Nitrofurantoin + Vitamin B6 – Gegenanzeigen
Die Wirkstoffkombination Nitrofurantoin + Vitamin B6 darf nicht eingesetzt werden bei:
- Überempfindlichkeit beziehungsweise Allergie gegen Nitrofurantoin und Vitamin B6
- Nierenfunktionsschwäche (Niereninsuffizienz)
- stark verminderte Harnausscheidung (Anurie, Oligurie)
- krankhafte Leberenzymwerte
- Nervenentzündungen (vor allem Polyneuritis)
- Mangel an Glukose-6-phosphat-Dehydrogenase
- Schwangerschaft im letzten Drittel
- Frühgeborenen und Säuglingen bis zum 3. Lebensmonat (wegen der Gefahr einer hämolytischen Anämie, einer besonderen Form der Blutarmut).
Besondere ärztliche Vorsicht ist geboten bei Krankheitsbildern, die als Nebenwirkung von Nitrofurantoin auftreten können, wie:
- Umbau von Lungenfunktionsgewebe (chronische Lungenfibrose)
- Gallenabflussstörungen (Cholestase)
- chronische Leberentzündung (Hepatitis).
Vor Verordnung der Wirkstoffkombination Nitrofurantoin + Vitamin B6 sollten vom Arzt Nieren- und Leberfunktion überprüft werden, da bei Störungen dieser Funktionen mit erheblichen Nebenwirkungen zu rechnen ist. Bei älteren Patienten muss stets mit einer eingeschränkten Nierenfunktion gerechnet werden.
Bei potentiell lebensbedrohlichen Nebenwirkungen wie akuten Lungenreaktionen (Atemnot, Husten, Fieber), schweren Hautreaktionen (wie Erythema multiforme, Stevens-Johnson Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse), Gallenstau oder Sensibilitätsstörungen (Missempfindungen der Haut, Ausfallsymptome) ist die Therapie sofort abzubrechen.
Bei langfristiger Einnahme von Tagesdosen über 50 Milligramm Pyridoxinhydrochlorid (Vitamin B6) sowie bei kurzfristiger Einnahme von Dosen im Grammbereich wurden oberflächliche sensorische Nervenschäden beobachtet. Beim Auftreten von Anzeichen einer solchen Schädigung (beispielsweise mit Missempfindungen wie Ameisenlaufen auf und unter der Haut) ist vom Arzt die Dosierung zu überprüfen und das Medikament gegebenenfalls abzusetzen.
Nitrofurantoin + Vitamin B6 bei Schwangerschaft & Stillzeit
Die Wirkstoffkombination Nitrofurantoin + Vitamin B6 darf in den ersten sechs Monaten der Schwangerschaft und in der Stillzeit nicht angewendet werden - es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich. Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist die Einnahme strikt verboten. Nitrofurantoin durchdringt den Mutterkuchen und geht in die Muttermilch über. Hohe Dosen von Vitamin B6 können die Milchproduktion hemmen.
In der Schwangerschaft und Stillzeit beträgt die empfohlene tägliche Zufuhr für Vitamin B6 2,4 bis 2,6 Milligramm. In der Schwangerschaft dürfen diese Dosierungen nur überschritten werden, wenn ein nachgewiesener Vitamin B6-Mangel besteht.
Nitrofurantoin + Vitamin B6 und Kinder
Die Wirkstoffkombination Nitrofurantoin + Vitamin B6 kann bei Kindern angewendet werden. Über die Dosierung entscheidet der Arzt individuell.
