Tennisarm Selbsthilfe & Vorbeugung

Schon bei den ersten Anzeichen eines Tennisarms sollten Sie die Belastung sofort unterbrechen, um ein Fortschreiten der Beschwerden zu verhindern. Gerade zu Beginn der Erkrankung ist eine konsequente Schonung des Armes wichtig. Vermeiden Sie in jedem Fall Bewegungen, die Schmerzen auslösen.

In den meisten Fällen wird im Anfangsstadium eine Kühlung des betroffenen Bereiches als schmerzlindernd empfunden. Kühlen Sie den Ellenbogen etwa 20 bis 30 Minuten, anschließend erfolgt eine circa einstündige Pause, danach kühlen Sie erneut. Benutzen Sie dafür sogenannte Coolpacks oder einen Eisbeutel. Bringen Sie das Eis nie direkt auf die Haut, am besten legen Sie ein Stück Stoff zwischen Haut und Kühlquelle. Halten die Beschwerden schon ein paar Tage an, können Wärme oder Rotlichtbestrahlung die Heilung fördern.

Außerdem helfen schmerzlindernde und entzündungshemmende Salbenverbände und/oder Einreibungen. Besonders geeignet sind Cremes, Gels und Salben mit folgenden Wirkstoffen: Diclofenac, Ibuprofen, Ketoprofen, Indometacin, Cholinstearat, Etofenamat, Diethylaminsalicylat, Methylsalicylat, Flufenaminsäure, Piroxicam, Hydroxyethylsalicylat und Ammoniumbituminosulfonat. Weiterhin sind Medikamente mit Wirkstoffkombinationen erhältlich. Zu diesen Kombinationen zählen unter anderem:

  • Aluminiumsilikaten+Zinkoxid+Salicylsäure
  • Nonivamid+Nicoboxil
  • Dexpanthenol+Dimethylsulfoxid+Heparin
  • Arnikablüten-Fluidextrakt+Hamamelisblätter-Extrakt+Kamillenblütenöl+Rosskastaniensamen-Fluidextrakt+Salbeiöl

Zur Schmerzlinderung können Sie auch kurzzeitig leichte Schmerzmittel einnehmen. Dafür sind Medikamente mit folgenden Wirkstoffen geeignet: Acetylsalicylsäure, Diclofenac, Ibuprofen und Naproxen sowie das phytotherapeutische Trockenextrakt aus Weidenrinde.

Außerdem gibt es verschiedene Hausmittel, die ebenfalls Linderung verschaffen können. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Einreiben mit Öl aus Johanniskraut oder Rosmarinöl
  • Umschläge mit Quark oder Buttermilch
  • Umschläge mit Weißkohlblättern
  • Arnika-Alkohol-Wickelumschläge
  • Armbad mit Heublumen
  • Auftragen von Honig mit gequetschtem Majoran

Unter bestimmten Umständen können Dehnübungen den Heilungsverlauf günstig beeinflussen. Vermeiden Sie aber bitte Selbstversuche ohne fachliche Anleitung. Physiotherapeuten zeigen Ihnen gerne die für Sie geeigneten Dehnübungen. Unterstützend können Sie eine spezielle Tennisarm-Bandage (Epicondylitis-Spange) anlegen. Viele Sportgeschäfte oder Sanitätshäuser führen dieses Hilfsmittel.

Um einem Tennisarm vorzubeugen, sind die folgenden Tipps hilfreich:

  • Vermeiden Sie einseitige Belastungen des rechten oder linken Armes.
  • Achten Sie frühzeitig auf Anzeichen von Überbeanspruchung.
  • Heben Sie Gegenstände so an, dass die Handinnenflächen zum Körper zeigen.
  • Stärken Sie Ihre Muskulatur am Unterarm mit leichten Gewichten.
  • Dehnen Sie vor jeder schweren ungewohnten Betätigung alle relevanten Muskeln. Dehnübungen helfen, die Armmuskulatur und die Sehnen geschmeidiger zu machen.
  • Achten Sie beim Heimwerken immer auf das richtige Werkzeug. Benutzen Sie Hilfsmittel wie beispielsweise Akkuschrauber.
  • Bei der Computerarbeit ist die richtige Sitz? und Monitorhöhe von entscheidender Bedeutung. Achten Sie außerdem darauf, dass Ihre Hände locker vor der Tastatur aufliegen können.
  • Benutzen Sie die Computermaus nicht dauerhaft, geben Sie zwischendurch Kurzbefehle über die Tastatur ein.

