer Erkältung kommt es zu einem Anschwellen der Nasenschleimhaut und einer vermehrten Produktion von Schleim. Im Unterschied zum erkältungsbedingten Schnupfen (zäh, gelbgrün), bleibt er aber in der Regel klar und wässrig.
Chronischer Schnupfen aufgrund der Nasen-Anatomie
Eine gesunde Nasenscheidewand trennt die beiden Bereiche der Nasenhöhle voneinander. Bei einer Verkrümmung liegt die „Trennwand“ allerdings nicht mittig. Der Grund hierfür ist entweder
- eine Fehlbildung des vorderen, knorpeligen Teils der Nasenscheidewand,
- eine Fehlbildung des hinteren, knöchernen Teils der Nasenscheidewand oder
- eine Verletzung (nach einem Bruch des Knorpels ist dieser schief verheilt).
Beides hat zur Folge, dass die Nasenatmung behindert ist – und somit auch ihre Reinigungsfunktion. Viren und Bakterien haben es nun einfach, sich zu vermehren und die Nasenschleimhaut anzugreifen. Es wird vermehrt Sekret gebildet und Schnupfen entsteht. Das Problem dabei: Durch die verkrümmte Nasenscheidewand bleibt es meist nicht bei einem einmaligen Schnupfen – Krankheitserreger haben wieder und wieder leichtes Spiel, die Nase ist dauerhaft gereizt und läuft ständig. Treten die typischen Schnupfen-Symptome über einen längeren Zeitraum auf, spricht man schließlich von einem chronischen Schnupfen.
Gifte und andere Reizstoffe
Eine Reihe von umwelt- oder arbeitsplatzbezogenen Stoffen kommt ebenfalls als Auslöser von Schnupfen in Betracht. Die Liste der verschiedenen Gift- oder Reizstoffe ist dabei relativ lang. Zu den reizenden Stoffen für die Nase zählen beispielsweise Schwefeldioxid, Kohlendioxid, Zigarettenrauch, Lösemittel, Desinfektionsmittel und Staub. Ein dadurch verursachter Schnupfen wird als toxisch-irritative Rhinitis bezeichnet.
Medikamentöse Ursachen für Schnupfen
Ein Schnupfen geht nicht nur mit einer triefenden Nase einher, andere Beschwerden können daneben auch eine trockene Nasenschleimhaut oder erschwertes Atmen sein. Eine Erkältung oder Allergie ist dabei nicht zwangsläufig die Ursache, manchmal tritt Schnupfen auch als Nebenwirkung einiger Medikamente auf (Rhinitis medicamentosa). Zu diesen Arzneimitteln gehören mitunter:
- bestimmte Blutdrucksenker wie Beta-Blocker oder ACE-Hemmer
- Antihistaminika (Allergiemittel)
- Antidepressiva
- PDE-5-Hemmer (Potenzmittel)
Wenn Betroffene den Verdacht hegen, dass ein Medikament die Beschwerden auslöst, sollten sie ihren Arzt aufsuchen. Bei Bedarf kann er alternative Arzneimittel verschreiben und so zu einer Linderung des Schnupfens beitragen.