Zahnfleischentzündung: Diese Medikamente kommen zum Einsatz

Zahnfleischentzündung: Auch Medikamente können verschrieben werden.
Zusätzlich zu einer konsequenten Mundpflege können auch Medikamente zur Behandlung der Gingivitis eingesetzt werden.

Schmerzhaft ist eine Zahnfleischentzündung für gewöhnlich meist erst dann, wenn sie weit vorangeschritten ist. Doch auch schon durch erste Symptome wie Zahnfleischbluten, Rötungen oder Schwellungen vergeht Betroffenen – im wahrsten Sinne des Wortes – schnell das Lachen. Was ist dann zu tun? Erfahren Sie hier mehr über die Medikamente, die bei der Behandlung einer Zahnfleischentzündung Anwendung finden können.

Zahnfleischentzündung: Was ist das?

Eine Zahnfleischentzündung wird von Medizinern auch Gingivitis genannt. Es handelt sich dabei um eine Entzündung des Zahnfleischs, die in aller Regel von Bakterien im Mundraum ausgelöst wird. Meist befinden sich die entzündungsverursachenden Mikroorganismen im Zahnstein oder Zahnbelag.

Es ist daher alles andere als verwunderlich, dass eine regelmäßige und gründliche Zahnpflege die beste Vorbeugung gegen eine Zahnfleischentzündung ist. Nur wenn dafür gesorgt wird, dass Bakterien sich nicht ungehindert im Bereich der Zähne vermehren, kann die Wahrscheinlichkeit reduziert werden, dass es zu einer Gingivitis kommt.

Gut zu wissen

Sie eine Zahnfleischentzündung immer ernst und gehen Sie zu einem Zahnarzt – auch wenn sie keine Schmerzen verursachen sollte. Denn bei einer nicht fachgerechten Behandlung, kann daraus schnell eine Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparats) entstehen. Diese ist meist sehr schmerzhaft. Die Zahnhälse liegen frei, woraus eine heftige Wärme- und Kälteempfindlichkeit resultiert. Beim schlimmen Verlauf einer Parodontitis können sich sogar die Zähne aus dem Zahnhalteapparat lösen.

Zahnfleischentzündung: Medikamente gegen die Bakterien

Medikamente sind eine Möglichkeit, um einer Zahnfleischentzündung beziehungsweise den verursachenden Bakterien entgegenzuwirken. Sie sollten jedoch wissen, dass sie meist nur ergänzend zur ärztlichen Zahnstein- und Zahnbelag-Entfernung zum Einsatz kommen. Salben, Sprays, Antibiotika und Co. dienen vielfach dazu, die Anzahl der entzündungsauslösenden Bakterien noch weiter herunterzusetzen.

Bei der Behandlung einer Zahnfleischentzündung ist es das primäre Ziel, die ungebetenen kleinen Gäste im Mund zu beseitigen. So bekommt das geschädigte Zahnfleisch die nötige Zeit, um sich zu regenerieren. Eine Methode, die sich zur Therapie und Vorbeugung einer Gingivitis besonders bewährt hat, ist die professionelle Zahnreinigung in einer Zahnarztpraxis.

Zahnstein und Zahnbelag werden durch diese Anwendung zuverlässig entfernt. Daneben heilt eine Zahnfleischentzündung meist nur dann vollständig ab, wenn auch nach der zahnärztlichen Behandlung weiterhin ein regelmäßiges und gründliches Putzen der Zähne erfolgt – mit Zahnbürste und Zahnseide. Ergänzend können auch hier bakterienreduzierende Mittel wie Salben oder Sprays, die mitunter einer Zahnfleischentzündung vorbeugen, eingesetzt werden.

Auch eine Mundspülung kann ein Medikament gegen eine Zahnfleischentzündung sein

Bei den meisten Mundspülung handelt es sich nicht um ein Medikament gegen eine Zahnfleischentzündung. Im Alltag werden Mundspülungen typischerweise gegurgelt, um einen frischen Atem zu erzielen. Flüssigkeiten, die diesem Zweck dienen, sind in der Regel sogenannte „kosmetische Mundspülungen“. Sie eignen sich für den täglichen Gebrauch und können zum Beispiel in einer Drogerie gekauft werden.

Daneben gibt es jedoch auch „medizinische Mundspülungen“ – diese sind beispielsweise für Patienten, die eine Gingivitis haben oder ihr vorbeugen möchten, entwickelt worden. Sie enthalten Wirkstoffe wie „Echten Salbei“, die gegen Bakterien im Mundraum zum Einsatz kommen. Da der Effekt einer medizinischen Mundspülung nachgewiesen sein muss, sind sie in der Regel apothekenpflichtig.

