Erkältung und Husten – das gehört oft zusammen

Kleines Mädchen mit Erkältung hat Husten und liegt auf dem Sofa.

Wenn die Halsschmerzen bereits abgeklungen sind und die Nase ein bisschen freier wird, setzt er meist ein: Husten, der oft noch andauert, wenn die anderen Erkältungssymptome schon wieder verschwunden sind. Für den Körper bedeutet das, dass die Erkältungsviren aus Nase und Mund „nach unten“ gewandert sind. Warum Sie husten und wie Sie am besten mit Husten bei einer Erkältung umgehen, erfahren Sie jetzt.

Erkältung: So zeigt sich der Husten

Husten? Schnupfen? Heiserkeit?

Erkältungsbeschwerden sind in der Regel vor allem eines: lästig. Doch es gibt Wege, die Symptome zu lindern. Was können Sie tun?

So behandeln Sie
 
Ganz allgemein gesagt, ist Husten eine natürliche Abwehrfunktion des Körpers, um Fremdkörper und Schleim aus den Atemwegen zu entfernen. Bei einer Erkältung setzt der Husten meist in der Spätphase, circa sechs Tage nach Beginn des grippalen Infekts, ein. Grund dafür ist, dass die Erkältungsviren zunächst den Nasen-Rachenraum infizieren und dann erst in die Luftröhre und ihre Verzweigungen (Bronchien) gelangen. Husten bei einer Erkältung kann sich folgendermaßen bemerkbar machen:
  • zu Beginn: trockener, schmerzhafter Reizhusten
  • Hustenreiz (vor allem bei Anstrengung, Temperaturwechseln oder im Liegen)
  • Kribbeln im Hals
  • Brennen in der Brust
  • im weiteren Verlauf: produktiver Husten (mit schleimigem Auswurf)

Der typische Verlauf eines Erkältungshustens zeigt an, dass es sich um eine akute Erkrankung der Atemwege handelt, die von den Erkältungserregern verursacht werden. Der trockene Reizhusten zu Beginn einer Erkältung führt zu schmerzhaften Hustenattacken. Sobald das Immunsystem die Erreger bekämpft, lockert sich der Husten und wird produktiver: Schleim kann abgehustet werden. Dieser Prozess kann jedoch schon mal drei bis vier Wochen dauern.

Der Schleim: Farblos bis grünlich

Die Farbe des ausgehusteten Schleims (auch Sputum genannt) ist meist farblos bis gelblich (bei einem durch Viren ausgelösten Husten), kann aber auch grünlich aussehen (vor allem, wenn Bakterien beteiligt sind).
 
Sobald der Husten produktiv wird, ist dies ein Anzeichen dafür, dass die Erkältung, und auch der Husten, bald überstanden sind. Noch ein Tipp zur Selbsteinschätzung: Haben Sie begleitend oder zuvor mit Halsschmerzen, leichtem Fieber und Schnupfen zu tun gehabt, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Erkältungshusten. Auch wenn dieser einige Wochen anhalten kann, heilt er im Regelfall vollkommen aus.

Warum husten wir bei einer Erkältung?

Wodurch der Husten verursacht wird, ist ganz einfach erklärt: Über 200 verschiedene Erkältungserreger (meist Viren) können in unsere Atemwege eindringen und das lästige Erkältungssymptom auslösen. Doch warum entsteht Husten? Die Antwort: Husten ist ein wichtiger Abwehrreflex des Körpers und eine natürliche Schutzreaktion des Immunsystems auf die krankmachenden Eindringlinge. Husten bei einer Erkältung hat zwei Funktionen:

  • Er schützt die Bronchien vor dem Sekret, das durch den Schnupfen in der Nase gebildet wird und über den Rachen in die Luftröhre zu fließen droht (deswegen ist der Hustenreiz beim Liegen auch besonders stark).
  • Er befördert Schleim aus den Bronchien (welcher abgetötete Viren enthält) nach außen.

Solange der Hustenreflex verhindert, dass Schleim aus der Nase in die Bronchien gelangt, herrscht meist ein trockener Reizhusten vor. Wenn die Viren schon in die Bronchien gewandert sind, bewirken sie dort, dass bestimmte Zellen mehr Schleim absondern. Der Husten wird nun produktiv, da dieser Schleim als Auswurf durch den Mund nach außen transportiert werden muss. Husten ist also ein wichtiger Schutzmechanismus des Körpers bei einer Erkältung und sollte deshalb nur umsichtig mit Medikamenten wie Hustenstillern unterdrückt werden!

Husten und Erkältung – wann zum Arzt?