Tennisspieler sollten folgende Ratschläge beachten:

  • konsequentes Aufwärmen und Stretchen vor jedem Spiel und jeder Übungseinheit
  • langsamer Trainingsaufbau, möglichst unter fachlicher Anleitung
  • korrekte Schlagtechnik anwenden (gegebenenfalls erneute Trainerstunden)
  • Wechseln des Schlägers, beispielsweise durch Benutzen eines flexibleren nicht so kopflastigen Schlägers
  • Anpassung des Schlägers durch eine vorgedehnte vibrationsabsorbierende Besaitung (spezielle Tennisarmbesaitung)

Wann zum Arzt bei Tennisarm

Ein Tennisarm kann zu Beginn kaum spürbar sein. Die Schmerzen nehmen allerdings zu und sind mit der Zeit sehr stark.

Bei folgenden Beschwerden sollten Sie einen Arzt aufsuchen:

  • Beschwerden im Ellenbogengelenk mit schmerzhafter Beeinträchtigung beim Ausüben alltäglicher Tätigkeiten
  • ausgeprägte Bewegungseinschränkungen des Ellenbogengelenks
  • starke Druck- und Berührungsschmerzen am Ellenbogengelenk
  • stark verspannte Unterarmmuskulatur
  • Gefühlsstörungen und Taubheitsgefühle in Arm, Hand oder Fingern

Die Diagnose der Erkrankung erfolgt anhand der Symptome. Dafür wird überprüft, ob durch Druck auf den Sehnenansatz ein stechender Schmerz ausgelöst wird. Der typische Schmerz eines Tennisarms ist bis in die Hand zu spüren. Der Arzt wird den Patienten außerdem zur Ausübung körperlicher Tätigkeiten in Beruf und Freizeit befragen. Eine Röntgenaufnahme kann zur Diagnose hinzugezogen werden, allerdings eher, um andere Erkrankungen wie eine Arthrose auszuschließen – denn ein Tennisarm ist auf dem Röntgenbild nicht zu sehen.

Behandlung eines Tennisarms

Früher haben Ärzte zur Behandlung eines Tennisarms einen Gips angelegt. Denn die Entzündung kann sich nur zurückbilden, wenn die Muskulatur geschont wird. Hilfreich kann zudem eine Bandage sein: die sogenannte Epicondylitis Spange. Sie wird um den Arm getragen und entlastet die Muskulatur am Ellenbogen. Diese Bandage kann auch nach Ausheilen des Tennisarms getragen werden, um eine Folgeerkrankung zu vermeiden.

Wichtig: Um eine Rückbildung der Entzündung anzuregen, müssen die Betroffenen die Aktivität, die die Epicondylitis ausgelöst hat, ruhen lassen.

 

Ein Tennisarm lässt sich ebenfalls medikamentös therapieren. Zum Einsatz kommen überwiegend Schmerzmittel und Entzündungshemmer, die entweder lokal angewandt werden, beispielsweise als Gel, oder oral zum Einnehmen sind. In manchen Fällen gibt der Arzt das Präparat mittels Spritze direkt in den Unterarm.

Operation bei Tennisarm

Ein Tennisarm wird in der Regel zunächst konservativ behandelt. Dabei ist Schonung der maßgebliche Faktor für die Heilung. In Ausnahmefällen kann der Arzt zur Operation raten, beispielsweise, wenn der Patient unter langanhaltenden Schmerzen leidet und sein Alltag stark beeinträchtigt wird. Eine Operation ist aber in der Regel nur bei schweren Fällen angezeigt, wenn die konservative Behandlung selbst nach einem halben Jahr keinen Erfolg bringt.

Gut zu wissen: Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto größer sind die Erfolgsaussichten. Zwar kann eine Therapie langanhaltend sein, eine konsequente Durchführung ist für den Erfolg aber wichtig.