Quinapril + Hydrochlorothiazid Gegenanzeigen

Da Quinapril + Hydrochlorothiazid eine Kombination aus zwei einzelnen Wirkstoffen ist, müssen die Gegenanzeigen beider Einzelstoffe beachtet werden.

Quinapril darf bei einer allergisch hervorgerufenen Reaktion mit Schwellung der Haut und Schleimhaut (angioneurotisches Ödem, Quincke-Ödem) in der Vorkrankengeschichte des Patienten sowie bei einer Überempfindlichkeit gegen Quinapril oder andere ACE-Hemmern nicht gegeben werden.

Die Gabe von Quinapril ist bei beidseitiger Nierenarterienverengung (Nierenarterienstenose) oder einseitiger Nierenarterienverengung bei einer Einzelniere sowie nach einer Nierentransplantation verboten. Die gleichzeitige Anwendung von Quinapril und Poly(acrylnitril, natrium-2-methallylsulfonat)high-flux-Membranen (werden bei der Dialyse eingesetzt) ist ebenfalls nicht gestattet.

Quinapril sollte nicht bei primärem Hyperaldosteronismus (Störung der Hormonausscheidung der Niere) verordnet werden. Hier sind ACE-Hemmer wirkungslos.

Außerdem darf dieser Wirkstoff nicht bei herzbedingtem Schock, Herzklappenverengung mit Einfluss auf den Kreislauf (Mitralklappen- oder Aortenstenose) sowie bei krankhafter Vergrößerung des Herzmuskels (hypertrophe Kardiomyopathie) mit eingeschränktem Blutausstrom aus dem Herzen verabreicht werden.

Lebererkrankungen oder schwere Leberfunktionsstörungen wie Leberkoma und Leberversagen schließen den Einsatz von Quinapril ebenfalls aus. Weiterhin darf dieser Wirkstoff nicht bei sehr schweren Nierenfunktionsstörungen (mit Kreatinin-Clearance unter zehn Milliliter pro Minute), Blutwäsche (Dialyse) und bekannten Hirndurchblutungsstörungen eingesetzt werden.

Weitere Gegenanzeigen für Quinapril sind LDL-Apherese mit Dextransulfat im Rahmen einer Blutsäuberung von Cholesterin und sonstige Therapieverfahren, bei denen Blut in Kontakt mit negativ geladenen Oberflächen kommen kann. Außerdem darf eine Behandlung mit Quinapril nicht bei gleichzeitig stattfindender Desensibilierungstherapie mit Insektengiften erfolgen.

Bei mittelschweren Nierenfunktionsstörungen (mit Kreatinin-Clearance unter 30 Milliliter pro Minute), erhöhtem Urineiweiß (über ein Gramm pro Tag), Blutsalzstörungen (Elektrolytstörungen) sowie bei Patienten mit gestörter Immunreaktion oder Bindegewebsumbaukrankheiten darf Quinapril nur nach sehr kritischer ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden. Eine regelmäßige Kontrolle durch den behandelnden Arzt ist erforderlich. Das gleiche gilt bei akutem Herzinfarkt.

Bei gleichzeitiger Therapie mit Arzneimitteln, welche die Abwehrreaktion unterdrücken, sowie Allopurinol (Gichtmittel), Procainamid (Mittel gegen Herzrhythmusstörungen) oder Lithium (Mittel gegen Depression) sollte der Einsatz von Quinapril kritisch überdacht werden. Der Arzt wird in diesen Fällen individuell über eine Behandlung entscheiden.

Quinapril kann vorsichtig nach ärztlicher Abschätzung von Nutzen und Risiko sowie bei entsprechender ärztlicher Kontrolle bei Salz- und Flüssigkeitsmangel, eingeschränkter Nierenfunktion (mit Kreatinin-Clearance 30 bis 60 Milliliter pro Minute), schwerem (und nierenbedingtem) Bluthochdruck, sehr schwerer Herzmuskelschwäche und bei Patienten über 65 Jahren angewendet werden. Der Blutdruck und die relevanten Laborwerte sind während der Behandlung engmaschig vom Arzt zu überwachen.

Gegenanzeigen von Hydrochlorothiazid:
Hydrochlorothiazid darf bei Überempfindlichkeit gegen diesen Wirkstoff oder andere Thiazide oder Sulfonamide nicht gegeben werden.

