Jucken, Rötung & Co.: Eine Kontaktallergie zeigt sich durch unterschiedlichste Symptome auf der Haut
Seit wenigen Tagen liegt die neue Hose im Schrank und das erste Tragen war schon mal ein voller Erfolg: Die Hosenbeine lang genug, der Bund nicht zu eng und der Po schön betont. Doch nach dem ersten Tragen zeigt sich um den Bauchnabel herum ein juckender Hautausschlag. Dies kann ein erstes Symptom für eine Kontaktallergie sein – der Hosenknopf (aus Nickel) ist ein typischer Auslöser dieser allergischen Hautreaktion. Doch wie erkennen Sie eine Kontaktallergie noch?
Chronisch oder akut: Symptome einer Kontaktallergie nach Verlauf
Eine allergische Kontaktallergie, auch Kontaktdermatitis oder allergisches Ekzem genannt, ist eine Überreaktion des Körpers auf Stoffe, mit denen unsere Haut in Berührung kommt. Wie bei einem Heuschnupfen wird das Immunsystem nach dem ersten Kontakt mit einem Metall, Duft- oder Pflanzenstoff sensibilisiert. Dies bedeutet, dass es diese Substanzen als „Gefahr“ einstuft und beim nächsten Kontakt mit dem Auslöser mit den Symptomen der Kontaktdermatitis reagiert. Diese Anzeichen sind möglich:
- Hautrötung
- Juckreiz
- Hautausschlag mit kleinen Knötchen oder Bläschen
- Schwellung des betroffenen Bereichs
- Schuppenbildung
- nässende Stellen
Typisch für eine allergische Kontaktallergie ist, dass die Symptome auch nach Entfernen des allergieauslösenden Stoffes verbleiben: Das Immunsystem hat bereits eine Abwehrreaktion angestoßen, die es so schnell nicht unterbinden kann. Tritt die Kontaktallergie und ihre Symptome das erste Mal auf, spricht man von der akuten Form, zeigen sich öfter Symptome einer Allergie auf der Haut, besteht der Verdacht auf einen chronischen Verlauf.
Diese Symptome sind je nach Verlauf der Kontaktallergie typisch:
- Akute Kontaktdermatitis: starker Juckreiz; kleine Knötchen, die flüssigkeitsgefüllte Bläschen enthalten; unscharf begrenzte, gerötete Hautveränderungen
- Chronische Kontaktdermatitis: weniger Rötung und Bläschen; die Haut bildet eine Hornschicht aus; spaltförmige Einrisse der Haut; flächenhafte Verdickung der Haut in Form kleiner Felder (Lichenifikation)
Die akute Kontaktallergie entwickelt sich innerhalb von 24 bis 48 Stunden. Wer beispielsweise allergisch auf den Jeansknopf seiner Hose reagiert, bemerkt die Symptome wahrscheinlich erst ein bis zwei Tage später. Sind Betroffene den Auslösern der Allergie ständig ausgesetzt, zum Beispiel im Beruf, kann das Ekzem chronisch werden. Es heilt dann nicht mehr ab – die Haut kann an den entzündeten Stellen ihre Funktionen nur noch eingeschränkt ausüben.
Wo treten die Symptome einer Kontaktdermatitis auf?
In den meisten Fällen bleiben die Symptome der Kontaktdermatitis auf den Bereich der Haut begrenzt, welcher direkt in Kontakt mit dem Allergieauslöser kommt. Manchmal ist es aber gar nicht so einfach, dem Verursacher der Allergie auf die Spur zu kommen. Unsere Tabelle stellt Ihnen daher die wichtigsten Hautbereiche vor und von welchen Auslösern sie häufig betroffen sind:
Hautbereich | Mögliche Auslöser |
Bauchnabel | Piercings, Jeansknöpfe, Gürtelschnallen |
Achselhöhle | Deos, Duschgels |
Kopf | Shampoos, Haarfärbemittel |
Gesicht | Augentropfen, Cremes, Kosmetika |
Hals | Parfüm, Schmuck |
Hände | Schmuck, Leder- oder Gummihandschuhe, Pflanzen |
In seltenen Fällen können die Symptome einer Kontaktdermatitis auch an Stellen auftreten, die keinen Kontakt mit den Auslösern hatten. Dies bezeichnen Mediziner als Streureaktion. Eine solche kann stattfinden, wenn allergieauslösende Stoffe in das Blut übergehen und sich so im Körper ausbreiten.
Symptome deuten: Allergie der Haut oder doch eine andere Erkrankung?
Ob die Symptome zu einer Kontaktallergie passen oder nicht, ist nicht immer leicht zu beantworten.
Neben der allergischen Variante kommt auch noch die toxische Kontaktdermatitis infrage, wenn die Haut juckt, gerötet ist und sich Bläschen zeigen. Die toxische Kontaktdermatitis kann bei allen Menschen entstehen und ist die Reaktion des Körpers auf giftige Stoffe – nicht auf eigentlich harmlose, wie bei der allergischen Form. Häufige Auslöser sind beispielsweise Reinigungsmittel oder Säuren.
Tipp zum Unterscheiden
- Neurodermitis (atopisches Ekzem)
- Hautausschläge durch Pilzbefall
- Infektionen der Haut durch Bakterien (zum Beispiel Impetigo contagiosa, auch Grindflechte genannt)
Unter Umständen ist je nach Krankheit eine andere Therapie nötig, weshalb Sie vor der Behandlung zur Diagnose einen Arzt aufsuchen sollten. Manche Salben und Cremes sind jedoch unabhängig von der genauen Ursache der Hautveränderungen anwendbar und können Juckreiz, Bläschen und Hautrötung lindern.