Sitaxentan Gegenanzeigen

Sitaxentan darf nicht gegeben werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • leichten bis schweren Leberfunktionsstörungen
  • Erhöhung der Werte bestimmter Leber-Enzyme im Blut (ALAT, ASAT) über das Dreifache des Normalwertes
  • gleichzeitiger Gabe von Cyclosporin A (wird unter anderem zur Verhinderung von Abstoßungsreaktionen nach Organverpflanzungen eingesetzt)
  • Stillzeit.
Hinweise:
Bisher wurden keine Lungenhochdruck-Patienten mit gleichzeitigem Verschluss der Lungenvenen behandelt. Allerdings traten bei der Behandlung mit anderen Wirkstoffen zur Gefäßerweiterung (hauptsächlich Prostacyclin) Fälle von lebensgefährlichen Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge auf. Kommt es während der Therapie mit dem Wirkstoff zu einer Wasseransammlung in der Lunge, muss der Arzt an das zusätzliche Krankheitsbild einer Verschlusskrankheit der Lungenvenen denken.

Die Wirkung von Sitaxentan als Einzeltherapie bei Patienten mit schweren Lungenhochdruck (Funktionsklasse IV der NYHA/WHO; New York Heart Association/Weltgesundheitsorganisation) ist nicht nachgewiesen. Verschlechtert sich ein bereits bestehender Lungenhochdruck, muss der Arzt die Umstellung auf Wirkstoffe, die für das schwerere Krankheitsstadium empfohlen sind (beispielsweise Epoprostenol) in Betracht ziehen.

Meist ist der Lungenhochdruck auch mit Funktionsstörungen der Leber verbunden. Wirkstoffe wie Sitaxentan können diese Störungen verstärken. Der Arzt muss daher die Leber-Enzymwerte und den Bilirubin-Wert im Blut vor der Behandlung messen und während der Therapie regelmäßig überwachen (empfohlen wird eine monatliche Laborkontrolle). Eine vorübergehende Erhöhung der Werte macht allgemein keine Beschwerden. Die Leberwerte normalisierten sich in der Regel bei Einhaltung der Überwachung der Leberwerte und der Richtlinien für das Absetzen des Wirkstoffes. Außerdem können sich erhöhte Leberenzymwerte im Verlauf der fortgesetzten Behandlung mit dem Wirkstoff spontan zurückbilden.

Liegen die erhöhten Werte in einem Bereich der größer als das Dreifache der Obergrenze des Normalbereichs und kleiner, beziehungsweise gleich dem Fünffachen der Obergrenze des Normalbereichs (>3x und ≤5x ULN) ist, müssen Leberkontrolluntersuchungen im Abstand von maximal zwei Wochen durchgeführt werden. Nach Absinken der Leberwerte auf die vor der Behandlung gemessenen Werte, sind die Untersuchungen wieder monatlich durchzuführen. Steigen die Leber-Werte allerdings über das Fünffache, ist die Behandlung abzubrechen und nur nach einer sorgfältigen ärztlichen Abwägung des Nutzens gegen das Risiko wieder aufzunehmen. Außerdem müssen vor erneuter Aufnahme der Behandlung die Leberwerte wieder im Bereich der vor Behandlungsbeginn vorliegenden Werte liegen. Es sollte ebenfalls ein Facharzt für Erkrankungen der Leber hinzugezogen werden. Die Konzentration der Aminotransferasen (Zellenzyme der Leberzellen) sind drei Tage nach Wiederaufnahme der Behandlung und nochmals nach weiteren zwei Wochen zu überprüfen. Anschließend sollte die Überprüfung je nach Höhe der Werte in den oben beschriebenen Zeiträumen stattfinden.

Steigt der Bilirubinwert über das Zweifache des Ausgangswerts an oder sind neben den erhöhten Aminotransferase-Werten über das Fünffache der Obergrenze der Normalwerte noch Symptome wie Übelkeit und Erbrechen, Essensverweigerung, Fieber, Bauchschmerzen, Gelbfärbung der Haut, außergewöhnliche Antriebslosigkeit oder Müdigkeit zu beobachten, ist die Behandlung sofort abzubrechen und nicht wieder aufzunehmen.

Die Behandlung mit Sitaxentan kann zu einer Dosis-abhängigen Verminderung des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin) führen, insbesondere in den ersten Behandlungswochen. Der Arzt sollte daher die Konzentration des Hämoglobins im Blut vor Behandlungsbeginn, nach einem und nach drei Monaten sowie anschließend alle drei Monate messen. Sinken die Hämoglobinwerte deutlich ab, müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werden um die Ursachen herauszufinden und eventuell eine entsprechende Behandlung einzuleiten.

Sitaxentan bei Schwangerschaft & Stillzeit

Sitaxentan hat im Tierversuch bei schwangeren Ratten Missbildungen der Jungtiere hervorgerufen. Die Wirkung auf den Menschen ist nicht bekannt. Der Wirkstoff wurde ebenfalls in die Milch säugender Ratten ausgeschieden. Ob dies auch beim Menschen der Fall ist, ist ebenfalls nicht bekannt. Daher darf Sitaxentan während der Stillzeit gar nicht und während der Schwangerschaft nur eingesetzt werden, wenn der Arzt keine anderen Behandlungsmöglichkeiten für sinnvoll erachtet.

Eine Behandlung bei Frauen im gebärfähigen Alter mit Sitaxentan darf nur bei der Anwendung zuverlässiger Verhütungsmaßnahmen begonnen werden. Im Zweifel sollte vor Therapiebeginn ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden.

Sitaxentan und Kinder

Bisher fehlen Studien zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Sitaxentan bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Daher wird die Anwendung des Wirkstoffes bei dieser Altersgruppe nicht empfohlen.