Wie Schnupfen vorbeugen funktioniert und warum Sie jetzt damit anfangen sollten

Mann joggt im Winter: Sport kann einem Schnupfen vorbeugen.
Zum Vorbeugen eines Schnupfens öfter mal draußen aktiv sein – das tut der Nase gut.

Ihr Taschentuchvorrat liegt unangetastet im Vorratsschrank? Dass dies so bleibt, ist eher unwahrscheinlich. Denn viele Schnupfenarten treten zu speziellen Jahreszeiten auf – ein Erkältungsschnupfen beispielsweise gehäuft in den Wintermonaten, ein allergischer Schnupfen im Frühjahr. Nutzen Sie die schnupfenfreie Zeit und informieren Sie sich jetzt, wie Sie einem Schnupfen vorbeugen können. Optimalerweise bleiben Sie dann von einer Rotznase verschont.

Wie ein Erkältungsschnupfen entsteht

Eine der häufigsten Ursachen für einen Schnupfen ist die Erkältung, auch grippaler Infekt genannt. Zuerst brennt oder kratzt der Hals, dann rinnt flüssiges Sekret aus der Nase und es folgen heftige Niesattacken. Hinzu kommen Beschwerden wie erhöhte Temperatur, Kopf- sowie Gliederschmerzen und Husten. Auslöser einer Erkältung sind fast immer Viren – von denen es mehr als 200 Untergruppen gibt. Übertragen werden sie entweder durch

  • Tröpfcheninfektion (dabei gelangt infiziertes Sekret beim Atmen, Husten oder Sprechen in die Luft und erreicht die Schleimhäute anderer Menschen im Umkreis) oder
  • Schmierinfektion (Bei dieser Form der Übertragung werden die Viren über die Hände erkrankter Personen auf gemeinsam genutzte Gegenstände wie Türklinken verbreitet, wo sie von anderen aufgenommen werden).

In der kalten Jahreszeit schlagen die Viren besonders gerne zu. Gründe dafür: Unsere Immunabwehr ist durch die niedrigen Temperaturen etwas schwächer. Außerdem lüften wir Wohnungen und Büros schlechter, sodass die Konzentration an Viren in Innenräumen größer ist. Die Krankheitserreger finden so optimale Überlebens- und Vermehrungsbedingungen vor.

Einem Schnupfen durch Infektionen vorbeugen

Gegen eine Schmier- oder Tröpfcheninfektion können Sie sich in gewissem Maße wappnen. Ebenso gibt es Maßnahmen, die Ihr Immunsystem trainieren und deshalb einem Schnupfen vorbeugen

  • Waschen Sie sich in der Erkältungszeit besonders häufig die Hände und reinigen Sie Viren-Hochburgen wie Türklinken oder Lichtschalter mehrmals am Tag.
  • Stärken Sie Ihre Abwehrkräfte durch Wechselduschen und Saunagänge.
  • Auch eine gesunde Ernährung trägt zum Vorbeugen eines Schnupfens bei: Obst, Gemüse und Vollkornprodukte sollten täglich auf dem Speiseplan stehen.
  • Bewegung an der frischen Luft wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus. Walken, Joggen, Radfahren und Schwimmen sind besonders empfehlenswert.
  • Ein Geheimtipp sind Probiotika. Dabei handelt es sich um Milchsäurebakterien, die in den Darm gelangen und dort die Abwehrkräfte stärken können. Verzehren Sie in der kalten Jahreszeit täglich ein Sauermilch- oder Joghurtprodukt.
  • Lüften Sie Büroräume oder die eigene Wohnung täglich drei Mal für circa 15 Minuten. Die Zahl der Viren in der Luft wird so verringert.

Ganz aus dem Weg gehen kann man den Erkältungsviren leider nicht. Dennoch unterstützen diese Tipps dabei, einem erkältungsbedingten Schnupfen vorzubeugen. Je früher Sie damit anfangen, desto besser ist Ihr Immunsystem auf die Erkältungszeit vorbereitet. Sind Sie bereits erkältet, sollten Sie Ihren Mitmenschen zuliebe auf ausreichend Abstand achten und aus hygienischen Gründen in die Ellenbeuge niesen.  

