Lopinavir + Ritonavir Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von Lopinavir + Ritonavir kann bei anderen Wirkstoffen zur Steigerung der Blutkonzentration und damit der möglichen Nebenwirkungen führen. Der Arzt muss in solchen Fällen die Dosierung anpassen. Zu solchen Wirkstoffen gehören:Bei manchen anderen Wirkstoffen senken Lopinavir, Ritonavir oder beide die Blutkonzentration ab und beeinträchtigen die Wirkung der Substanzen. Dazu gehören:
  • Methadon. Hier wirkt Lopinavir wirkungsvermindernd. Bei drogenabhängigen Patienten ist daher mit entsprechenden Entzugserscheinungen zu rechnen.
  • Hormonelle Empfängnisverhütungsmittel. Während der Behandlung mit der Kombination sollten unbedingt zusätzlich mechanische Verhütungsmittel wie Kondome angewandt werden.
  • Reverse Transkriptasehemmer wie Zidovudin, Abacavir, Efavirenz, Nelfinavir oder Nevirapin. Eine Dosisanpassung durch den Arzt ist erforderlich.
  • Medikamente gegen Krampfanfälle (Antiepileptika) wie Phenytoin, Carbamazepin und Phenobarbital. Es kann zu Krämpfen kommen, daher müssen die Patienten sorgfältig ärztlich überwacht werden.
Bei gleichzeitig mit dem Gerinnungshemmer Warfarin behandelten Patienten kann Lopinavir die Blutgerinnungszeit sowohl heraufsetzen als auch vermindern. Daher ist bei diesen Patienten eine häufige Kontrolle der Blutgerinnung durch den Arzt erforderlich.

Aber auch die Kombination kann durch andere Wirkstoffe in ihrer Wirkung verändert werden:
  • Das Antibiotikum Rifampicin senkt die Wirkstärke von Lopinavir deutlich ab. Eine gleichzeitige Anwendung wird daher nicht empfohlen.
  • Das Glukokortikoid Dexamethason senkt die Blutkonzentration an Lopinavir. Daher muss der Arzt eine entsprechende Dosisanpassung durchführen.
  • Johanniskraut beeinträchtigt die Wirkung von Lopinavir und Ritonavir stark und sollte nicht mit ihnen zusammen eingenommen werden.