Ischialgie Selbsthilfe & Vorbeugung

Geeignete Maßnahmen zur Behandlung einer Ischialgie sind:In vielen Fällen können Sie einer Ischialgie wirkungsvoll vorbeugen. Vermeiden Sie in erster Linie starke Dauerlast, wie zum Beispiel beim langen Sitzen, besonders in Fehlhaltungen. Haben Sie zudem eine relativ schwache Rumpfmuskulatur, ist der Druck auf Ihre Bandscheiben enorm. Und eben das sollten Sie vermeiden. Neben dem Vermeiden von Fehlhaltungen tut Bewegung der Wirbelsäule und den Bandscheiben in der Regel gut. Eine besonders geeignete Sportart ist Schwimmen (Brustschwimmen, Rückenschwimmen und Kraulen). Bei Bandscheibenproblemen sollten Sie sicherheitshalber vor einer sportlichen Betätigung Ihren Arzt befragen.

Kleiner Aufwand, großer Effekt: Sorgen Sie zum Beispiel für Bewegung, indem Sie häufig vom Sitzen zum Stehen wechseln, gehen Sie beim Telefonieren umher und laufen Sie, wann immer es möglich ist. Gehen Sie zum Kollegen, anstatt mit ihm zu telefonieren. Bringen Sie die Post eigenhändig zum Briefkasten oder gehen Sie Treppen anstatt Fahrstühle zu benutzen. Denn Bewegung mindert viele Rückenschmerzen oder beugt ihnen vor.

Auch Dehnübungen, Yoga und/oder Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Progressive Muskelrelaxation können Bandscheibenschäden vorbeugen. Desweiteren ist die sogenannte Rückenschule eine sehr empfehlenswerte vorbeugende Maßnahme. Viele dieser Kurse werden kostenfrei von Ihrer Krankenkasse oder sehr kostengünstig an Volkshochschulen angeboten.

Übergewicht ist schädlich für den Rücken. Achten Sie deshalb gerade bei Rückenbeschwerden auf eine ausgewogene Ernährung. Weitere Tipps finden Sie unter Übergewicht.

Stärken Sie ihr Abwehrsystem. Treiben Sie regelmäßig Sport, am besten an der frischen Luft. Auch Saunabesuche und Wechselduschen sind sehr wirkungsvoll. Obst- und gemüsereiche Ernährung regen ebenfalls das körpereigene Abwehrsystem an.

Lassen Sie sich gegen das Windpockenvirus (Herpes Zoster-Virus), das auch die Gürtelrose verursacht, impfen. Auch gegen Borreliose gibt es Impfungen. Ausführliche Informationen zur Behandlung dieser Erkrankungen lesen Sie bitte unter zeckenübertragene Erkrankungen und Gürtelrose.

Wann zum Arzt bei Ischialgie

Ausstrahlende Schmerzen in einer Körperhälfte sind typische Anzeichen einer Ischialgie und müssen ärztlich abgeklärt werden. Häufig strahlen die Schmerzen vom Kreuzbein über das Gesäß entlang der Rückseite des Oberschenkels bis zur Kniekehle oder zum Fuß aus. Kommt es daneben zu starken Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, schmerzenden juckenden Bläschen am Bein, anhaltender Muskelschwäche oder allgemeinen Knochenschmerzen, sollten Sie schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen. Dies gilt auch, wenn Sie ungewollt und ohne erkennbare Ursache Gewicht verlieren.

Lähmungen, Gefühlsstörungen und Taubheit an der Oberschenkelinnenseite sowie Blasenentleerungsstörungen und/oder Mastdarmentleerungsstörungen mit unwillkürlichem Urin- oder Stuhlabgang stellen einen absoluten Notfall dar. Falsche Scham führt leider zu oft dazu, dass Patienten mit solchen Beschwerden zu spät zum Arzt gehen und bleibende Schäden erleiden. Rufen Sie bei diesen Symptomen deshalb bitte unverzüglich einen Notarzt.