Vitamin-K-Mangel Selbsthilfe & Vorbeugung

Um einen Vitamin-K-Mangel vorzubeugen, sollten Kinder und gesunde Erwachsene Vitamin-K-reiche Nahrungsmittel bevorzugen. Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft ist eine verbindliche Zufuhrempfehlung für die tägliche Vitamin-K-Aufnahme nicht möglich. Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) schätzt den Bedarf auf täglich etwa 60 Mikrogramm bei Frauen und 70 Mikrogramm bei Männern. Kinder brauchen je nach Alter weniger, ältere Menschen etwas mehr Vitamin K.

Vitamin K kommt vor allem in grünen Gemüsesorten, wie beispielsweise Spinat, Grünkohl, Rosenkohl, Mangold, Brunnenkresse und Kopfsalat sowie in Sauerkraut und Blumenkohl vor. Weniger enthalten ist das Vitamin in Obst, Weizenkeimen, Sonnenblumenöl, Leber und Fleisch. Schweinefleisch enthält ausgesprochen wenig Vitamin K. Vitamin K ist ein sehr stabiles Vitamin. Hitze oder Sauerstoff können ihm kaum etwas anhaben. Einzig Tageslicht zerstört das Vitamin und vermindert so seine Wirkung.

Wenn Sie gerinnungshemmende Medikamente (orale Antikoagulanzien wie Warfarin oder Phenprocoumon) einnehmen, müssen Sie den Vitamin-K-Gehalt Ihrer Ernährung besonders beachten. Gerinnungshemmende Therapien sind in der Regel auf einen normalen Vitamin-K-Gehalt des Blutes ausgerichtet. Wenn Sie nun plötzlich Ihre Ernährung umstellen und sehr viel mehr oder auch deutlich weniger Vitamin K verzehren, verändert sich Ihre Blutgerinnung. Dies kann großen Einfluss auf die Dosierung Ihrer Medikamente haben. Beachten Sie deshalb bitte folgende Hinweise:
  • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Ihre Ernährung in irgendeiner Weise ändern. Auch eine Umstellung auf fettarme Kost kann den Vitamin-K-Gehalt in Ihrem Blut verändern.
  • Lassen Sie die Blutgerinnung regelmäßig von Ihrem Arzt kontrollieren und nehmen Sie Ihre Medikamente genau nach Vorschrift ein. Unterrichten Sie Ihren Arzt unbedingt, wenn sie wegen einer anderen Erkrankung Antibiotika bekommen. Diese können die Darmflora schädigen, welche für die Vitamin-K-Versorgung sehr wichtig ist.
  • Essen Sie möglichst immer gleichmäßig viel (oder wenig) von besonders Vitamin-K-reichen Lebensmitteln.
Die Behandlung eines Vitamin-K-Mangels hängt grundsätzlich von seiner Ursache ab. Nehmen Sie bei Verdacht auf einen solchen Mangel nicht eigenmächtig Vitamin-K-haltige Medikamente ein, sondern fragen Sie unbedingt einen Arzt um Rat.

Wann zum Arzt bei Vitamin-K-Mangel

Bei Zahnfleischbluten (insbesondere nach dem Zähneputzen), Nasenbluten und häufig auftretenden blauen Flecken ohne Grund sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen abzuklären. Wenn Wunden nach Verletzungen stärker und länger bluten als sonst, muss ebenfalls ein Arzt um Rat gefragt werden.

Blut in Urin, Stuhl oder anderen Körperflüssigkeiten ist ein absolut zwingender Grund für den Arztbesuch. Der Auslöser dieser Beschwerden sollte schnellstmöglich ermittelt werden.

Ein Vitamin-K-Mangel kann in seltenen Fällen eine Hirnblutung verursachen. Diese geht häufig mit Symptomen eines Schlaganfalls einher. Bei den folgenden Symptomen sollten Sie deshalb unverzüglich einen Notarzt alarmieren:
  • Lähmungen
  • Taubheitsgefühl auf einer Körperseite oder im Gesicht
  • herabhängenden Mundwinkel (meist einseitig)
  • Sehstörungen wie Doppelbildersehen und kurzzeitige Erblindung auf einem Auge
  • plötzlichen Sprachstörungen oder Wortfindungsstörungen
  • starken Kopfschmerzen.
Auch Konzentrationsstörungen, Leistungsabfall und Müdigkeit können auf einen Vitamin-K-Mangel hinweisen. Halten diese Beschwerden länger als fünf Tage an, sollte ein Arzt die Ursache abklären.