Welche Schnupfenarten gibt es?

Mann putzt sich im Freien die Nase: Allergischer Schnupfen ist eine der Schnupfenarten.
Allergischer Schnupfen ist eine der verschiedenen Schnupfenarten.

Akut oder chronisch, als Fließschnupfen oder mit verstopfter Nase – bei Schnupfen gibt es mehr Unterschiede, als manch einer denken würde. Als Kriterien dienen beispielsweise sowohl die Ausprägung des Schnupfens als auch seine Dauer. Mehr über die verschiedenen Schnupfenarten verraten wir Ihnen hier!

Fließ- oder Stockschnupfen

Je nachdem, wie sich der Schnupfen äußert, lassen sich zwei grundsätzliche Schnupfenarten beziehungsweise -ausprägungen unterscheiden: Der Fließschnupfen und der Stockschnupfen.

  • Der Fließschnupfen tritt oft zu Beginn einer Erkältung auf, häufig von regelrechten Niesattacken begleitet. Aber auch bei chronischen Beschwerden (zum Beispiel aufgrund einer Allergie) ist Fließschnupfen möglich. Charakteristischerweise läuft hierbei die Nase sehr stark, da ihre Schleimhaut verstärkt Sekret produziert. Das Sekret kann wässrig-klar, bei einer Infektion mitunter auch zäh und gelblich-grün verfärbt sein.
  • Der Stockschnupfen ist bei den unterschiedlichen Schnupfenarten das Gegenteil des Fließschnupfens: Die Nase ist verstopft, die Nasenschleimhäute angeschwollen. Stockschnupfen ist im Verlauf einer Erkältung keine Seltenheit. Genauso wie Fließschnupfen kann er aber auch bei chronischen Beschwerden auftreten. Bei Nasenpolypen (gutartigen Schleimhautwucherungen in der Nase) gehört eine verstopfte Nase ebenfalls zum Beschwerdebild.

Zu dem Schnupfen an sich kommen mitunter noch andere Symptome, die Hinweise auf die Ursache der laufenden oder verstopften Nase liefern können. Bei Husten, Halsschmerzen sowie Kopf- und Gliederschmerzen ist die Sache meist klar: Dann steckt in der Regel eine Erkältung (grippaler Infekt) dahinter. Tränen die Augen und sind womöglich gerötet, ist eine Allergie wahrscheinlich. Neben diesen spezifischen Symptomen leiden Betroffene – unabhängig von der Schnupfenart – in der Regel noch an einer wunden und gereizten äußeren Nasenhaut, einer Folge des häufigen Naseputzens.

Schnupfenarten: Akut oder chronisch?

Neben der Beschaffenheit des Schnupfens gibt es ein weiteres Kriterium, nach dem verschiedene Schnupfenarten unterschieden werden können. Wie lange hält die Schnupfennase an? Konkret bedeutet das: Verläuft der Schnupfen akut oder chronisch?

Als akut gilt ein Schnupfen, wenn er plötzlich aufkommt und nach circa ein bis zwei Wochen wieder verschwindet. Häufigste Ursache dafür ist eine Infektion mit Erkältungsviren, von denen bisher über 200 verschiedene Arten bekannt sind. Besonders häufig sind sogenannte Rhino-Viren die Übeltäter. Wer sich so eine Infektion zugezogen hat, fühlt sich meist eine Woche lang relativ abgeschlagen und leidet an typischen Beschwerden wie Husten, Halsschmerzen und in manchen Fällen auch einer erhöhten Körpertemperatur.

Doch Vorsicht: Setzen die Beschwerden sehr rasch ein, also innerhalb eines Tages, und ist das Fieber sehr hoch (38,5 Grad oder höher), liegt der Verdacht nahe, dass es sich um eine Grippe handelt. Da eine Grippe für gewöhnlich schwerer verläuft als eine Erkältung, ist auf jeden Fall ein Arztbesuch angebracht.
 
