Vitamin-K-Mangel Behandlung

Der Arzt stellt die Diagnose Vitamin-K-Mangel anhand der Beschwerden sowie der Blutwerte. Die Unterscheidung von einem echten Vitamin-K-Mangel und einer Vitamin-K-Unwirksamkeit bei Leberschädigung kann mit einem speziellen Test (sogenannter Koller-Test) erfolgen. Dazu wird der Arzt Vitamin K1 spritzen. Nach 24 Stunden wird die Fähigkeit der Vitaminverwertung über die Auswirkung auf die Blutgerinnungszeit (sogenannter Quick-Wert oder INR) gemessen. Je nach Ursache wird der Arzt Vitamin K als Tablette oder in flüssiger Form (orale Einnahme) verordnen oder unter Umgehung des Verdauungstraktes spritzen (parenterale Gabe).

Bei lebensgefährlichen Blutungen infolge eines Vitamin-K-Mangels wird der Arzt Sie sofort in eine Klinik einweisen. Dort werden die fehlenden Blutgerinnungsfaktoren über einen Tropf (Infusion) verabreicht.

Eine weitere Therapiebedeutung hat Vitamin K als Gegenspieler von Cumarinen (Blutgerinnungshemmer aus der Gruppe der oralen Antikoagulanzien wie Warfarin und Phenprocoumon). Deren hemmende Wirkung auf die Blutgerinnung kann durch gespritztes Vitamin K aufgehoben werden.

Neugeborene erhalten in Deutschland eine vorbeugende Vitamin-K-Gabe. Dafür wird den Säuglingen gleich nach der Geburt sowie wiederholt im Alter von ein und vier Wochen 3 mal 2 Milligramm Vitamin K1 während der U-Untersuchungen (U1-U3) verabreicht. Dies ist besonders bei gestillten Kindern wichtig, da Muttermilch nur sehr wenig Vitamin K enthält. Das Risiko für eine Vitamin-K-Mangelblutung kann so erheblich gesenkt werden. Viele Eltern lehnen diese Gabe jedoch ab. Dies hat den folgenden Grund: Frühere Untersuchungen ergaben einen vagen Zusammenhang zwischen hohen Vitamin-K-Dosierungen bei Neugeborenen und späteren Leukämieerkrankungen (Blutkrebs). Dieses Ergebnis konnte zwar mit weiteren Forschungsstudien nicht belegt werden, der Zusammenhang wurde allerdings auch nicht eindeutig widerlegt. Eltern sollten sich deshalb vor einer Entscheidung ausführlich informieren und mit ihrem Arzt besprechen.