Tuberkulose Behandlung

Jede Tuberkulose-Erkrankung muss behandelt werden. Offene Tuberkulosen werden anfänglich im Krankenhaus behandelt. Die Therapie einer Tuberkulose erfolgt immer mit einer Kombination verschiedener Wirkstoffe, um die Gefahr einer Resistenz zu verringern. Die kombiniert eingesetzten Medikamente unterscheiden sich in ihren Wirkmechanismen und Wirkorten, so dass die Erreger durch unterschiedliche Effekte abgetötet werden oder ihre Vermehrung gestoppt wird.

Die Tuberkulose-Therapie dauert mindestens sechs Monate und besteht aus folgenden Phasen:
  • Zu Beginn wird zwei bis drei Monate lang ein Wirkstoffmix von drei und vier verschiedenen Tuberkulose-bekämpfenden Wirkstoffen (Tuberkulostatika, Antituberkulotika) verabreicht. Dazu gehören Isoniazid, Rifampicin, Pyrazinamid, Ethambutol, die eingenommen werden. Mit einer Streptomycin-Injektionslösung geht man gegen Absiedelungen der Tuberkulosebakterien in anderen Körperbereichen (Darm, Harnwege, Knochen Lymphknoten) vor.
  • In der anschließenden Stabilisierungsphase wird Isoniazid und Rifampicin gegeben. Die Behandlung dauert vier Monate. Parallel zur Bekämpfung des Erregers können hustendämpfende Mittel wie beispielsweise Codein gegeben werden. Bei schweren Verlaufsformen einer Lungentuberkulose und ihrer Verbreitung im Körper zum Beispiel in Form einer Gehirnhautentzündung werden ergänzend Glucocorticoide wie Prednisolon und Dexamethason als Entzündungshemmer eingesetzt.
  • Treten während der ersten sechs Monate Resistenzen gegen einen der Wirkstoffe auf, muss die Therapiedauer um mindestens weitere sechs Monate verlängert werden. Während dieser Langzeittherapie kommen Wirkstoffe zum Einsatz, die bislang noch nicht gegeben wurden. Eine Alternative zu Streptomycin ist zum Beispiel die Kombination Bacitracin + Neomycinsulfat als Injektionslösung zur antibakteriellen Spülung gegen die Tuberkulosebakterien im Rippen- und Bauchfell.
Im Anschluss an jede medikamentöse Therapie ist eine regelmäßige ärztliche Überwachung für mindestens zwei Jahre erforderlich. Ein verfrühter Abbruch der Therapie kann zu resistenten Erregerstämmen führen. Bei einem erneuten Krankheitsausbruch sind die verwendeten Medikamente dann nicht mehr wirksam. Dies gilt auch für Personen, die danach von der erkrankten Person infiziert wurden. Das heißt: Auch bei diesen neu infizierten Menschen wirken die zuvor bei der anderen Person eingesetzten Wirkstoffe nicht mehr, da die Erreger bereits zum Zeitpunkt der Ansteckung resistent waren.