Verhaltenstypen: Verneiner und Kontrolleur

5. Der Verneiner

Der Verneiner verbannt die Wahrnehmung der Angst aus seinem Leben, indem er sich ablenkt. Ständig haben diese Menschen etwas zu tun: Sie sehen fern, lesen unentwegt, hören Radio oder stricken. Ruhe und Stille sind dem Verneiner unangenehm, denn ohne Ablenkung könnte er seine Ängste ja bewusst wahrnehmen.

Grundsätzlich ist gegen eine Ablenkung von Ängsten nichts einzuwenden. Wenn sie allerdings die einzige Verhaltensweise gegen die Angst ist, kann sich aus der Ablenkung leicht ein zwanghaftes Verhalten entwickeln. Das bedeutet zum Beispiel, dass ein Verneiner ohne Fernsehen oder Buch nicht mehr auskommt. Verneiner gewinnen die Überzeugung, ohne ihr Hilfsmittel der Angst ausgeliefert zu sein.

6. Der Kontrolleur

Wie bereits beschrieben, können zwanghafte Handlungen von Ängsten ablenken. Beim Kontrolleur entwickeln sich diese Zwänge besonders stark. Oft so stark, dass ein normales Leben nicht mehr möglich ist. So sehen sich Kontrolleure zum Beispiel gezwungen, immer wieder zu überprüfen, ob sie etwa den Herd vor dem Verlassen der Wohnung ausgeschaltet haben. Dabei kehren sie etwa nach dem Abschließen der Wohnungstür immer wieder in die Küche zurück, um den Herd zu kontrollieren. Dann machen sie sich wieder auf den Weg, allerdings nur, um im Hausflur wieder kehrtzumachen.

Neben solchen Kontrollzwängen sind auch Waschzwänge weit verbreitet. Diese Menschen waschen sich häufig so oft und lange, dass die Haut reißt.