Methionin Wirkung

Methionin ist eine essentielle schwefelhaltige Aminosäure, die im Körper zum Aufbau von Eiweißen sowie für viele Stoffwechselfunktionen notwendig ist. Sie liefert dem Körper Schwefel sowie Methylgruppen. Die stoffwechselaktive Form von Methionin ist S-Adenosyl-Methionin (SAM), das praktisch in allen Körpergeweben und -flüssigkeiten vorkommt. Methionin hat entsprechend vielfältige Wirkweisen:
  • Methionin hat eine harnsäuernde Wirkung. Der Urin des Menschen ist normalerweise schwach sauer (um pH-Wert sechs). Werden größere Mengen Methionin mit der Nahrung beziehungsweise als Medikament aufgenommen, werden verstärkt schwefelhaltige und saure Verbindungen über die Nieren ausgeschieden, wodurch der pH-Wert des Harns auf Werte zwischen vier und sechs absinkt. Unter diesen Bedingungen können Bakterien schlechter an der Schleimhaut des Harntrakts haften, sich vermehren und Infektionen auslösen.
  • Bakterielle Infektionen der Harnwege (Harnwegsinfektionen) führen oft zu einer Alkalisierung des Harns, das bedeutet, der pH-Wert steigt auf Werte über sieben an. Das mindert die Wirksamkeit von Antibiotika, die typischerweise gegen diese Erreger eingesetzt werden. Die Harnansäuerung durch Methionin verbessert die Wirkung solcher Antibiotika und beschleunigt damit den Heilungsprozess.

  • Methionin kann weiter vor Infektionen der Harnwege schützen. Bakterien, die solche Infektionen verursachen können, werden nämlich durch Methionin in ihrem Wachstum gehemmt.
  • Der Wirkstoff verhindert auch, dass sich infolge chronischer Harnwegsinfekte verstärkt Phosphatsteine in den Harnwegen bilden. Chronische Harnwegsinfektionen, zum Beispiel aufgrund von Blasenentleerungsstörungen, können den Urin dauerhaft im alkalischen Bereich halten. Unter diesen Bedingungen sind Phosphat-Salze im Harn nur schwer löslich und können sich zu Steinen zusammenlagern. Diese Phosphatsteine können wachsen, Stauungen und Schmerzen verursachen und die Funktion der Nieren gefährden. In saurem Harn hingegen entstehen diese Verbindungen kaum. So wirkt die Einnahme von Methionin der Neubildung und Ablagerung von Phosphatsteinen entgegen.

  • Methionin trägt im Körper dazu bei, übermäßige Fetteinlagerungen in der Leber zu verhindern. Außerdem unterstützt es den Wiederherstellungsprozess (Regeneration) der Leber und Nieren. Auf diese Weise werden die Beschwerden bei Leberentzündungen durch Methionin gelindert.

  • Es wirkt antioxidativ und kann den Abbau von Schwermetallen, beispielsweise Blei, sowie von Histamin und Ammoniak aus dem Körper beschleunigen.
  • Der Wirkstoff wird ferner für den Stoffwechsel von Selen benötigt. Selen ist ein essentielles Spurenelement, das als sogenannter Radikalfänger eine wichtige Rolle beim Schutz von Zellmembranen spielt.
  • Methionin beziehungsweise SAM ist außerdem an Stoffwechselvorgängen im Gehirn beteiligt und hat antidepressive Wirkungen. Da Methionin in seiner aktiven Form SAM besonders aktiv im Gehirn ist, können selbst Depressionen positiv beeinflusst werden.
  • Methionin trägt über seine rege Beteiligung an der Bildung von Hormonen, Nervenbotenstoffen (Neurotransmittern) und Nukleinsäuren zu vielen Körperfunktionen bei. Es kann eine Reihe von Krankheiten vorteilhaft beeinflussen. Methionin kann beispielsweise den Botenstoff Histamin hemmen und auf diese Weise Allergien verbessern.
  • Durch die Gabe des Wirkstoffs Levodopa bei der Parkinson-Krankheit werden die SAM-Spiegel im Gehirn verringert. Zusätzliche Gaben von Methionin können dieses gestörte Gleichgewicht wieder herstellen und so die Bewegungsfähigkeit und Aktivität der Parkinson-Kranken verbessern sowie die Symptome wie Zittern, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen verringern.