Natriumcitrat Wirkung

Natriumcitrat ist das Natriumsalz der Zitronensäure und spielt als Säuerungsmittel eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Wasserhaushalts im Organismus. Der Wirkstoff fördert die Flüssigkeitsaufnahme aus dem Darm in das Zellinnere und wirkt so einer Austrocknung des Körpers (Dehydratation) bei schweren Durchfall-Erkrankungen entgegen. Er wird daher als Mittel gegen Durchfallerkrankungen zusammen mit anderen Mineralsalzen und Zucker (Glukose) in Form von Infusionslösungen verabreicht, um bei Flüssigkeitsmangel die ausreichende Zufuhr der erforderlichen Mineralstoffe Natrium und Phosphat von außen zu gewährleisten.

Daneben ist Natriumcitrat als wichtiges Zwischenprodukt im menschlichen Kohlenhydrat-Stoffwechsel von Bedeutung. Durch die Zersetzung von Natriumcitrat entsteht einerseits Kohlendioxid beziehungsweise Bicarbonat, das in den Stoffwechsel eingebunden wird, andererseits Natrium, das den pH-Wert des Harns in den basischen Bereich (pH > 7) verschiebt. Durch die Verschiebung des pH-Wertes in den basischen Bereich wird ein Säureüberschuss im Magen-Darm-Trakt ausgeglichen (neutralisiert). Natriumcitrat kann so also einer Übersäuerung im Magen und im Zwölffingerdarm entgegenwirken.

Im basischen Bereich erhöht sich zudem die Löslichkeit für Harnsäure und Zystin, womit der Bildung von Harnsäuresteinen, Kalziumsteinen und Zystinsteinen in den ableitenden Harnwegen vorgebeugt werden kann.

Aufgrund dieser Wirkweise und seinen kalklösenden Eigenschaften gilt Natriumcitrat als einer der wichtigsten Hemmstoffe der Harnsteinbildung. Der Wirkstoff bindet sich an die Harnsteinablagerungen, löst das Kalzium aus vorhandenen Steinen heraus und löst diese dadurch auf. So können diese mit dem Urin besser ausgeschieden werden.

Als Klistier setzt Natriumcitrat das im Stuhlgang physikalisch gebundene Wasser frei. Das austretende Wasser sorgt für eine Dehnung der Darmschleimhaut. Dadurch wird der Stuhlreflex ausgelöst. Durch weitere Wirkstoffe wie zum Beispiel Sorbitol wird die wasserfreisetzende Wirkung des Natriumcitrates verstärkt. Netzmittel (Emulgatoren wie beispielsweise Dodecylsulfoacetat) erleichtern das Eindringen der Klistierflüssigkeit in den Dickdarminhalt. Aufgrund dieses Prozesses werden harte Stuhlmassen erweicht und eine Darmentleerung innerhalb weniger Minuten ermöglicht.

Als Wirkstoff in Fettcremes verhindert Natriumcitrat bei nässenden Hautprozessen (wie beispielsweise bei Ekzemen) einen Sekretstau, indem es leicht in die oberste Zellschicht der Haut eindringt und dieser Flüssigkeit entzieht. Die betroffenen Hautstellen trocknen auf diese Weise rasch ab und die Schwellungen gehen zurück.
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