Kontaktallergie auf Duftstoffe in Parfum, Creme und Co.

Parfum-Flacons mit Perlenkette: Düfte sind beliebt, lösen aber auch oft Allergien aus.
Parfums sind beliebt, aber leider oft Auslöser einer Allergie.

Bläschen oder Ausschläge auf der Haut, die unerträglich jucken – so äußert sich meist eine Kontaktallergie auf Duftstoffe. Wie der Name vermuten lässt, kommt dabei die Haut mit Substanzen in Kontakt, auf die sie allergisch reagiert – in diesem Fall Duftstoffe in Parfums, Cremes und vielen anderen Produkten. Was Sie über eine Allergie auf Parfums und Co. wissen müssen, verraten wir Ihnen hier!

Typische Symptome einer Kontaktallergie auf Cremes und Parfums

Bei einer Überempfindlichkeit auf bestimmte Duftstoffe oder Parfums handelt es sich in vielen Fällen um eine Kontaktallergie, eine sogenannte Allergie vom Spättyp beziehungsweise Typ IV. Das bedeutet konkret, dass sich die typische Hautreaktion erst einige Stunden bis Tage nach Kontakt mit der auslösenden Substanz zeigt. Häufige Symptome sind:

Die Hautstelle ist in der Regel sichtbar entzündet und kann auch nässen. Ärzte bezeichnen eine solche Hautreaktion als Kontaktekzem. Charakteristischerweise ist die Haut nur an der Stelle gereizt, an der sie direkten Kontakt mit dem Auslöser, sprich mit dem Parfum hatte. Mitunter kann es aber auch zu dem sogenannten Streuphänomen kommen. Dabei wandern die Allergene über das Blut und lösen an zufälligen Stellen eine Reaktion aus. Befand sich der allergie-auslösende Duftstoff allerdings im Waschmittel oder Weichspüler und ist auf diese Weise in die Kleidung gelangt, können auch größere Hautpartien betroffen sein.

Neben den Beschwerden der Haut können Parfums und andere Duftstoffe in der Luft, zum Beispiel aus Raumerfrischern, auch zu allergischen Reaktionen in den Atemwegen führen. Das kann zu Atemproblemen wie Atemnot bis hin zu Asthmaanfällen führen.

Duftstoffe und wo sie einem begegnen

Duftstoffe können einem im Alltag an verschiedenster Stelle begegnen. Typischerweise sind sie wesentlicher Bestandteil eines jeden Parfums. Oft verwenden die Hersteller hierbei eine Kombination vieler verschiedener Duftstoffe. Doch nicht nur dort, auch in Pflegeprodukten wie Cremes, Duschgelen und Shampoos sowie in Kosmetikartikeln sind Duftstoffe kaum mehr wegzudenken, obgleich das Risiko einer Kontaktallergie besteht. Des Weiteren befinden sie sich auch in Wasch- und Putzmitteln, Weichspülern und Raumerfrischern.

Die Zahl der Duftstoffe ist sehr groß – über 3000 sind bisher bekannt. Sie können natürlichen Ursprungs sein wie ätherische Öle, aber auch synthetisch hergestellt werden. Zwar bereichern die Düfte oftmals das Leben und sind für viele Menschen, beispielsweise vor einer Verabredung, unverzichtbar, allerdings haben sie auch eine Schattenseite: Zahlreiche Personen reagieren empfindlich auf Duftstoffe und entwickeln in der Folge ein allergisches Kontaktekzem. Tatsächlich gelten Duftstoffe in Cremes, Parfums und Co. nach Nickel als einige der häufigeren Auslöser für Allergien und unerwünschter Hautreaktionen.

Diagnose und Behandlung einer Allergie auf Parfum

Herauszufinden, welche Ursache hinter dem Kontaktekzem steckt, ist oft nicht leicht – denn die Reaktion der Haut zeigt sich erst nach einiger Zeit. Besteht der begründete Verdacht, an einer Allergie auf Parfums zu leiden, folgt der nächste schwierige Schritt: Bestimmen, welche der vielen Duftstoffe genau für die Hautreaktion verantwortlich ist.

