Ethambutol – Gegenanzeigen
Der Wirkstoff darf nicht eingesetzt werden bei:
- Überempfindlichkeit des Patienten gegen Ethambutol
- bereits vorgeschädigtem Sehnerv
- Augenschäden, die eine Kontrolle der Sehfähigkeit verhindern und bei Patienten, bei denen aus anderen Gründen eine zuverlässige Kontrolle der Sehfähigkeit noch nicht oder nicht mehr möglich ist.
- eine ein- oder beidseitige Entzündung des Sehnervs besteht. Diese äußert sich als Rot-Grün-Schwäche, Minderung der Sehfähigkeit, "blinder Fleck" in der Gesichtsfeldmitte (Zentralskotom) oder Einschränkung des Gesichtsfeldes. In solchen Fällen sind regelmäßige augenärztliche Kontrolluntersuchungen vor Therapiebeginn und in vierwöchigen Abständen während der Gesamtdauer der Therapie erforderlich. Bei Nierenfunktionsschwäche müssen die Kontrollen noch häufiger erfolgen. Die Patienten werden vom Arzt auf die Möglichkeit von Sehschäden aufmerksam gemacht und dazu angehalten, selber auf ihre Sehtüchtigkeit, zu Beispiel beim Zeitunglesen, zu achten. Bei Auftreten einer Sehstörung ist die Behandlung mit Ethambutol sofort abzubrechen.
- der Patient Nierenfunktionsstörungen hat. In diesem Fall ist eine Dosisanpassung je nach gemessener Wirkstoff-Konzentrationen im Blut erforderlich.
- der Patient erhöhte Harnsäurewerte im Blut hat und/oder an Gicht leidet.
Ethambutol bei Schwangerschaft & Stillzeit
Die Anwendung von Ethambutol in Schwangerschaft und Stillzeit sollte nur nach sorgfältiger ärztlicher Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses erfolgen.Ethambutol durchdringt den Mutterkuchen. In therapeutischer Dosierung scheint Ethambutol keine schädigenden Wirkungen auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des ungeborenen Kindes und Neugeborenen zu haben. Allerdings wurde bisher nur eine begrenzte Anzahl von Schwangeren mit dem Wirkstoff behandelt. Tierexperimente ergaben für Ethambutol eine Störung der Fruchtbarkeit bei männlichen Ratten und in hoher Dosierung verursachte es Mißbildungen bei den Leibesfrüchten anderer Tierarten.
Ethambutol geht in die Muttermilch über. Die Konzentration in der Muttermilch entspricht derjenigen im mütterlichen Blut.