Bei schweren Nierenfunktionsstörungen, akuter Nierenkörperchenentzündung, bei Leberausfallkoma sowie bei Kaliummangel, Natriummangel, geringem Blutvolumen, Calciumüberschuss und auch bei Gicht ist die Einnahme von Hydrochlorothiazid ebenfalls verboten.

Als relative Gegenanzeigen für die Behandlung mit Hydrochlorothiazid gelten niedriger Blutdruck, Hirndurchblutungsstörungen, Herzkranzgefäßverengung, Zuckerkrankheit, leichte Nierenfunktionsstörungen sowie eine Leberfunktionseinschränkung. In diesen Fällen wird der Arzt individuell über eine Therapie entscheiden.

Quinapril + Hydrochlorothiazid bei Schwangerschaft & Stillzeit

Im ersten Schwangerschaftsdrittel wird die Einnahme der Wirkstoffkombination Quinapril + Hydrochlorothiazid nicht empfohlen, im zweiten und dritten Drittel der Schwangerschaft ist die Anwendung verboten. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Therapie eine zuverlässige Methode der Empfängnisverhütung anwenden.

Für den jeweiligen Wirkstoffpartner gelten folgende Warnhinweise:

Quinapril

Eine Behandlung mit Quinapril sollte keinesfalls während der Schwangerschaft begonnen werden. Bei Schwangerschaftswunsch sind alternative blutdrucksenkende Wirkstoffe mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere zu wählen; es sei denn, der Arzt hält eine Fortführung der Behandlung mit Quinapril für zwingend erforderlich.

Wird eine Schwangerschaft festgestellt, muss Quinapril unverzüglich abgesetzt und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie begonnen werden. Nach derzeitigem Kenntnisstand (Januar 1013) geht man davon aus, dass Quinapril die Entwicklung des Ungeborenen gefährden kann, eine fruchtschädigende Wirkung konnte jedoch nicht belegt werden. Mögliche Effekte durch Quinapril sind zu wenig Fruchtwasser der Mutter sowie eine verminderte Nierenfunktion und eine verzögerte Schädelverknöcherung beim Säugling. Daraus können Nierenversagen, niedriger Blutdruck oder eine erhöhte Kalium-Konzentration im Blut entstehen. Deshalb sollten im Falle einer Quinapril-Gabe ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel die Nierenfunktion und der Schädels des Ungeborenen per Ultraschall untersucht werden.

Zur Anwendung in der Stillzeit liegen bislang keine hinreichenden Erkenntnisse vor. Es wird jedoch dazu geraten, Quinapril gegen einen sichereren Wirkstoff auszutauschen. Das gilt insbesondere dann, wenn Früh- oder Neugeborene gestillt werden.

Hydrochlorothiazid (HCT)

Für die Anwendung von Hydrochlorothiazid (HCT) in der Schwangerschaft gibt es bislang nur begrenzte Erfahrungen, insbesondere während des ersten Schwangerschaftsdrittels. Auf Grund des Wirkmechanismus kann Hydrochlorothiazid im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel die Versorgung des Ungeborenen im Mutterleib gefährden und zu vor- und nachgeburtlichen Auswirkungen wie Gelbfärbung der Haut und Schleimhaut (Ikterus), Störung des Elektrolythaushalts und einem Mangel an Blutplättchen (sogenannte Thrombozytopenie) beim Säugling führen.

Weiterhin kann sich das Blutplasma-Volumen der Mutter verringern, was das Risiko einer Minderdurchblutung des Mutterkuchens (der sogenannten Plazenta) birgt. Deshalb darf Hydrochlorothiazid (unter anderem) nicht bei Gewebswasseransammlungen in der Schwangerschaft (Schwangerschaftsödemen), Bluthochdruck in der Schwangerschaft (Schwangerschaftshypertonie) sowie auch nicht bei einer sogenannten Präeklampsie (eine Schwangerschaftserkrankung mit erhöhtem Blutdruck, vermehrter Eiweißausscheidung im Urin und Wassereinlagerungen im Gewebe) gegeben werden.

Hohe Dosen von Hydrochlorothiazid können die Milchbildung hemmen. Zudem tritt der Wirkstoff in die Muttermilch über. Deshalb sollten stillende Frauen nicht mit Hydrochlorothiazid behandelt werden.

Quinapril + Hydrochlorothiazid und Kinder

Die Kombination sollte bei Kindern nicht angewendet werden. In dieser Altersgruppe liegen noch keine ausreichenden Erfahrungen vor.