Clopidogrel Gegenanzeigen

Clopidogrel darf nicht eingenommen werden bei

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • schweren Leberfunktionsstörungen
  • bestehenden Blutungen (zum Beispiel bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren oder Hirnblutungen). Wegen des Risikos für Blutungen und anderer das Blut betreffenden Nebenwirkungen sollte der Arzt sofort eine Bestimmung des Blutbildes und/oder ein anderes geeignetes Testverfahren in Erwägung ziehen, wenn während der Behandlung der Verdacht auf eine Blutung entsteht.

Nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung und während seiner Kontrolle darf der Wirkstoff bei Patienten angewendet werden, die wegen eines Unfalls, eines operativen Eingriffs oder anderer Erkrankungen ein erhöhtes Blutungsrisiko haben. Dies gilt auch für Patienten, die Acetylsalicylsäure (ASS), Heparin und Glykoprotein-IIb/IIIa-Gegenspieler (wirken alle einer Blutgefäßverstopfung entgegen) oder nicht-steroidale Antirheumatika (kortisonfreie Schmerzmittel), einschließlich COX-2-Hemmern, erhalten. Diese Patienten sollten hinsichtlich jeglicher Blutungszeichen einschließlich versteckter Blutungen sorgfältig ärztlich überwacht werden. Dies gilt insbesondere während der ersten Behandlungswochen und/oder nach Eingriffen am Herzen oder anderen Operationen.

Die gleichzeitige Anwendung von Clopidogrel mit oralen Antikoagulanzien (Blutgerinnungshemmern zum Einnehmen) wird nicht empfohlen, da Blutungen verstärkt werden können.

Beim akuten Schlaganfall infolge Sauerstoffminderversorgung im Gehirn (weniger als 7 Tage zurückliegend) kann Clopidogrel nicht empfohlen werden, da hierfür keine Daten vorliegen.

Besondere Hinweise

Clopidogrel muss sieben Tage vor einer Operation abgesetzt werden. Ansonsten könnte es zu unstillbaren Blutungen kommen.

Die Patienten müssen ihrem Arzt oder Zahnarzt mitteilen, dass sie Clopidogrel einnehmen, wenn ein operativer Eingriff geplant ist oder ein neues Arzneimittel genommen werden soll.

Clopidogrel verlängert die Blutungszeit und sollte bei Patienten, die zu Blutungen neigen (besonders bei Magen-Darm-Geschwüren und einem erhöhten Blutungsrisiko innerhalb des Auges) nur mit ärztlicher Vorsicht angewandt werden.

Nach der Einnahme des Wirkstoffs erkrankten wenige Patienten an der Blutungskrankheit Hämophilie. Bei einer solchen erworbenen Hämophilie besteht ein erhöhtes Blutungsrisiko. Darum müssen umgehend ärztliche Maßnahmen ergriffen werden. Das ist wichtig, um die Zeit, in der der Patient einem Blutungsrisiko ausgesetzt ist, so gering wie möglich zu halten und schwere Blutungen zu vermeiden. An eine Hämophilie sollte gedacht werden, wenn sich der Blutgerinnungswert der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (aPTT) verlängert. Dabei ist es egal, ob gleichzeitig Blutungen auftreten oder nicht. Wird die Diagnose einer erworbenen Hämophilie bestätigt, müssen die Patienten von einem Spezialisten versorgt und behandelt werden. Zudem muss Clopidogrel abgesetzt werden. Des Weiteren sind operative Eingriffe zu vermeiden. 

Clopidogrel bei Schwangerschaft & Stillzeit

Es gibt noch keine ausreichenden Untersuchungen darüber, ob Clopidogrel dem ungeborenen Kind Schaden zufügt. Im Tierversuch wurde jedoch bisher keine Schädigung des Ungeborenen festgestellt. Ob das Arzneimittel in die menschliche Muttermilch übergeht, ist bisher ebenfalls nicht bekannt. In Untersuchungen an Ratten aber wurde Clopidogrel in der Muttermilch nachgewiesen.

Daher sollte während der Schwangerschaft oder Stillzeit keine Einnahme von Clopidogrel erfolgen. Sicherheitshalber sollte während einer Behandlung mit dem Wirkstoff abgestillt werden.

Clopidogrel und Kinder

Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren wurden die Sicherheit und Wirksamkeit von Clopidogrel nicht untersucht. Deshalb sollte der Wirkstoff vorsichtshalber nur Erwachsenen gegeben werden und darf in dieser Altersstufe nicht angewendet werden.