Polymyxin B + Bacitracin + Hydrocortison Wirkung

Bei der Kombination aus Polymyxin B, Bacitracin und Hydrocortison handelt es sich um die Zusammenstellung zweier örtlich anzuwendender Antibiotika (Lokalantibiotika und -kombinationen) mit einem Glukokortikoid. Jeder der drei Bestandteile hat einen anderen Wirkmechanismus. Nachfolgend werden die einzelnen Wirkweisen erklärt:

Polymyxin B zerstört die Bakterienzellwand. So sterben die Keime durch den Verlust lebenswichtiger Zellbestandteile ab. Die Wirkung von Polymyxin B erstreckt sich nur auf gramnegative Keime. Hierbei wirkt es vor allem gegen Pseudomonas aeruginosa, einen der Problemkeime in der Augenheilkunde. Weitere gramnegative, auf Polymyxin B empfindlich reagierende Keime sind beispielsweise Klebsiellen (Erreger eitriger Infektionen) sowie Moraxellen (häufiger Erreger der Bindehautentzündung).

Bacitracin stört den Aufbau des Zucker-Eiweiß-Komplexes Murein. Murein ist ein wichtiger Baustein in der Zellwand von Bakterien. Die Zellwand wird durch das fehlerhafte Murein instabil und die Bakterien zerfallen. Bacitracin hemmt vor allem die grampositiven Keime (aber auch einige wenige gramnegative) und Kokken am Wachsen.

Hydrocortison ist schwaches Glukokortikoid. Es hat einen ähnlichen Wirkungsmechanismus wie das körpereigene Cortisol. Der genaue Wirkmechanismus, der zur Unterdrückung entzündlicher und allergischer Reaktionen führt, ist aber noch nicht vollständig bekannt. Hydrocortison bindet sich an spezifische Rezeptor-Eiweiße innerhalb der Zelle. Wahrscheinlich wird weiterhin der Aufbau spezifischer Eiweiße, die für chemische und immunologische Reaktionen von Bedeutung sind, gehemmt. So könnte die Entzündungslinderung erklärt werden. Außerdem scheinen dabei auch Funktionsveränderungen der weißen Blutkörperchen und Makrophagen (Fresszellen) eine Rolle zu spielen.
Lesen Sie auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen zu welcher der Wirkstoff Polymyxin B + Bacitracin + Hydrocortison gehört: Lokalantibiotika und -kombinationen