Körperliche Störungen und Krankheiten

Es gilt als gesichert, dass bestimmte körperliche Störungen und Erkrankungen an der Entstehung von Depressionen beteiligt sind. Eine besondere Rolle spielen dabei die Prozesse im Gehirn. Für die Übertragung von Sinnes- und Nervenreizen im Gehirn sind so genannte Botenstoffe (Neurotransmitter) zuständig. Zwei dieser Botenstoffe heißen Serotonin und Noradrenalin. Wenn diese Botenstoffe – etwa durch erbliche Vorbelastung oder durch andere körperliche Ursachen – ins Ungleichgewicht geraten, kann eine Depression entstehen. Ärzte sprechen diesbezüglich von neurobiologischen Störungen.

Auch Hormonschwankungen können Depressionen begünstigen. Frauen erkranken doppelt so häufig wie Männer. Dies hängt mit hormonellen Veränderungen während Zyklus, Geburt und Menopause zusammen. Hormonelle Schwankungen während und nach der Schwangerschaft sind beispielsweise als Schwangerschafts- oder Wochenbett-Depression bekannt.

Weiterhin können zahlreiche körperliche Erkrankungen Depressionen auslösen. Dies sind unter anderem:

  • Nervenkrankheiten wie Demenz, Multiple Sklerose, Epilepsie, Parkinson
  • schwere Hirn- und Schädelverletzungen, Hirntumore
  • Durchblutungsstörungen der Blutgefäße im Gehirn, wie zum Beispiel Migräne
  • Hormonstörungen, wie Schilddrüsen-Erkrankungen
  • chronische Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • weitere Erkrankungen, wie Krebs, Aids, Tuberkulose und Nierenerkrankungen