Interessant

Wie die meisten Medikamente, die gegen eine Zahnfleischentzündung zum Einsatz kommen, wird auch eine Mundspülung nur ergänzend zur zahnärztlichen Behandlung angewendet. Bewährt hat sich ihr Gebrauch, weil Flüssigkeiten mit einer gewissen Leichtigkeit bis zu den verwinkelsten Bereichen der Mundhöhle vordringen können.

Warum bei einer Zahnfleischentzündung eine Salbe helfen kann

In den meisten Apotheken gibt es große Auswahl an Salben, die bei einer Zahnfleischentzündung ihre Anwendung finden. Wie auch Mundspülungen wird eine Salbe in der Regel nur unterstützend zur professionellen Behandlung einer Zahnfleischentzündung von Ärzten und Apothekern empfohlen. Viele der angebotenen Produkte sind im Übrigen rezeptfrei zu erwerben. Ob ein Rezept benötigt wird oder nicht, hängt in vielen Fällen von der Dosis der Wirkstoffe ab.

Je nachdem, welche Inhaltstoffe eine Salbe beinhaltet, kann sie unter anderem gegen

  • Schmerzen,
  • Zahnfleischbluten oder
  • Bakterien aufgetragen werden.

enthalten Salben, die gegen mögliche Schmerzen einer Zahnfleischentzündung gedacht sind, oft Schmerzmittel, die örtlich wirken (Lokalanästhetika). Produkte, die Bakterien reduzieren sollen, versuchen dies zum Beispiel mit Salbei oder Kamille beziehungsweise deren ätherischen Ölen. Gut zu wissen: Es gibt auch Kombinationspräparate, die zum Beispiel gleichzeitig Schmerzen lindern und Mikroorganismen im Mund den Kampf ansagen.

Salbe gegen Zahnfleischentzündung: Die Anwendung

Selbstverständlich sollte bei einer Zahnfleischentzündung eine Salbe immer so angewendet werden, wie es der Arzt beziehungsweise Apotheker angeordnet hat. Sehr viele Salben sollten Sie am besten nach dem Zähneputzen auf das entzündete Zahnfleisch aufgetragen. Dies ist mit den sauberen Fingern oder einem Wattestäbchen möglich.

Zahnfleischentzündung: Wann Antibiotika verschrieben werden

Normalerweise können durch eine professionelle Zahnreinigung ausreichend entzündungsverursachende Bakterien aus dem Mundraum entfernt werden. Für gewöhnlich schafft es das Immunsystem dann selbst, mit den übrig gebliebenen kleinen Störenfrieden fertig zu werden. Nach etwa einem halben Jahr – vorausgesetzt es erfolgt stetig eine gewissenhafte Mundhygiene – ist eine Zahnfleischentzündung meist abgeheilt.1

Manchmal kann es jedoch sein, dass dennoch eine Therapie mit verschreibungspflichtigen Antibiotika bei einer Zahnfleischentzündung notwendig ist. Unter anderem, wenn

  • trotz einer kontinuierlich guten Zahnreinigung keine Besserung eintritt.
  • die Zahnfleischentzündung chronisch ist.
  • sich eine Parodontitis herausgebildet hat.
  • der Betroffene ein schwaches Immunsystem besitzt.

Antibiotika können eine wirkungsvolle Waffe sein, wenn es um die Bekämpfung von Bakterien geht. Es handelt sich dabei um Substanzen, die den Stoffwechsel von Mikroorganismen so stark reduzieren, dass diese sich nicht weiter vermehren können oder sterben. In der Regel sind Ärzte dennoch zurückhaltend mit der Empfehlung von Antibiotika, weil diese das Risiko von Nebenwirkungen wie Durchfall oder eine Störung der Darmflora bergen.

Viele unterschiedliche Antibiotika finden ihre Anwendung bei einer Zahnfleischentzündung. Dies liegt daran, dass bestimmte Medikamente meist nur gegen gewisse Bakterien wirken. Um herauszufinden, welcher Mikroorganismus genau für eine Zahnfleischentzündung verantwortlich zu machen ist, senden Ärzte vor der Antibiotika-Gabe einen Mundabstrich zur Untersuchung ins Labor ein. Steht der Verursacher der Zahnfleischentzündung fest, kann der Zahnarzt dem Patienten ein passendes Medikament beziehungsweise Antibiotika verschreiben.

So werden Antibiotika bei einer Zahnfleischentzündung verabreicht

In den meisten Fällen werden Antibiotika bei einer Zahnfleischentzündung oral eingenommen – also einfach geschluckt. Manchmal – eher selten – kann es jedoch auch sein, dass ein Zahnarzt sich dafür entscheidet, das Antibiotikum direkt in die entzündete Stelle im Mund zu spritzen.