Travoprost Wirkung

Im Innern des gesunden Auges bildet sich dauernd Kammerwasser. Das ist
eine farblose Flüssigkeit, die über kleine Abflusskanäle wie den so genannten Schlemm-Kanal oder den Kanal im Kammerwinkel aus dem Auge wieder in die Blutgefäße abgeleitet wird. Normalerweise besteht zwischen der Bildung und dem Abfluß des Kammerwassers ein Gleichgewicht. Beim Glaukom ist dieses Gleichgewicht gestört. Durch aufgestautes Kammerwasser erhöht sich der Augeninnendruck, der den Sehnerv nach und nach zerdrückt und schädigt.

Bei jüngeren Menschen wird bis zu 30 Prozent des Kammerwassers über den Schlemmkanal abgeführt, der sich im Alter oft verstopft. Es steht dann nur noch die Abflussmöglichkeit im Kammerwinkel zur Verfügung, um den Augeninnendruck zu senken, was die Glaukomgefahr erhöht.

Travoprost gehört zur Wirkstoffgruppe der Prostaglandine. Es senkt den Augeninnendruck, indem es den Transport des Kammerwassers aus dem Kammerwinkel verbessert und so den bei Glaukom verlegten Schlemmkanal umgeht. Im Falle eines Engwinkelglaukoms oder eines akuten Winkelblockglaukoms ist Travoprost nicht von Wirkung, da in einem solchen Fall auch der zweite Abflussweg im Kammerwinkel versperrt ist.

Prostaglandine wie Travoprost haben eine gute Wirksamkeit bei Glaukom, aber im Vergleich zu den ebenfalls dagegen eingesetzten Betablockern stärkere lokale Nebenwirkungen. Prostaglandine werden meist nur dann als Glaukom-Mittel verabreicht, wenn Betablocker aufgrund von Anwendungseinschränkungen oder unzureichender Augendrucksenkung nicht in Frage kommen.
Lesen Sie auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen zu welcher der Wirkstoff Travoprost gehört: Prostaglandine