Tennisarm Behandlung

Der Tennisarm kann sowohl konservativ als auch operativ behandelt werden. Im Allgemeinen wird der Arzt zunächst eine nichtoperative (konservative) Therapiemethode empfehlen. Oberste Regel bei der Behandlung des Tennisarms ist die Ruhigstellung. Häufig wird der Arzt dazu einen Verband über Ellenbogen und Handgelenk anlegen. Dieser Verband muss in der Regel konsequent einige Wochen lang getragen werden. Vor ein paar Jahren noch wurde der Tennisarm in Gips gelegt. Diese Methode wird heute aber nur noch sehr selten angewendet. Durch den Gipsverband werden die Muskeln sehr geschwächt, damit steigt die Gefahr von erneut auftretenden Beschwerden nach der Gipsabnahme.

Zu den unterstützenden Behandlungsmaßnahmen bei Tennisarm gehören Massagen und Krankengymnastik. Beide Methoden werden angewendet, um die Schmerzen zu lindern und die Bewegungsfähigkeit zu verbessern. Eine bei Tennisarm häufig angewandte Massage ist die sogenannte Querfriktion. Diese Therapie wurde vom Orthopäden Dr. James Cyriax entwickelt. Dabei handelt es sich um eine spezielle Massagetechnik, bei der im Gegensatz zu anderen Massageformen neben Muskeln, Sehnen und Bändern auch die Sehnenansätze und Sehnen?Knochenübergänge einbezogen werden. Durch reibende Bewegungen quer zum Muskel- und Sehnenverlauf (Friktion bedeutet Reibung) kommt es zum beschleunigten Abbau von entzündungsbedingten Flüssigkeitsansammlungen (Ödemen). Darum ist die Querfriktion besonders geeignet, um die Beweglichkeit in Gelenken zu fördern und die Schmerzen zu lindern. Desweiteren werden, wie bei anderen Massagen auch, Spannungen herabgesetzt und gelöst.

Der Erfolg von Massagen wird durch krankengymnastische Übungen verstärkt. Diese Übungen können Sie nach einer Einübungsphase auch selbsttätig zuhause ausführen.

Für Massagen und Krankengymnastik wird der Arzt Sie an einen Physiotherapeuten überweisen.

Häufig wird der Arzt Salbenverbände mit kortisonhaltigen Medikamenten verordnen. Oft wird er auch entzündungshemmende Arzneimittel, sogenannte Antirheumatika oder Antiphlogistika, verschreiben.

Ein anderer medikamentöser Behandlungsansatz ist die sogenannte Infiltrationsmethode. Bei dieser Therapie werden entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkstoffe (meistens Kortikoidgemische und Lokalanästhetika) an den Muskelansatz gespritzt. Folgende Wirkstoffe werden bei der Infiltrationstherapie verwendet: Etofenamat, Triamcinolonacetonid, Betamethason, Dexamethason, Prednisolon, sowie die Wirkstoffkombination Dexamethason+Lidocain.

Bei der Neuraltherapie wird durch die Injektion eines Betäubungsmittels in die Nerven am Ellenbogen die Schmerzweiterleitung unterbrochen. Man bezeichnet dies auch als Nervenblockade.

Eine neue Therapieform stellt die Botox?Injektion dar. Das Nervengift Botulinum Toxin (kurz Botox) kann möglicherweise andauernde Schmerzen des Tennisarms lindern. Diverse Studien sind sehr ermutigend.

Manche Ärzte wenden zur Behandlung des Tennisarms auch Ultraschall-, Elektro- oder Stoßwellentherapien an. Hierbei werden verschiedene Impulse auf die schmerzenden Sehnenansätze geleitet, dadurch soll sich die Entzündung schneller zurückbilden. Der Erfolg dieser Behandlungen ist jedoch nicht sicher belegt. Achtung: Die Kosten werden noch nicht von jeder Krankenkasse übernommen. Das gleiche gilt für die Akupunktur, die in erster Linie schmerzlindernd wirkt.

Sollten die bislang beschriebenen konservativen Maßnahmen keinen Behandlungserfolg bringen, ist eine Operation ratsam. Hierbei wird in der Regel die betreffende Sehne am Muskelursprung eingekerbt, um eine Entlastung des Gewebes zu erzielen. Dadurch kommt es zur Lockerung der Muskeln, die für das Strecken des Armes benötigt werden. In sehr seltenen Fällen führt auch eine Operation nicht zur dauerhaften Linderung der Beschwerden.