Allergischer Schnupfen: Vorbeugen möglich?

Rund 34 Prozent der Deutschen leiden an einer Allergie gegen Inhalationsallergene, also Stoffe, die über die Luft aufgenommen werden[1] und Beschwerden auslösen. Zu diesen Symptomen einer Allergie gehört der allergische Schnupfen, auch allergische Rhinitis genannt. Auslöser eines allergischen Schnupfens können Gräser- oder Baumpollen, aber auch Schimmelpilzsporen oder Hausstaubmilben sein. Bei einer allergischen Rhinitis reagiert das Immunsystem dauerhaft sensibel auf diese eigentlich harmlosen Stoffe.

Im Gegensatz zu einem erkältungsbedingten Schnupfen kann einem allergischen Schnupfen nur bedingt vorgebeugt werden. Man unterscheidet zwischen Maßnahmen, die das Auftreten der Allergie insgesamt verhindern sollen und Methoden, einer akuten Schnupfen-Phase vorzubeugen, wen man bereits Allergiker ist.

Um abzuwenden, dass eine Allergie überhaupt entsteht, gibt es einige Tipps, die allerdings wissenschaftlich noch nicht vollständig bewiesen sind. Einige Mediziner weisen darauf hin, dass das Stillen eines Säuglings bis mindestens zum siebten Monat einen vorbeugenden Effekt aufweist. Auch der Kontakt zu Tieren und der Natur oder das Vermeiden von Stress soll dem Auftreten einer Allergie entgegenwirken.

Wie Allergiker einem Schnupfen vorbeugen können

Doch was tun, wenn die Allergie bereits besteht? Wer weiß, dass er an einer allergischen Rhinitis leidet, sollte mit seinem Arzt über geeignete Medikamente sprechen. Auch ein Pollenflugkalender kann eine gute Hilfe sein, um einer Schnupfenattacke vorzubeugen. Den Urlaub im Hochgebirge planen, nachts mit verschlossenem Fenster schlafen oder hypoallergene Bettwäsche gegen Hausstaubmilben sind weitere Tipps.

Schnupfen vorbeugen durch eine gut gepflegte Nase

Die besten Maßnahmen zur Vorbeugung können nutzlos sein, wenn wir unser Riechorgan im Alltag nicht ausreichend pflegen. Vernachlässigte Nasen sind anfälliger für Eindringlinge verschiedenster Art. Mit diesen Tipps können Sie Ihre Nase nachhaltig pflegen:

  • Trinken Sie ausreichend. Zwei Liter Wasser oder Tee pro Tag sorgen dafür, dass die Nasenschleimhaut von innen mit Feuchtigkeit versorgt wird.
  • Spülen Sie Ihre Nase täglich mithilfe einer Nasendusche – dies beseitigt Pollen oder Viren.
  • Halten Sie die Raumluft feucht. Günstig ist eine Luftfeuchtigkeit von 50 bis 60 Prozent.

Anderen Schnupfenarten vorbeugen

Allergie, Erkältung – alles nicht Ihr individueller Schnupfen-Auslöser? Wir haben noch andere Schnupfenarten unter die Lupe genommen und zeigen Ihnen, wie Sie diesen vorbeugen können:

  • Vasomotorischer Schnupfen: Die Ursache dieses Schnupfens ist unbekannt, es spielen aber weder Viren noch Allergene eine Rolle. Stress, Alkohol, chemische Reize oder trockene Luft werden als Auslöser diskutiert und sollten deshalb gemieden werden.
  • Trockene Nasenschleimhautentzündung (Rhinitis sicca): Hierbei leiden Betroffene an einer ausgetrockneten Nasenschleimhaut mit Borken und Juckreiz, der durch den Missbrauch von abschwellenden Nasensprays entstehen kann. Diese sollten deshalb nur maximal eine Woche angewandt werden.
  • Schwangerschaftsschnupfen: Wenn die Hormone während der Schwangerschaft verrückt spielen, kann es zu einem chronischen Schnupfen kommen. Vorbeugen lässt sich dem nicht wirklich.

Sind Sie sich nicht sicher, welcher Auslöser hinter Ihrem Schnupfen steckt, sollten Sie zur Sicherheit einen Arzt aufsuchen.