Eisen-Präparate Wirkungsweise

Bei Eisenmangelzuständen wird das zugeführte Eisen vom Körper in zweiwertiger Form immer zuerst als so genanntes "Funktionseisen" für den Aufbau von Enzymen und Muskelfarbstoff (Myoglobin) verwendet sowie für die Produktion von Hämoglobin (roter Blutfarbstoff). Dadurch bessern sich unter anderem zuerst die Symptome einer durch Eisenmangel hervorgerufenen Blutarmut. Dass eine Eisenbehandlung erfolgreich ist, sieht man daran, dass nach einer Woche bereits die Anzahl der so genannten Retikulozyten (Vorstufe der roten Blutkörperchen) und der Hämoglobinwert im Blut ansteigen. Beides sollte daher zur Kontrolle der Therapie durch den Arzt überprüft werden.

Bei länger andauernder Behandlung werden dann die Eisenspeicher allmählich über Monate hin wieder aufgefüllt. In die verschiedenen Speichersysteme wird Eisen ebenfalls in zweiwertiger Form eingebaut. Die Eisenspeicher sind spezialisierte Zellen. Sie speichern etwa ein Viertel des gesamten Körpereisens als so genanntes Ferritin in Leber, Milz und Knochenmark. Ferritin ist leicht löslich, daher steht das Eisen daraus bei Bedarf schnell wieder zur Verfügung.

Um Eisen rasch innerhalb des Körpers zu befördern, gibt es ein spezielles Transporteiweiß im Blut, das Transferrin. An Transferrin gebunden, wird Eisen in dreiwertiger Fom vor allem zu den Vorstufen der roten Blutzellen im Knochenmark transportiert. Sie bilden damit neuen Blutfarbstoff (Hämoglobin).

Wer zu viel Eisen zu sich nimmt, geht das Risiko einer akuten Vergiftung und langfristig auch von Leberkrebs ein. Denn der Körper verfügt über keine Möglichkeit, im Übermaß aufgenommenes Eisen wieder auszuscheiden. Bei einer Vergiftung kommt es innerhalb einer halben Stunde bis zwei Stunden zu heftigem Erbrechen, starken Magenschmerzen und Durchfall. Danach entsteht mit Blutdruckabfall und Bewusstseinsverlust ein schwerer Schockzustand, der zum Tode führen kann.

Bei der angeborenen Eisenspeicherkrankheit Hämochromatose wird nicht zu viel Eisen zugeführt, aber zu viel in den Körper aufgenommen. Dem liegt eine überhöhte Eisenaufnahme im oberen Dünndarm zugrunde. Aus dem überschüssigen Eisen wird unlösliches Hämosiderin gebildet, in bestimmten Organen abgelagert und führt dort zur Schädigung. Symptome einer Hämochromatose sind Müdigkeit, Impotenz, ausbleibende Regelblutung, Gelenkschmerzen, Oberbauchschmerzen oder Symptome eines Diabetes mellitus wie Gewichtsverlust und vermehrte Harnausscheidung.