Febuxostat – Wirkung
Febuxostat ist ein neuer, sogenannter Xanthinoxidase-Hemmer. Er gehört zur Gruppe der Gichtmittel. Febuxostat wird bei chronischer Gicht gegeben, wenn sich bereits Gichtknoten oder Ablagerungen in Gelenken gebildet haben.
Gicht entsteht durch eine erhöhte Konzentration von Harnsäure im Blut. Wird im Blut die Löslichkeitsgrenze von Harnsäure überschritten (über 6,8 Milligramm je Deziliter bei einer Körpertemperatur von 37 Grad Celsius), fallen sogenannte Urat-Kristalle aus. Diese Kristalle lagern sich vor allem in der Haut (bevorzugt an Ohrläppchen, Händen, Füßen und Ellenbogen) und den Gelenken ab. Bevorzugt befallen sind Gelenke der Finger und Zehen. Unser körpereigenes Abwehrsystem reagiert auf diese Ablagerungen wie auf krankmachende Keime: eine Entzündungsreaktion wird in Gang gesetzt.
Harnsäure ist das Endprodukt des sogenannten Purin-Stoffwechsels. Purine nehmen wir vor allem mit der Nahrung auf, werden aber auch vom Körper selbst produziert. Harnsäure entsteht im Purin-Stoffwechsel. Dort wird Hypoxanthin zunächst in Xanthin und dann in Harnsäure umgewandelt. Beide Schritte steuert das Enzym Xanthinoxidase. Wird die Wirkung dieses Enzyms nun gehemmt, verlangsamt sich auch die Bildung von Harnsäure. Stattdessen werden Hypoxanthin und Xanthin unverwandelt über die Nieren ausgeschieden. Damit sinkt die Blut-Harnsäure-Konzentration und es können sich keine weiteren Harnsäurekristalle bilden und ablagern.
Bisher wurde zu diesem Zweck als Wirkstoff der ersten Wahl Allopurinol eingesetzt. Als zweite Wahl dienten harnsäureausscheidende Wirkstoffe (sogenannte Urikosurika) wie Probenecin und Benzbromaron. Der Vorteil von Febuxostat ist, dass andere am Purin-Stoffwechsel beteiligte Komponenten - im Gegensatz zur Wirkweise von Allopurinol - nicht beeinflusst werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass Febuxostat nur zu 10 Prozent über die Nieren ausgeschieden wird. Deshalb kann dieser Wirkstoff auch bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion eingesetzt werden.