Hierfür ist ein Termin beim Hautarzt (Dermatologen) sinnvoll. Er kann einen sogenannten Epikutantest machen, bei dem die Haut absichtlich mit verschiedenen Substanzen in Kontakt gebracht und die Reaktion darauf beobachtet wird. Dem Hautarzt stehen dafür zwei Duftstoff-Mischungen zur Verfügung, die die häufigsten Auslöser abdecken.

Für die betroffene Haut sind bei einer Kontaktallergie beruhigende und entzündungshemmende Cremes empfehlenswert. In schweren Fällen kann der Arzt cortisonhaltige Salben verschreiben.

Alternativ gibt es in Apotheken frei verkäufliche Cremes mit natürlichen, entzündungshemmenden Inhaltsstoffen, die sanft zur Haut sind und ebenfalls beruhigend und pflegend wirken.

Was Sie selbst bei einer Allergie auf Parfum tun können

Oft wird bei Allergien der Rat erteilt, die auslösenden Stoffe möglichst zu meiden. Bei einer Allergie auf Parfums und Duftstoffe ist das jedoch eher schwierig umzusetzen. Das hat verschiedene Gründe. So sind Duftstoffe heutzutage allgegenwärtig – zuhause und auch in Kaufhäusern oder anderen Einrichtungen wie Hotels. Ihnen aus dem Weg zu gehen, ist also denkbar schwierig. Darüber hinaus müssen nicht alle Duftstoffe in Produkten wie Cremes auf der Verpackung deklariert werden, oft findet sich dort nur die allgemeine Bezeichnung „parfum“. Das erschwert es Menschen mit Kontaktallergie zusätzlich, mögliche Auslöser von vornherein zu meiden.

Lediglich 26 Duftstoffe, die besonders häufig zu Hautreaktionen und Kontaktekzemen führen, müssen bei den Inhaltsstoffen angegeben werden. Dazu gehören unter anderem Isoeugenol, Linalool, Baummoos-Extrakt und Geraniol.
 
Auf der sicheren Seite sind Betroffene einer Allergie, wenn sie nach Möglichkeit auf Produkte ohne Zusatz von Parfums zurückgreifen. In größeren Drogerien und Apotheken gibt es verschiedene, auf denen sich die Angabe „ohne Duftstoffe“ befindet. Häufig sind die Produkte auch ohne Farb- und Konservierungsstoffe und dadurch für empfindliche Haut geeignet.

Allergie auf Parfum und keine Lust auf Verzicht?

Parfüm wird normalerweise auf Körperstellen aufgetragen, an denen die Haut besonders dünn und gut durchblutet ist, weil sich der Duft dort am besten entfalten kann. Das sind zum Beispiel die seitlichen Halspartien und die Innenseiten der Handgelenke. Allergiker sollten Düfte auf keinen Fall an diesen Stellen auftragen. Doch was tun, wenn man trotz einer Allergie auf bestimmte Duftstoffe hin und wieder in den Genuss eines guten Parfums kommen möchte?

Eine gute Alternative für Allergiker ist, das Parfum ins Haar zu sprühen. Auch dort kann sich der Duft gut entfalten. Folgende Punkten sind dabei wichtig:

Sie sollten auf jeden Fall einen Spray-Flakon verwenden. Einzelne Tropfen lassen sich nur schlecht verteilen und außerdem kommen Ihre Finger dabei mit dem Parfüm in Kontakt.
Zudem ist es sinnvoll, wenn Sie nur wenig Parfüm verwenden und beim Aufsprühen darauf achten, dass Gesicht, Ohren und Hals nichts abbekommen.
 Halten Sie den Flakon außerdem so weit weg, dass der Duft nur das Haar, aber nicht die Kopfhaut trifft.

Direkt nach dem Aufsprühen des Parfüms sollten Sie sich nicht ins Haar greifen und darauf achten, dass die benetzten Strähnen nicht ins Gesicht fallen.