Randomisierte placebokontrollierte Doppelblindstudien

Die Wirkung eines Medikamentes objektiv nachzuweisen, ist viel schwieriger als auf den ersten Blick zu vermuten ist. Es reicht eben nicht, einer Gruppe von Patienten ein neues Medikament zu geben und dann nachzuzählen, bei wie vielen Patienten die Symptome nachlassen oder sogar verschwinden. Denn die Wirkung eines Medikaments hängt bei weitem nicht nur von seinen chemischen Eigenschaften ab.

Vielmehr haben unsere Beobachtungen und Erwartungen einen enorm großen Einfluss auf die Wirksamkeit von vielen Medikamenten. Wussten Sie zum Beispiel, dass es einen großen Unterschied macht, ob ein Medikament von einem gut oder einem schlecht gelaunten Menschen überreicht wird? Dass die Wirkung davon abhängen kann, ob uns der Arzt sympathisch ist oder die Einrichtung der Praxis Vertrauen erweckt?

Ebenfalls eine gewichtige Rolle spielt die Farbe einer Tablette – und das sogar unabhängig vom Wirkstoff gehalt. Rote Tabletten beispielsweise halten sehr viele Menschen für besonders wirksam – und entsprechend gut helfen diese Tabletten, ob nun gegen Kopfschmerz, bei Bluthochdruck oder Angstzuständen. Das gilt sogar dann, wenn die Tabletten gar keinen Wirkstoff enthalten. Solche Tabletten oder Tropfen ohne Wirkstoff nennt man Placebos. Schlechter als rote Placebos wirken blaue, die aber wiederum besser als weiße.