Prostaglandine Anwendung

Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Anwendungsgebiete der Wirkstoffgruppe Prostaglandine und die jeweils zur Anwendung kommenden Wirkstoffe.

Ihren Namen erhielten die Prostaglandine, weil sie zunächst im Sekret der Prostata (Vorsteherdrüse) entdeckt wurden. Wie man jedoch heute weiß, handelt es sich bei den Prostaglandinen um Gewebshormone, die nahezu in allen Organen vorkommen. Sie nehmen Einfluss auf viele Vorgänge im Körper, unter anderem auf die Weitstellung von Blutgefäßen, auf Schmerzzustände und Entzündungen. Eine wichtige Rolle spielen sie auch durch ihre Wirkung auf die Muskulatur der Gebärmutter und des Gebärmutterhalses. Das von vielen Frauen als schmerzhaft erlebte Zusammenziehen des Uterus in den ersten Stunden der Regelblutung wird von Prostaglandinen verursacht.

Medizinisch kommen sowohl nachgebaute natürliche Prostaglandine als auch chemische Abkömmlinge als Arzneistoffe zum Einsatz. Sie haben sehr unterschiedliche Anwendungsgebiete. Nachfolgend fünf Beispiele:
  • Bei Abtreibungen oder in der Geburtsmedizin dienen Prostaglandine der Vorbereitung einer Ausschabung oder Absaugung. Bei Schwangerschaftsabbrüchen und zur Beschleunigung des Geburtsvorgangs bei Totgeburten bewirken Prostaglandine das Ausstoßen der Leibesfrucht. Wenn der Geburtstermin überschritten ist, benutzt man die Wirkstoffe, um Wehen auszulösen und die Geburt einzuleiten.
  • Prostaglandine senken den Augeninnendruck bei der Behandlung des Glaukoms (Grüner Star) in der Augenheilkunde.
  • bei der Behandlung schwerer Durchblutungsstörungen im Rahmen einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit können Prostaglandine die Blutgefäße weiten. Auch bei Neugeborenen mit Herzfehlern kommen sie zum Einsatz, um die Durchblutung der Lunge zu verbessern. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Durchblutungsförderung der Schwellkörper bei Erektionsstörungen.
  • Als Thrombozytenaggregationshemmer verhindern Prostaglandine die Blutverklumpung bei Gefäßentzündungen mit Durchblutungsstörungen.
  • Bei Langzeitbehandlung mit magenaggressiven nicht-opioiden Schmerzmitteln oder Antiphlogistika können Prostaglandine die Magenschleimhaut schützen.

Zur Wirkstoffgruppe Prostaglandine gehören folgende Wirkstoffe