Normalerweise vergeht Husten bei einer Erkältung von selbst. Allerdings ist er eines der nervigsten Krankheitszeichen einer Erkältung und kann drei bis vier Wochen andauern. Geduld ist bei Husten also immer angesagt! Manchmal können sich aus einem Erkältungshusten jedoch Komplikationen entwickeln oder eine andere Krankheit, zum Beispiel Keuchhusten, steckt dahinter, die ebenfalls Husten verursacht. Außerdem können, während das Immunsystem noch geschwächt ist, Bakterien in den Körper eindringen. Man spricht dann von einer bakteriellen Superinfektion.

Bei folgenden Anzeichen sollten Sie sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen:

  • dauerhafter Reizhusten, der länger als drei Wochen anhält,
  • begleitendes Fieber über 39 Grad Celsius, welches länger als zwei Tage andauert,
  • Schmerzen beim Einatmen,
  • gelblich-grünlicher Auswurf,
  • Atemnot,
  • pfeifende, erschwerte Ausatmung,
  • krampfartiger Husten bis hin zu Erbrechen.

Hustende Säuglinge und Kinder sollten immer einem Arzt vorgestellt werden. Eine häufige Begleiterkrankung ist eine akute Bronchitis, die schwer von einem normalen Husten bei einer Erkältung zu unterscheiden ist. In der Regel setzt der Husten früher ein und wird von Fieber begleitet. Bei starker Atemnot, Schmerzen in der Brust und hohem Fieber sollte der Arzt eine Lungenentzündung ausschließen.

Die Behandlung von Husten

Bei einem durch Erkältung verursachten Husten gibt es kein Allheilmittel, welches das Symptom zum Verschwinden bringt. Die Viren lassen sich nicht mit Antibiotika behandeln und die angegriffene Bronchialschleimhaut braucht einige Zeit, bis sie sich wieder beruhigt hat. 

Dennoch müssen Betroffene nicht tatenlos zusehen. Bei Husten kommen als Medikamente vor allem zwei Gruppen zum Einsatz: Hustenlöser („Sekretolytika“) und Hustenstiller („Antitussiva“). Hustenstiller unterdrücken den Hustenreflex und können dann Linderung verschaffen, wenn der Schlaf des Kranken massiv gestört ist. Bei produktivem Husten machen Hustenstiller allerdings wenig Sinn, denn der Schleim aus den Bronchien soll durch den Husten nach oben transportiert werden.

Aufgepasst: Hustenstiller sollten nur bei trockenem Reizhusten eingesetzt werden, da bei einem produktiven Husten der Schleim bereits in den Bronchien sitzt. Den produktiven Husten mit Auswurf zu unterdrücken, kann die Heilung sogar verzögern.
 
Hustenlöser gibt es mit pflanzlichen Wirkstoffen (zum Beispiel Eukalyptus oder Efeu) oder auf synthetischer Basis. Durch sie soll das Abhusten des Schleims erleichtert werden. Bewährte Hausmittel gegen Husten bei einer Erkältung beruhigen die gestressten Schleimhäute der Atemwege sanft und können so Entlastung verschaffen. Probieren Sie folgende Tipps aus:
  • Trinken Sie viel! Husten befördert auch immer Flüssigkeit aus dem Körper, deshalb sollten Sie für Nachschub sorgen. Zwei bis drei Liter Wasser oder zimmerwarmer Tee dürfen es ruhig sein.
  • Zur Hustenlinderung bei trockenem Husten eignet sich Eibischtee oder Isländisch Moos.
  • Zur Schleimlösung empfiehlt sich ein Tee aus Spitzwegerichkraut, Süßholzwurzel oder Thymiankraut.
  • Warme Brustwickel (mit gekochten, zerdrückten Kartoffeln) beruhigen die Atmung.
  • Dampf-Inhalationen mit Kamille oder Thymian unterstützen die Bronchien beim Abtransport des Schleims.

 

 

Beachten Sie, dass sehr kleine Kinder wegen der Verbrühungsgefahr nicht inhalieren sollten. Wichtig auch für Erwachsenen ist, beim Inhalieren keine zu heißen Dämpfe einzuatmen. So wird es richtig gemacht: Bringen Sie circa drei Liter Wasser in einem Topf zum Kochen. Dann fügen Sie je zwei Esslöffel Kamillenblüten und Thymiankraut hinzu und lassen das Gemisch zehn Minuten ziehen. Anschließend halten Sie Ihr Gesicht über den Topf und bedecken Kopf und Arme mit einem Tuch. Atmen Sie nun langsam und tief ein, wechselweise durch Mund und Nase. Fünf bis zehn Minuten, zwei- bis dreimal am Tag beträgt die optimale Dauer. Solange der Husten anhält, können Sie ihn mit Dampfinhalationen selbst behandeln.

Wenn Sie noch mehr tun wollen: Hier finden Sie weitere Behandlungstipps zum Thema Erkältung.