Kurzwirksame Benzodiazepine

Mit kurzwirksamen Benzodiazepinen werden kurzzeitig Ein- und Durchschlafstörungen behandelt. Am häufigsten nutzt man sie als Einschlafhilfe. Ihre beruhigende Wirkung wird von Ärzten und Patienten vor allem vor Operationen geschätzt. Kurzwirksame Benzodiazepine werden oft verwendet, um eine Narkose einzuleiten.

Der Überhang kurzwirksamer Benzodiazepine am nächsten Morgen ist – nach ausreichender Schlafdauer von sieben bis acht Stunden – sehr gering.

Teilbare Tablette
Denn kurzwirksame Benzodiazepine werden sehr schnell im Körper abgebaut. Aber auch kurzwirksame Benzodiazepine dürfen nur maximal zwei Wochen eingenommen werden. Eine längere Einnahme ist nicht empfehlenswert – es sei denn, ein Arzt hält dies für unbedingt erforderlich.

Vor- und Nachteile

Vorteil der kurzwirksamen Benzodiazepine ist, dass sich Ein- und Durchschlaffähigkeit sofort bessern und Anspannungen unmittelbar abfallen. Des Weiteren ist die Leistungsfähigkeit am nächsten Tag nur sehr selten eingeschränkt, meistens sogar überhaupt nicht. Patienten sind also tagsüber nicht müde, wie nach der Einnahme langwirksamer Benzodiazepine.

Als wichtigsten Nachteil birgt die kurze Wirksamkeit die Gefahr, dass der Nachtschlaf bereits nach vier bis sechs Stunden vorbei ist. Oft nehmen Patienten dann – etwa um 4 Uhr morgens – eine weitere Tablette. Wenn der Patient anschließend nicht trotzdem zur gewohnten Zeit aufsteht, schläft er bis in die Mittagsstunden. Folglich ist er abends nicht müde und greift erneut zur Schlaftablette. Das mündet nicht selten in einen Teufelskreis, der die Schlafstörung fortwährend verstärkt. Nachteilig ist ferner, dass sich der Körper schnell an die beruhigende Wirkung gewöhnt und wiederholt nach dem Medikament verlangt – oft schon nach einwöchiger Einnahme. Das steigert das Risiko für eine Abhängigkeitsentwicklung.

Triazolam – ein umstrittener Wirkstoff

Triazolam, ein in Deutschland sehr beliebtes Einschlafmittel, ist umstritten. Einige Ärzte gehen davon aus, dass Nebenwirkungen wie Depressionen, Verwirrtheit, Wahnvorstellungen (Paranoia) oder Aggressionen den eigentlichen Nutzen überwiegen. Eine Vergleichsstudie mit 1.300 Patienten ergab, dass solche Nebenwirkungen nach einwöchiger Einnahme von 0,25 Milligramm Triazolam doppelt so häufig waren wie bei der gleichen Behandlung mit Nitrazepam. England und Finnland haben den Wirkstoff schon 1991 vom Markt genommen.

Häufig verwendete Medikamente

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