Mittellangwirksame Benzodiazepine

Als Schlafmittel dürfen mittellangwirksame Benzodiazepine nur verordnet werden, wenn gleichzeitig eine beruhigende Wirkung am Tag erwünscht ist. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Schlafstörungen durch Nervosität oder Ängste ausgelöst werden.

Die beruhigende und entspannende Wirkung mittellangwirksamer Benzodiazepine macht man sich auch vor diagnostischen Untersuchungen (beispielsweise Organ-Spiegelungen) zunutze.

Tabletten auf Glastisch
Des Weiteren werden sie vor oder nach operativen Eingriffen gegeben, um Ängste, Angespanntheit, Unruhe und Nervosität zu lindern.

Vor- und Nachteile von mittellangwirksamen Benzodiazepinen

Mittellangwirksame Benzodiazepine bessern die Ein- und Durchschlaffähigkeit schnell. Im Gegensatz zu langwirksamen Benzodiazepinen haben sie geringe Überhangeffekte am nächsten Tag. Patienten fühlen sich am Morgen danach weniger müde und sind tagsüber leistungsfähiger als nach der Einnahme von Benzodiazepinen mit langer Wirkdauer.

Einige mittellangwirksame Benzodiazepine, wie beispielsweise Lorazepam, wirken besonders gut angstlösend und entspannend. Damit sind sie zur kurzfristigen Behandlung von Angstzuständen sehr gut geeignet.

Nachteilig ist jedoch die schnelle Gewöhnung des Körpers an die entspannende Wirkung mittellangwirksamer Benzodiazepine. Sie machen extrem schnell abhängig. Deshalb sollten sie nur kurzfristig gegeben werden. Eine Langzeitbehandlung muss sehr sorgfältig ärztlich überwacht werden. Außerdem entstehen gerade bei mittellangwirksamen Benzodiazepinen häufig Absetz-Phänomene, wenn die Einnahme abrupt beendet wird. Dazu gehören vor allem Unruhe, Angstzustände und erhöhte Erregbarkeit. Deshalb ist es wichtig, die Dosis nach mehrtägiger Behandlung (ein bis zwei Wochen) schrittweise zu verringern (ausschleichende Behandlung).

Häufig verwendete Medikamente

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