Chinin Wirkung

Chinin wird den Mitteln gegen Malaria sowie der Wirkstoffgruppe der Muskelrelaxanzien zugeordnet. Je nach Einsatzgebiet senkt Chinin das Fieber bei Malaria und tötet Malariaerreger ab oder trägt zur Lösung von Muskelkrämpfen bei.

Chinin hat unterschiedliche Wirkungsweisen, je nachdem, ob es als Mittel gegen Malaria oder gegen Muskelkrämpfe eingesetzt wird:
  • Wirkung als Malariamittel
    Chinin greift den Erreger der Malaria, einen einzelligen Parasiten, im Blut an. Dieser Parasit wird über den Stich einer infizierten Stechmücke der Gattung Anopheles übertragen. Nach dem Stich der Mücke nisten sich die Parasiten zunächst in der Leber ein und dringen dann in das Blut vor. Sie besiedeln dort die roten Blutkörperchen, um sich zu vermehren. Dabei bedienen sie sich des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin), um Rohstoffe für die eigene Vermehrung zu gewinnen. Dabei fällt als Abbauprodukt Häm an. Für den Krankheitserreger ist das Abfall, den er mit Hilfe eines Enzyms zusammenschnürt und einlagert. Chinin hemmt dieses Enzym, so dass der Erreger seinen Abfall nicht entsorgen kann und daran stirbt.
  • Wirkung als Muskelrelaxans
    Chinin wirkt auf den Muskel über drei Mechanismen. Es verlängert zum einen die Zeit, in der der Muskel nicht erregt werden kann (Refraktärzeit) durch direkte Wirkung auf die Muskelfaser. Der Wirkstoff vermindert außerdem die Erregbarkeit an der Verbindung zwischen Nerv und Muskelfaser und er beeinflusst die Verteilung von Calcium in der Muskelfaser, die für die Erregungsleitung wichtig ist. zum Dritten erhöht Chinin die Schwelle für eine Reaktion des Muskels auf einen einzelnen maximalen Reiz. Ein Reiz muss also stärker sein, damit der Muskel überhaupt reagiert. Dies geschieht unabhängig davon, ob dieser Reiz auf den Muskel direkt oder über den Nerv einwirkt. Insgesamt nimmt durch den Wirkstoff die Bereitschaft zu Krämpfen ab.
Lesen Sie auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen zu welcher der Wirkstoff Chinin gehört: Mittel gegen Malaria Muskelrelaxanzien