Chronischer Schnupfen: Ständig plagt die Nase

Mann im Büro leidet unter chronischem Schnupfen.
Ein chronischer Schnupfen ist vor allem bei der Arbeit sehr lästig.

Den Schnupfen bei einer Erkältung kennt vermutlich jeder: Erst läuft die Nase, dann ist sie zunehmend verstopft und nach circa einer Woche ist meist alles wieder vorbei. Anders bei einem chronischen Schnupfen: Hierbei leiden Betroffene oft über Monate unter ständig wiederkehrenden Beschwerden. Was Sie dazu wissen müssen, finden Sie hier!

Chronischer Schnupfen: Das macht ihn so beschwerlich

Chronischer Schnupfen hört sich im ersten Moment nicht so schlimm an. Doch wenn häufig die Nase läuft – und das über längere Zeit –, kann das für Betroffene schnell lästig werden. Denn ständiger Schnupfen ruft mehrere Beschwerden hervor:

  • Sowohl eine laufende Nase (Fließschnupfen) als auch eine verstopfte Nase (Stockschnupfen) sind möglich.
  • Wenn Nasensekret den Rachen hinunterläuft, kann das zu häufigem Räuspern, Halskratzen und Husten führen.
  • Der sensible Bereich der äußeren Nasenhaut, vor allem an den Nasenflügeln, ist durch das viele Naseputzen meist gerötet und wund.
  • Oft ist der Schlaf durch die Beschwerden gestört. Betroffene können beispielsweise durch die verstopfte Nase schlecht einschlafen und wälzen sich lange hin und her. Am nächsten Morgen fühlen sie sich dann wenig erholt, sind müde und können sich nicht so gut konzentrieren wie gewohnt.
  • Ist die Nase verstopft, kann das zudem Einfluss auf die Stimme haben und sie nasal klingen lassen.

Gewöhnlich halten die Beschwerden über mehrere Monate unterschiedlich stark an und/oder kommen immer wieder. Kein Wunder, dass oft die Lebensqualität darunter leidet. Der erste Schritt zur Linderung besteht darin, sich auf die Suche nach der Ursache für den ständigen Schnupfen zu machen.

Warum plagt mich ständiger Schnupfen?

Bei einem chronischen Schnupfen liegt aus medizinischer Sicht eine anhaltende Entzündung der Nasenschleimhaut vor. Diese Entzündung kann unterschiedliche Ursachen haben. Faktoren wie

  • häufige Infektionen (Erkältungen),
  • eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung (chronische Sinusitis),
  • anatomische Besonderheiten wie eine schiefe Nasenscheidewand und
  • Reize aus der Umwelt wie Zigarettenrauch oder trockene Luft

spielen bei ständigem Schnupfen oft eine Rolle. Daneben können auch abschwellende Nasensprays die Verursacher sein, wenn sie länger als eine Woche angewandt werden. Bestimmte Medikamente oder eine Allergie sind ebenfalls mögliche Gründe.

Abschwellende Nasensprays: Gleichzeitig Hilfe und Ursache

Zahlreiche Menschen, die an einer Erkältung mit Schnupfen und verstopfter Nase leiden, vertrauen auf ihre Wirkung – die Rede ist von abschwellenden Nasensprays. Die darin enthaltenen Wirkstoffe führen dazu, dass die Nasenschleimhaut weniger durchblutet wird und abschwillt. Kurzfristig können abschwellende Nasensprays also eine verstopfte Nase lindern.

Bei längerer Verwendung über eine Woche hinaus laufen Anwender allerdings Gefahr, dass eine Abhängigkeit entsteht. Ihre Nasenschleimhaut schwillt dann ohne das Nasenspray überhaupt nicht mehr ab – die Nase ist ständig verstopft, was als Schnupfen wahrgenommen werden kann. Auf Dauer kann die Schleimhaut zudem austrocknen und sich zurückbilden, was zu weiteren Problemen wie einer behinderten Nasenatmung führen kann.

