Tennisarm Symptome

auch bezeichnet als: Tennisellenbogen, Epicondylitis humeri radialis, Epicondylitis humeri lateralis

Der Tennisarm stellt eine sehr schmerzhafte Reizung der Armmuskulatur dar. Ausgelöst werden die Symptome durch eine Überbelastung der Streckermuskulatur im Unterarm. Entgegen der allgemeinen Annahme sind längst nicht nur Tennisspieler davon betroffen. Ganz im Gegenteil: Der Tennisarm ist ein verbreitetes Leiden.

Der Tennisarm ist kein Phänomen der 90er Jahre, als die Erfolge der deutschen Tennisstars einen wahren Boom im weißen Sport auslösten. Zwar treten die Symptome typischerweise auf, wenn häufig Sportarten mit einem Schläger ausgeübt werden – aber in erster Linie nur bei Anwendung einer falschen Grifftechnik.

Wie entsteht der Tennisarm?

Die Symptome eines Tennisarms, nämlich starke Schmerzen im Ellenbogen, entstehen nicht nur beim „falschen“ Tennisspielen, sondern können auch durch viele andere Tätigkeiten bedingt sein. Dazu gehören vorwiegend:

  • handwerkliche Tätigkeiten (zum Beispiel Streichen)
  • Computerarbeit (Bewegen der Maus)

Bei diesen Tätigkeiten wird das Handgelenk leicht angewinkelt. Diese Stellung beansprucht die gleiche Muskelgruppe wie beim Tennisspielen. Handelt es sich um eine wiederholte und lange andauernde Tätigkeit, womöglich in einer ungewohnten Haltung, kommt es zu einer Fehlbelastung. Dabei wird nicht nur die Muskulatur überbelastet, sondern auch die Knochenhaut und die Sehnen. Dies kann eine örtlich begrenzte (lokale) Entzündung der Sehnen und Bänder im Bereich des Ellenbogens zur Folge haben.

Der Tennisarm hat noch einige andere Namen:

  • Tennisellenbogen
  • Epicondylitis humeri radialis
  • Epicondylitis humeri lateralis

Umgangssprachlich sagt man übrigens auch Golfarm (Epicondylitis humeri radialis), denn bei falscher Ausübung dieser Sportart kann die Erkrankung ebenfalls auftreten. Im Gegensatz zum Tennisarm, wo die Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens auftreten, verspüren Betroffen beim Golfarm die Beschwerden an der Innenseite.

Epicondylitis: Symptome eines Tennisarms

Ein Tennisarm macht sich zunächst durch Berührungsschmerzen am Knochenvorsprung an der Außenseite des Ellenbogens bemerkbar. Meist liegt parallel eine Verspannung der Nacken- und Schultermuskulatur vor.

Im weiteren Verlauf einer Epicondylitis kommt es zu folgenden Beschwerden:

  • Schmerzen im Ellenbogen strahlen bis in die Hand hinein
  • Schmerzen, wenn das Handgelenk gegen einen Widerstand nach oben gedrückt wird
  • eingeschränktes Ausstrecken des Armes
  • Schmerzen an der Außen- und Innenseite des Ellenbogens bei Drehbewegungen oder nach Faustschluss
  • Schwächegefühl der Hand und Finger

Die Symptome eines Tennisarms schränken die Patienten in der Ausübung alltäglicher Tätigkeiten enorm ein. Das Tragen einfacher Gegenstände kann zur Qual werden. In schweren Fällen ist zum Beispiel das Halten einer Kaffeetasse nicht mehr möglich. Manchmal werden stärkste Schmerzen schon durch das Händeschütteln zur Begrüßung ausgelöst. Wird ein Tennisarm nicht geschont, können selbst einfachste Handgriffe nicht mehr ausgeführt werden. Es kommt zu einer schweren Kraftminderung der gesamten Hand- und Fingermuskulatur, die bis zu einem totalen Verlust der gesamten Griffstärke fortschreiten kann.

Wann zum Arzt bei Tennisarm

Ein Tennisarm kann zu Beginn kaum spürbar sein. Die Schmerzen nehmen allerdings zu und sind mit der Zeit sehr stark.

Bei folgenden Beschwerden sollten Sie einen Arzt aufsuchen:

  • Beschwerden im Ellenbogengelenk mit schmerzhafter Beeinträchtigung beim Ausüben alltäglicher Tätigkeiten
  • ausgeprägte Bewegungseinschränkungen des Ellenbogengelenks
  • starke Druck- und Berührungsschmerzen am Ellenbogengelenk
  • stark verspannte Unterarmmuskulatur
  • Gefühlsstörungen und Taubheitsgefühle in Arm, Hand oder Fingern

Die Diagnose der Erkrankung erfolgt anhand der Symptome. Dafür wird überprüft, ob durch Druck auf den Sehnenansatz ein stechender Schmerz ausgelöst wird. Der typische Schmerz eines Tennisarms ist bis in die Hand zu spüren. Der Arzt wird den Patienten außerdem zur Ausübung körperlicher Tätigkeiten in Beruf und Freizeit befragen. Eine Röntgenaufnahme kann zur Diagnose hinzugezogen werden, allerdings eher, um andere Erkrankungen wie eine Arthrose auszuschließen – denn ein Tennisarm ist auf dem Röntgenbild nicht zu sehen.

Behandlung eines Tennisarms

Früher haben Ärzte zur Behandlung eines Tennisarms einen Gips angelegt. Denn die Entzündung kann sich nur zurückbilden, wenn die Muskulatur geschont wird. Hilfreich kann zudem eine Bandage sein: die sogenannte Epicondylitis Spange. Sie wird um den Arm getragen und entlastet die Muskulatur am Ellenbogen. Diese Bandage kann auch nach Ausheilen des Tennisarms getragen werden, um eine Folgeerkrankung zu vermeiden.

Wichtig: Um eine Rückbildung der Entzündung anzuregen, müssen die Betroffenen die Aktivität, die die Epicondylitis ausgelöst hat, ruhen lassen.

 

Ein Tennisarm lässt sich ebenfalls medikamentös therapieren. Zum Einsatz kommen überwiegend Schmerzmittel und Entzündungshemmer, die entweder lokal angewandt werden, beispielsweise als Gel, oder oral zum Einnehmen sind. In manchen Fällen gibt der Arzt das Präparat mittels Spritze direkt in den Unterarm.

Operation bei Tennisarm

Ein Tennisarm wird in der Regel zunächst konservativ behandelt. Dabei ist Schonung der maßgebliche Faktor für die Heilung. In Ausnahmefällen kann der Arzt zur Operation raten, beispielsweise, wenn der Patient unter langanhaltenden Schmerzen leidet und sein Alltag stark beeinträchtigt wird. Eine Operation ist aber in der Regel nur bei schweren Fällen angezeigt, wenn die konservative Behandlung selbst nach einem halben Jahr keinen Erfolg bringt.

Gut zu wissen: Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto größer sind die Erfolgsaussichten. Zwar kann eine Therapie langanhaltend sein, eine konsequente Durchführung ist für den Erfolg aber wichtig.