Tamsulosin Wirkung

Tamsulosin gehört zur Gruppe der Alpha-Sympatholytika. Es wirkt speziell an den Alpha-1-Rezeptoren im Urogenitaltrakt. Alpha-1-Rezeptoren sind spezielle Bindungsstellen der sympathischen Fasern des vegetativen Nervensystems, die normalerweise durch die körpereigenen Botenstoffe Adrenalin und Noradrenalin aktiviert werden. Tamsulosin verdrängt diese körpereigenen Botenstoffe an den Rezeptoren und unterdrückt damit deren Wirkung.

Alpha-1-Rezeptoren befinden sich an bestimmten Muskelzellen innerhalb des Gewebes der Vorsteherdrüse (Prostata). Die Prostata liegt ringförmig um die Harnröhre, die aus der Harnblase nach außen führt. Im Rahmen einer gutartigen Prostatavergrößerung kommt es zur mechanischen Verengung der Harnröhre durch die stark vergrößerte Prostata. Zusätzlich tritt auch eine erhöhte Anspannung der glatten Muskulatur im Prostatagewebe auf, was die Harnabflussstörung noch verstärkt. Diese über Alpha-1-Rezeptoren vermittelte Anspannung der glatten Muskelzellen wird durch Tamsulosin gesenkt. Die Harnröhrenverengung verringert sich und erleichtert damit das Wasserlassen deutlich.

Tamsulosin wirkt besonders lang. Außerdem trat im Gegensatz zu anderen Alpha-Sympatholytika bisher kein unerwünschter Blutdruckabfall auf.
Lesen Sie auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen zu welcher der Wirkstoff Tamsulosin gehört: Alpha-Sympatholytika