Bei chronischem Schnupfen halten die Beschwerden typischerweise über längere Zeit an und/oder kommen immer wieder. Bei dieser Schnupfenart kommen verschiedene Ursachen als Auslöser in Frage. So kann eine schiefe Nasenscheidenwand häufige Infektionen begünstigen. Doch auch äußere Reize wie trockene Luft, Zigarettenrauch, Abgase oder Staub können die Nasenschleimhaut belasten und eine Schniefnase zur Folge haben. Weitere mögliche Ursachen für chronischen Schnupfen sind:
  • Medikamente: Einige Medikamente können chronischen Schnupfen als Nebenwirkung mit sich bringen, zum Beispiel ACE-Hemmer und Beta-Blocker. Abschwellendes Nasenspray kann bei zu langer Anwendung ebenfalls die Nasenschleimhaut schädigen und so zu einer anhaltend verstopften Nase führen. In dem Fall entsteht eine Abhängigkeit, das heißt, die Schleimhaut bleibt ohne das Medikament dauerhaft angeschwollen.
  • Allergie: Eine Allergie gegen Pollen (gemeinhin Heuschnupfen genannt) gilt als häufige Ursache eines allergischen Schnupfens. Betroffene leiden vor allem im Frühjahr und Sommer unter einer laufenden oder verstopften Nase und Niesattacken. Wer das ganze Jahr über Probleme mit der Nase hat, sollte als Ursache eine Allergie gegen Tierhaare, Hausstaubmilben oder ähnliche, ganzjährig auftretende Allergie-Auslöser (Allergene) in Betracht ziehen.
  • Vasomotorischer Schnupfen: Für diese Schnupfenart existieren verschiedene Bezeichnungen. Neben vasomotorischem Schnupfen sind noch die Begriffe „hyperreflektorische Rhinitis“ und „idiopathische Rhinitis“ gebräuchlich. Die Nasenschleimhaut reagiert hierbei empfindlich auf äußere Begebenheiten wie Kälte, Zugluft oder Stress – sie schwillt an und produziert Sekret. Die genauen Ursachen dafür sind noch nicht geklärt.

Daneben gibt es noch eine weitere chronische Schnupfenart, von der allerdings nur Frauen betroffen sein können – die Rede ist vom Schwangerschaftsschnupfen. In der Regel äußert er sich durch Stockschnupfen, bei dem die Nasenschleimhaut angeschwollen und die Atmung dementsprechend eingeschränkt ist. Meist hält der Schwangerschaftsschnupfen etwa sechs Wochen an, er kann aber auch die gesamte Schwangerschaft begleiten. Die Ursachen für diese Schnupfenart sind noch nicht abschließend erforscht, unter Verdacht steht neben Stress aber auch der veränderte Hormonhaushalt in der Schwangerschaft.

Die verschiedenen Schnupfenarten behandeln

Bei einem akuten Schnupfen sieht die Behandlung meist nicht sehr kompliziert aus. Medikamente wie abschwellende Nasensprays helfen gegen eine verstopfte Nase, was vor allem nachts vielen Betroffenen wichtig ist, um besser ein- und durchschlafen zu können. Ergänzend können Hausmittel zur Linderung beitragen.

Etwas anders sieht es bei chronischem Schnupfen aus: Will sich die Schnupfennase einfach nicht bessern, ist auf jeden Fall ein Besuch beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt sinnvoll. Denn nur wenn die genaue Ursache des ständigen Schnupfens geklärt ist, kann der Arzt darauf die Behandlung ausrichten. Bei allergischem Schnupfen beispielsweise kommen Antihistaminika infrage, um die Symptome zu lindern. Außerdem wird Betroffenen oft geraten, die Auslöser so gut es geht zu meiden – was im Alltag jedoch nicht immer einfach ist. In manchen Fällen ist daher eine Hyposensibilisierung eine Option, bei der der Körper schrittweise an das Allergen gewöhnt wird.