Die Abfolge der Schlafstadien

Die Abfolge der Schlafstadien in einer Nacht ist biologisch festgelegt. Dabei bilden die verschiedenen Schlafstadien einen Zyklus. Etwa alle 80 bis 110 Minuten beginnt ein neuer Schlafzyklus. Nach einer unterschiedlich langen Leichtschlafphase folgen eine erste Tiefschlafphase und eine kurze REM-Phase. In der zweiten Nachthälfte nimmt der Anteil der Tiefschlafphasen ab, während die Länge der REM-Phasen zunimmt. Die letzte REM-Episode der Nacht dauert oftmals 30 Minuten oder länger. Dann erwachen wir.

Die Länge und die Häufigkeit der REM-Phasen hängt auch vom Lebensalter ab:
Messungen im Schlaflabor
Im ersten Lebensjahr verbringen Säuglinge die gesamte Schlafzeit im REM-Stadium. Ab dem vierten Lebensjahr verringert sich der Anteil des REM-Schlafes auf 20 Prozent. Menschen über 60 verbringen nur noch 15 Prozent der Nacht im REM-Schlaf. Die Abfolge der Schlafstadien ändert sich aber nicht. Die folgende Tabelle zeigt die Schlafstadien im Überblick.
Schlafstadium  Anteil in %
Hirnwellen
Augenbewegung 
 Muskelspannung
 Leichtschlafphas (Teil 1, Einschlafen)  10  Alpha,Bet, Theta  langsam  niedrig
 Leichtschlafphase (Teil 2)  50 Theta, Beta
 keine  niedrig
 Tiefschlafphase  20  Delta  keine
 niedrig
 REM-Phase  20  Theta  schnell  sehr niedrig

Wie die Schlafstadien ineinander greifen

Ausgenommen vom Säuglingsalter befinden sich schlafende Menschen die meiste Zeit in der Leichtschlafphase. Verkürzt man den Schlaf, geht das zunächst zulasten des Leichtschlafs. Die besonders erholsamen Tiefschlafphasen werden trotzdem erreicht. Daher können manche Menschen ihre Schlafdauer bis auf ihre individuell verschiedene Mindestschlafzeit von etwa vier bis sechs Stunden verkürzen, ohne dass ihre Leistungsfähigkeit verloren geht. Andererseits benötigt der Mensch den Leichtschlaf, um überhaupt in die tieferen Schlafstadien zu gelangen. Es ist also nicht möglich, sofort nach dem Einschlafen in den Tiefschlaf zu fallen. Die Abfolge der Schlafstadien lässt sich nicht umgehen: Guter Schlaf braucht Zeit.