Ischialgie Ursachen

Der Ischiasnerv wird aus mehreren Nervenwurzeln gebildet, die aus dem Rückenmark austreten. Eine Ischialgie entsteht, wenn diese Nervenwurzeln krankhaft gereizt werden. Folgende Erkrankungen können eine Reizung verursachen:
  • Bandscheibenvorfälle: Die Bandscheiben liegen zwischen den einzelnen Wirbelkörpern und dienen als Stoßdämpfer der Wirbelsäule. Sie bestehen innen aus einer gelartigen Substanz und sind außen von einem festen Band umgeben. Durch Alterungsprozesse werden die Bänder mit der Zeit spröde und können bei Belastung einreißen. Dann kann das Innere der Bandscheiben austreten. Das drückt auf die Nervenwurzeln des Ischiasnerves und verursacht Schmerzen.
  • Gürtelrose (Herpes Zoster) wird durch Viren verursacht. Diese Viren überleben in Nervenwurzeln, vermehren sich dort und breiten sich bei einer Abwehrschwäche erneut aus. Sind die Wurzeln des Ischiasnerves betroffen, kommt es zu sehr starken Schmerzen an der Rückseite des Oberschenkels. Unterhalb des Knies bilden sich typischerweise schmerzende und juckende Bläschen.
  • Lyme-Borreliose (Zecken-Borreliose): Diese bakterielle Infektionskrankheit wird durch Zecken übertragen. Sie führt unter anderem zu einer schmerzhaften Entzündung der Nervenwurzeln.
  • Wirbelsäulenentzündungen
  • Wirbelsäulenbrüche
  • Entzündungen von Muskulatur und Bindegewebe im unteren Wirbelsäulenabschnitt; vor allem Morbus Bechterew, eine chronisch entzündliche rheumatische Erkrankung, die mit Schmerzen und Versteifung von Gelenken einhergeht.
  • Multiple Sklerose (MS), eine neurologische Erkrankung, die zu Lähmungen führen kann.
  • Hirnhautentzündungen (Meningitis)
  • Knochenschwund (Osteoporose)
  • knöcherner Umbau der Wirbelsäule
  • Fehlbildungen der Wirbelsäule (zum Beispiel Spondylolysen)
  • Einengungen des Rückenmarks (Claudicatio spinalis)
  • Tumoren (zum Beispiel das Osteosarkom, ein aggressiver bösartiger Knochenkrebs)
  • Tochtergeschwüre (Metastasen), zum Beispiel bei Vorsteherdrüsenkrebs (Prostatakarzinom) oder Brustkrebs (Mammakarzinom)
  • Eiteransammlungen (Abszesse) im Wirbelsäulenkanal, zum Beispiel als Eiteransammlung zwischen den Rückenmarkshäuten (epiduraler Abszess).
  • Abszesse im Bindegewebe oder in der Gesäßmuskulatur. Diese Abszesse können nach Spritzen ins Gesäß (intarmuskulären Injektionen) entstehen.
  • Operationen im Bereich des Hüftgelenkes.