Dekubitus Ursachen

Unter normalen Umständen wechselt ein Mensch während des Schlafs mehrfach seine Lage, damit nicht einzelne Hautstellen längere Zeit zwischen den Knochen und der Unterlage zusammengepresst werden. Bei langem Krankenlager müssen die Betroffenen jedoch mitunter dauerhaft eine bestimmte Lage einhalten, da sie sich nicht von allein bewegen oder drehen können. Besonders gefährdet sind verwirrte Patienten, Patienten im Koma, nach Knochenbrüchen, aber auch Patienten mit fehlendem Druckempfinden wie beispielsweise beim Diabetes mellitus oder nach einem Schlaganfall. Ebenfalls gefährdet sind Patienten mit Gipsverbänden. Darum gilt, dass bei jedem Druckschmerz eine Sichtkontrolle erfolgen sollte. Gegebenenfalls muss der Gipsverband geweitet oder sogar neu angelegt werden.

Durch den länger anhaltenden Druck auf die Haut werden kleine Blutgefäße zusammengedrückt, sodass die entsprechende Region schlechter mit Sauerstoff und Nährstoffen aus dem Blut versorgt wird. In der Folge stirbt das Gewebe ab, und es bilden sich Geschwüre.

Druckgeschwüre bilden sich nicht nur durch langes Liegen, sondern auch beim Hochziehen oder Herunterrutschen eines Patienten im Bett. Dabei wirken Scherkräfte auf das Gewebe ein, die zu Verschiebungen von Gewebeschichten führen und kleine Blutgefäße beschädigen.

Ein schlechter Allgemeinzustand mit Austrocknung (Exsikkose) und Abmagerung (Kachexie), wie er häufig bei alten Menschen vorliegt, fördert die Entstehung von Druckgeschwüren. Diese Personengruppe kann sich oft nicht mehr ausreichend allein versorgen, zusätzlich treten noch Fieber und starkes Schwitzen auf.

Eine bestehende Inkontinenz (Unvermögen, den Harn oder Stuhl einzuhalten) wirkt zusätzlich begünstigend. Durch längeres Liegen in der Feuchtigkeit wird der Säure-Fett-Mantel der Haut verändert und es siedeln sich bevorzugt Keime auf den betroffenen Regionen an.

Darüber hinaus sind alle Menschen mit Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) und arteriellen Durchblutungsstörungen beispielsweise bei Herzschwäche (Herzinsuffizienz) verstärkt gefährdet, Druckgeschwüre auszubilden.