Nebenwirkungen von Benzodiazepinen

Die Nebenwirkungen von Benzodiazepinen sind überaus vielgestaltig. Dazu gehören vor allem:
  • Tabletten auf weißem Tisch
    Veränderungen des natürlichen Schlafmusters: Benzodiazepine vermindern die Tiefschlafphase und teilweise auch den REM-Schlaf. 
  • Hang-over-Effekte: Je nach Wirkdauer der Benzodiazepine können Konzentrations- und Leistungsfähigkeit sowie Reaktionsvermögen auch noch am Tag nach der Einnahme beeinträchtigt sein. Diese Nebenwirkung von Benzodiazepinen erhöht das Unfallrisiko. 
  • Absetz-Schlafstörungen (sogenannte Rebound-Insomnie): Rebound ist Englisch und bedeutet so viel wie Rückprall. Das heißt, bei abruptem oder zu schnellem Absetzen des Medikaments treten erneut und nicht selten sogar verstärkt Schlafstörungen auf. Am stärksten werden Absetz-Schlafstörungen bei hohen Dosierungen und bei Benzodiazepinen mit kurzer Wirkungszeit beobachtet.
  • Entzugserscheinungen: Neben den Absetz-Schlafstörungen kommt es nach abruptem Behandlungsende häufig noch zu anderen Entzugssymptomen. Typisch für diese Nebenwirkung von Benzodiazepinen sind Angstzustände, Zittern, Albträume, Erregungsund Unruhezustände.
  • Toleranzentwicklung: Bei Benzodiazepinen ist nach zwei bis vier Wochen mit einer Wirkungsabschwächung zu rechnen. Um die gleiche Wirkung zu erzielen, muss die Dosis gesteigert werden – vermehrte Nebenwirkungen von Benzodiazepinen sind die Folge.
  • körperliche Abhängigkeit: Nach einigen Wochen der Anwendung kommt es häufig zu körperlichen Entzugserscheinungen (wie Muskelschmerzen und Zittern), wenn Benzodiazepine nicht in ausreichender Menge oder zum gewohnten Zeitpunkt eingenommen werden. Man spricht hier von einer körperlichen Abhängigkeit. Das Risiko steigt mit zunehmender Dosierung und Therapiedauer.
  • Muskelentspannung: Benzodiazepine sind muskelentspannend. Diese Nebenwirkung von Benzodiazepinen ist besonders für ältere Menschen gefährlich. Die fehlende Spannung erhöht die Sturzgefahr, zum Beispiel beim nächtlichen Gang zur Toilette.
  • Atemdämpfung: Benzodiazepine dämpfen die Atmung. Gerade bei vorbelasteten Personen (zum Beispiel Menschen mit Asthma, Herzmuskelschwäche oder niedrigem Blutdruck sowie Schnarchern mit Atemaussetzern) kann es möglicherweise zu einer gefährlichen Atemdämpfung kommen.
  • Reaktionsumkehr: Insbesondere ältere Menschen und Kinder reagieren gegenteilig auf Benzodiazepine. Die beruhigende Wirkung schlägt um, die Betroffenen sind erregt, unruhig, ängstlich und manchmal sogar panisch. 
  • Gedächtnisleistung: Eine weietere Nebenwirkung von Benzodiazepinen bezieht sich auf das Erinnerungsvermögen. Benzodiazepine können vorübergehend das Gedächtnis beeinträchtigen. Etwaige Vorkommnisse in der Nacht wie Toilettengänge und sogar Stürze geraten in Vergessenheit und neue Informationen werden nicht auf Anhieb aufgenommen. Davon sind besonders Personen betroffen, die kurzwirksame Benzodiazepine erhalten. 
  • Wechselwirkungen: Benzodiazepine beeinflussen die Wirkung etlicher Wirkstoffe. Je nach Dosis verstärken sie zum Beispiel erwünschte und nicht erwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen) von Schmerzmitteln, Mitteln gegen Krampfleiden oder Depressionen und Nervendämpfungsmitteln sowie blutdrucksenkenden Beta-Blockern.
  • Alkoholgenuss: Alkohol kann die Benzodiazepin-Wirkung in nicht vorhersehbarer Weise verändern und verstärken. Wegen dieser Nebenwirkung von Benzodiazepinen sollte während der gesamten Behandlungsdauer kein Alkohol getrunken werden.

Benzodiazepine "ein Segen"

Das sagt der Arzt: „Die Vielfalt der Nebenwirkungen von Benzodiazepinen kann einem Laien schon einen Schrecken einjagen. In der Hand eines verantwortungsvollen und erfahrenen Arztes aber stellen diese Mittel einen Segen dar und erlauben es, auch schwere Störungen zu lindern. Allerdings darf die Behandlung nicht auf eine Medikamentengabe beschränkt bleiben. Sie ist vielmehr in der Regel nur ein Teil der Therapie.“

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