Dekubitus Behandlung

Hat sich ein Druckgeschwür gebildet, muss seine weitere Ausbreitung durch konsequente Behandlung verhindert werden. Dafür stehen spezielles Verbandsmaterial sowie Medikamente zur Verfügung. Die Angehörigen des Pflegebedürftigen sollten deshalb bei der ambulanten Pflege zu Hause immer mit dem behandelnden Arzt oder dem Pflegepersonal Rücksprache halten.

Das Geschwür ist mindestens zweimal täglich mit sterilen feuchten Verbänden zu versorgen. Die Anwendung feuchter Verbände ist wichtig, damit es nicht zu einem Verkleben des Verbandsmaterials mit der offenen Wunde kommt. Trockene, verklebte Verbände lassen sich nur schwer und unter großen Schmerzen entfernen. Das führt schnell zu einem erneuten Aufreißen der Wunde. Darüber hinaus hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass ein feuchtes Klima die Wundheilung fördert. Das Geschwür sollte beim Verbandswechsel sorgsam mit entsprechenden Spüllösungen (beispielsweise 0,9-prozentige Natriumchloridlösung) ausgespült und anschließend mit geeigneten Hydrogelen und Hydrokolloiden feucht abgedeckt werden, sodass keine Bakterien von außen in die Wunde eindringen können.
Abgestorbene Gewebereste müssen, unter Umständen auch in Narkose, chirurgisch entfernt werden. Bei tiefen oder großflächigen Wunden kann deren Abdeckung durch Verpflanzung eigener Haut des Patienten erfolgen.

Liegt eine bakterielle Entzündung des Geschwürs vor, wird eine Behandlung mit Antibiotika eingeleitet. Dafür eignet sich zum Beispiel eine Gentamicin-haltige Creme. Auch Framycetinsulfat, als Puder oder Salbe aufgetragen, steht zur Verfügung.