Chronischer Schnupfen als Nebenwirkung

Es gibt einige Medikamente, die als Nebenwirkung einen chronischen Schnupfen hervorrufen können. Dazu zählen unter anderem ACE-Hemmer, Betablocker oder orale Verhütungsmittel. Falls Sie den Verdacht hegen, dass Ihr chronischer Schnupfen von Medikamenten stammt, fragen Sie am besten Ihren Arzt um Rat. Er kann Ihnen unter Umständen ein anderes Präparat verschreiben. Eigenmächtig absetzen sollten Sie die verordneten Medikamente jedoch auf keinen Fall, um Ihre Gesundheit nicht zu gefährden.

Wenn Pollen und Co. zu chronischem Schnupfen führen

Ebenfalls ein häufiger Grund für ständige Beschwerden ist ein allergischer Schnupfen. Dabei reagiert das Immunsystem der Betroffenen überempfindlich auf eigentlich harmlose Stoffe aus der Umwelt. Treten die Beschwerden vorwiegend im Frühjahr und Sommer auf, liegt der Verdacht nahe, dass eine Allergie auf Pollen von Gräsern und Bäumen vorliegt. Hält der ständige Schnupfen das ganze Jahr über an, ist eine Allergie auf Tierhaare, Hausstaubmilben oder andere, ganzjährig auftretende Auslöser wahrscheinlicher.

Chronischen Schnupfen wieder loswerden: Was kann helfen?

Wenn Sie sich durch einen ständigen Schnupfen gestört fühlen, ist der erste wichtige Schritt, zur Diagnose einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufzusuchen. Er wird ihre Krankengeschichte erfassen und Sie genau nach Ihren Beschwerden befragen. Darüber hinaus stehen ihm beispielsweise Allergietests und die Computertomographie (CT) zur Verfügung. Mit einem CT können bei chronischem Schnupfen Polypen diagnostiziert werden. Dabei handelt es sich um kleine Wucherungen der Nasenschleimhaut, die unter anderem bei allergischem Schnupfen entstehen und oft die Nasenatmung behindern.

Kann der Arzt eine eindeutige Ursache für den chronischen Schnupfen feststellen, lässt sich darauf die weitere Behandlung aufbauen. Konkret bedeutet das, zum Beispiel bei einem allergischen Schnupfen sogenannte Antihistaminika zu verschreiben, um die allergische Reaktion zu dämpfen. Haben sich infolge einer chronischen Sinusitis oder eines allergischen Schnupfens Nasenpolypen (gutartige Wucherungen der Nasenschleimhaut) gebildet, kann der Arzt Kortison als Spray oder zum Einnehmen verordnen. Helfen die Medikamente nicht, kann eine Operation infrage kommen, um die Nasenpolypen zu entfernen.

Ergänzend zur ärztlichen Behandlung können Sie selbst auch etwas unternehmen, um chronischen Schnupfen und damit einhergehende Beschwerden zu lindern. Um eine wunde Nase zu pflegen und zu beruhigen, gibt es spezielle Salben, die gereizte und gerötete Haut beruhigen und bei der Regeneration unterstützen können. Haben Sie eine trockene Nasenschleimhaut, was häufige Infekte und einen chronischen Schnupfen begünstigen kann, helfen mitunter Nasenspülungen mit isotonischen Salzlösungen oder alternativ Meerwasser-Nasensprays. Auch ausreichendes Trinken (circa zwei Liter am Tag) kann sich positiv auswirken.
 
Vorbeugender Tipp zum Schluss:
Versuchen Sie, Ihre empfindliche Nasenschleimhaut so gut es geht vor äußeren Reizen zu schützen. Häufiges Lüften und Schalen mit Wasser über der Heizung sorgen im Winter für ein angenehmes Raumklima. Im Sommer sollten Sie sich nach Möglichkeit nicht zu lange in klimatisierten Räumen aufhalten. Zigarettenrauch ist im besten Fall ebenfalls tabu für Ihre Nase. Hier finden Sie weitere Tipps zur Vorbeugung.